Technologie

Scannen statt Stechen

Scannen statt Stechen

Scannen statt Stechen

Apenrade/Aabenraa
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Es gibt verschiedene Hersteller dieses relativ neuartigen Glukose-Messsystems. Ein klarer Vorteil ist, dass sich die Träger dieses Sensorgerätes nicht mehrmals am Tag piksen müssen, um ihren Blutzuckerwert zu messen. Foto: Claus Bjørn Larsen/Diabetesforeningen

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Die Kommune Apenrade hat ein Pilotprojekt für die Einführung eines neuartigen Diabetes-Messsystems in Arbeit gegeben.

„Warum Stechen, wenn man Scannen kann“, lautet der Slogan eines Diabetes-Messsystems, das bislang nur vereinzelt in der Kommune Apenrade zum Einsatz kam, nämlich dann, wenn der Bürger mit Diabetes selbst die Mehrkosten getragen hat.

Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Sozial- und Gesundheitsausschuss der Kommune Apenrade seine Verwaltung beauftragt, einen Entwurf für ein mögliches Pilotprojekt zusammenzustricken.  

Sensor auf dem Oberarm

Bei dieser neuen Technologie wird dem Erkrankten ein Sensor auf der Rückseite des Oberarms platziert mit einem kleinen, flexiblen Fühler, der unter der Haut platziert wird. Der Sensor misst fortlaufend die Glukosewerte und speichert sie automatisch. Die Werte können mit einem Scanner dann abgelesen werden.

Auf die Existenz dieser Technologie wurde der Ausschussvorsitzende Karsten Meyer Olesen (Soz.) regelrecht gestoßen. In einem Radiointerview wurde er kürzlich gefragt: „Warum verwendet ihr diese Technologie nicht in Apenrade?“

Wir sind der Meinung, dass die Pros überwiegen.

Karsten Meyer Olesen (Soz.), Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses

Interessante Technologie

„Ich konnte dazu nicht viel sagen, weil ich ja bei dieser Gelegenheit erstmals von diesem Sensor hörte, aber ich sicherte dem Journalisten und den Zuhörern zu, dass wir die Sache untersuchen würden“, erläutert Karsten Meyer Olesen die Hintergründe.

„Wir haben uns informiert und sind übereingekommen, dass diese Technologie sehr interessant ist. Es gibt – wie meistens – Pros und Kontras, aber wir sind der Meinung, dass die Pros überwiegen, weshalb wir jetzt sehen wollen, wie ein solches Pilotprojekt gewinnbringend – für Bürger wie für Kommune – durchgeführt werden kann“, sagt Meyer Olesen.

Neue Technologie anzuwenden, schreckt uns nicht.

Bent Sørensen (Venstre), stellvertretender Vorsitzender im Sozial- und Gesundheitsausschuss

Lohnend für Bürger und Kommune

Ein Vorteil dieser Technologie – für die Kommune – ist zumindest auf Sicht, dass das Pflegepersonal quasi im Büro am Computer die Entwicklung der Glukosewerte des jeweiligen Bürgers verfolgen kann. Bewegen sich diese Werte im grünen Bereich, sind keine Hausbesuche nötig. Dahingehend wäre es für die Bürger ein wichtiges Sicherheitsnetz zu wissen, dass bei stark absackenden oder steigenden Werten das Pflegepersonal binnen Minuten zur Stelle ist. Die Technologie lässt dies noch nicht ganz zu. „Es ist aber wohl nur eine Frage der Zeit“, schätzt Karsten Meyer Olesen.

„Neue Technologie anzuwenden, schreckt uns nicht. Insbesondere nicht, wenn sie sinnvoll ist“, pflichtet der stellvertretende Ausschussvorsitzende Bent Sørensen (Venstre) dem Sozialdemokraten bei.

Der Sensor macht alles mit

Statt sich täglich vier bis sieben Mal zu picksen, um den Blutzucker zu messen, muss der Sensor nur alle 14 Tage ausgewechselt werden. Er macht alles mit: Duschen, Schwimmen, Laufen, Radfahren, ja, sogar Bergsteigen ist zu einer bestimmten Höhe möglich. Nur beim Tauchen stößt der Sensor an seine Grenzen.

Dieses Diabetes-Messsystem kann auch bei Kindern über vier Jahre verwendet werden.

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