Generalversammlung
Rekordergebnis: Kreditbank für Krisenzeiten gut gewappnet
Rekordergebnis: Kreditbank für Krisenzeiten gut gewappnet
Rekordergebnis: Kreditbank für Krisenzeiten gut gewappnet
Die Generalversammlung des Apenrader Geldinstituts war geprägt von den Corona-Schutzmaßnahmen. Nur zehn Personen waren versammelt.
„Es war ein total anderes, merkwürdiges und hoffentlich auch einmaliges Erlebnis“, hat Lars Frank Jensen, Direktor der Apenrader Kreditbank, im Anschluss den Verlauf der diesjährigen Generalversammlung des Geldinstituts geschildert. Es waren insgesamt nur zehn Personen anwesend, davon gerade einmal zwei Aktionäre. Allerdings hatte die Kreditbank im Vorfeld sichergestellt, dass die erforderliche Stimmanzahl durch Vollmachten vertreten war.
Sitzungsraum statt Arena
Die Generalversammlung hätte unter normalen Umständen um die 1.700 Menschen in die Apenrader Arena gelockt. Viele Aktionäre, die bereits eine Eintrittskarte beantragt hatten, waren der Aufforderung des Geldinstituts gefolgt und sahen am Mittwochabend wegen der ausgegebenen Empfehlungen zur Eindämmung des Coronavirus von einer Teilnahme ab. Die Versammlung konnte so in den Sitzungsräumen der Kreditbank in der H. P. Hanssens Gade stattfinden.
Historisches Rekordjahr
Allerdings verpassten so die vielen Aktionäre der Kreditbank die guten Nachrichten, die der Bankdirektor und der Vorstandsvorsitzende Ulrich Jansen zu verkünden hatten.
Sie berichteten nämlich von einem außergewöhnlichen Bankjahr – wieder einmal, könnte man fast sagen. „Ich erlaube mir, mich der Rhetorik des Vorjahres zu bedienen, indem ich das Jahr 2019 als noch ein außerordentlich gutes Jahr für die Kreditbank bezeichnen möchte“, so Direktor Lars Frank Jensen, und das nicht ohne Grund: Die Bank hat das Jahr 2019 mit einem Gewinn von 105,3 Millionen Kronen (vor Abzug der Steuern) abgeschlossen und damit das beste Ergebnis in ihrer fast 94-jährigen Geschichte abgeliefert.
Dividende angehoben
Das Jahr war nicht nur so gut, dass auf der Generalversammlung die Dividende um 20 Kronen von 30 auf 50 Kronen pro Aktie angehoben werden konnte; es war auch so gut, dass die Bankvorderen mit großer Zuversicht der Wirtschaftskrise entgegensehen, die ganz sicherlich im Kielwasser des Coronavirus noch kommen wird.
Der Kapitalfonds ist durch das gute Ergebnis markant gestärkt worden. Das Eigenkapital beläuft sich auf fast 650 Millionen Kronen. „Das ist auch gut so. Zum einen macht es uns unabhängig von anderen Finanzierungsquellen und dem Zinsdruck, der dadurch auf uns zukäme. Zum anderen verschafft es uns ein Polster für eigenes Wachstum und für den Finanzierungsbedarf unserer Kunden. Drittens gehen wir einer Zukunft entgegen, bei der finanzielle Regulierungen und neue Richtlinien erheblich höhere Anforderungen an die Kapitalgrundlage der Banken stellen werden“, so Lars Frank Jensen.
Schulterschluss in Krisenzeiten
Die Kreditbank ist sich hier ihrer Verantwortung bewusst und wird ihren rund 27.000 Kunden in diesen Krisenzeiten beistehen, kündigt der Bankdirektor an. Etwa die Hälfte der 27.000 Kunden sind Unternehmen.
Lars Frank Jensen ist sich jedoch auch ganz sicher, dass die kommende Wirtschaftskrise mehreren Unternehmen das Genick brechen wird. Die Kreditbank wird jeden Einzelfall prüfen, kündigt er an. „Wir müssen von Fall zu Fall entscheiden, wo es sinnvoll ist zu helfen und wo nicht“, wird der Bankdirektor bei den Kollegen von „JydskeVestkysten” zu dem Thema zitiert.
Aktienkurs weiter hoch
In seinem Jahresbericht konnte der Vorstandsvorsitzende Jansen nicht ohne Stolz berichten, dass der Aktienkurs im vergangenen Jahr zeitweise bei 3.400 lag. Aktuell ist er zwar auf 2.780 gesunken, aber auch das ist für die Bankdirektion kein Drama. Das sei noch immer ein ganzes Stückchen über dem Kurswert von vor einem Jahr.
Privatkunden drohen Negativzinsen
Die Bankdirektion hatte aber auch eine nicht so gute Nachricht für ihre Kunden. Die Unternehmenskunden zahlen bereits sogenannte Negativzinsen. Bislang waren bei der Kreditbank Einlagen der Privatkunden von diesen Strafzinsen befreit. „Vermutlich noch im Laufe des ersten Halbjahres planen wir für die Einlage gewisser Kunden Negativzinsen einzuführen“, formuliert es Bankdirektor Lars Frank Jensen. Der Fokus liegt jedoch hier bei Kunden, die die Kreditbank allein als „Aufbewahrungsort oder Wärmestube“ (O-Ton) für ihre Einlagen nutzen, um so den Strafzins in den Geldinstituten zu umgehen, wo sie ihre primären Bankgeschäfte tätigen.
Zwei Besuche der Finanzaufsicht
Die Kreditbank hat im Laufe der vergangenen zwölf Monate zweimal Besuch von der Finanzaufsicht gehabt. Während der Besuch im Februar 2019 einer generellen Inspektion der Geschäftsgänge galt, so hatten die Mitarbeiter der Finanzaufsicht im Januar dieses Jahres einen Blick darauf, wie die Bank die neuen europäischen Richtlinien zur Verhinderung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung umgesetzt hat.
Solche Besuche werden in der Kreditbank generell begrüßt, da sie ja wichtig und richtig sind, wie Bankdirektor Lars Frank Jensen betont. Allerdings werden diese Inspektionen natürlich mit gewisser Anspannung beobachtet. Umso glücklicher ist er als verantwortlicher Bankdirektor, wenn die Finanzaufsicht bis auf kleinere Anmerkungen nichts zu beanstanden hat. „Die Kreditbank hat eine gesunde Unternehmenskultur“, lautet die zufriedene Feststellung von Lars Frank Jensen.
Nachhaltigkeit
Der Bankdirektor kündigte an, dass das Thema Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren verstärkt die Kreditbank beschäftigen wird. Die Bank wird daran arbeiten, ihren CO2-Abdruck zu reduzieren und damit ihrem grünen Logo gerecht zu werden.