Kreativwerkstatt

Quilling in Apenrade: Kleine Kunstwerke aus Papierstreifen

Quilling in Apenrade: Kleine Kunstwerke aus Papierstreifen

Quilling in Apenrade: Kleine Kunstwerke aus Papierstreifen

Apenrade/Aabenraa
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Fünf Damen und der Vierbeiner Mikkel beim Quilling in Apenrade. Foto: Karin Riggelsen

Jeden Donnerstag verwandelt sich ein Raum im Kirsebærhavens Aktivitetscenter in Apenrade in eine kreative Quilling-Werkstatt. Von Blumen über Tiere bis hin zu kleinen Figuren schaffen die Teilnehmerinnen wahre Kunstwerke aus kleinen Papierstreifen. Unsere Praktikantin hat den Selbstversuch gewagt.

Ich gebe zu: Besonders begabt im Basteln oder Malen bin ich nie gewesen. Auch mein Geduldsfaden kann, je nach Tagesform, schon einmal kürzer ausfallen. Bin ich die richtige Kandidatin für „Quilling“, also das Basteln mit kleinen Papierstreifen? Auch als blutige Anfängerin wurde ich am Donnerstag von der Gruppe herzlich in Empfang genommen. Im Aktivitätscenter Kirsebærhaven trifft sich einmal in der Woche eine ganze Reihe von Damen, um gemeinsam aus kleinen Papierstreifen wahre Meisterwerke zu schaffen. Drei Stunden lang wird geleimt, geschnitten und gerollt, was das Zeug hält. Immer mit von der Partie: ein kleiner Vierbeiner namens Mikkel. 

 

„Ich kann dabei total entspannen“, erklärt Profi-Quillerin Kirsten Nielsen. Sie ist die Ansprechpartnerin der Gruppe und begeisterte Bastlerin. Den langen Tisch bedecken dünne Papierstreifen verschiedenster Farben, Werkzeuge, kleine Leimtuben, Schablonen und Leckereien (auch für den Hund). „Für viele ist das eine gute Möglichkeit, rauszukommen“, erzählt sie weiter. Kirsten arbeitet gerade an einem kleinen Schmetterling, erhöhte Schwierigkeitsstufe.

 

 

Kirsten Nielsen fixiert den entstehenden Schmetterling mit Stecknadeln. Foto: Karin Riggelsen

Für den Schmetterling braucht sie in der Regel zwischen fünf und sechs Stunden. Ich hingegen beginne mit einem einfacheren Motiv: einer kleinen Eule. Seniorin Erika Christensen zeigt mir mit routinierten Handgriffen, was ich zu tun habe: Die Papierstreifen ausmessen, nach Anleitung auf die richtige Länge zuschneiden, um einen kleinen Kamm wickeln und festleimen. Klingt eigentlich ganz einfach, stellt sich aber als eine sehr feinmotorische Arbeit heraus, für die man viel Geduld, Konzentration und vor allem Übung braucht.

 

Lebensfreude pur

Schnell wird deutlich, dass das wöchentliche Treffen eine richtig gemütliche Angelegenheit ist. Es wird viel erzählt und gelacht, die gemeinsame Zeit wird zum regen Austausch über Neuigkeiten genutzt. „Wir helfen uns gegenseitig und passen auch etwas aufeinander auf“, sagt Erika Christensen und steckt Teile meiner Eule mit kleinen Stecknadeln auf einer Schablone fest. Dass dazu auch Kaffee und Kuchen gehören, versteht sich fast von selbst. Es ist die pure Lebensfreude, die man in der Quilling-Gruppe um Kirsten Nielsen spürt.

Kirsebærhavens Aktivitetscenter bietet viele Möglichkeiten, sich sowohl kreativ als auch sportlich zu betätigen. Im Aktivitätscenter steht die Tür für alle Senioren offen: „Wenn du denkst, du bist zu klein, etwas zu bewegen, dann hast du noch nie eine Mücke im Bett gehabt. Jemanden wie dich können wir immer gebrauchen“, so das Motto der Institution, die inzwischen um die 900 Mitglieder zählt. Für einen geringen jährlichen Betrag können Senioren und Seniorinnen an einer großen Auswahl von Aktivitäten teilnehmen, beispielsweise am Quilling.

Mit Quilling lassen sich wunderbar kleine kreative Geschenke erschaffen. Foto: Karin Riggelsen

Rumpf, Schnabel und Augen meiner Eule sind inzwischen fertiggestellt und mit Stecknadeln auf der Schablone fixiert. Die Flügel bilden den Abschluss meines kleinen Papierkunstwerks. „Wenn alle da sind, dann sind wir elf Personen“, erzählt Nielsen. Da könne es an dem langen Tisch schon einmal ziemlich eng werden. Langsam wird deutlich, warum die Seniorinnen so gerne mit ihren Papierstreifen arbeiten: Sie vergessen völlig die Zeit und können sich so auf kreative Art und Weise entspannen. Die Zeit vergessen habe ich auch, denn inzwischen ist schon über eine Stunde vergangen. Entspannen kann ich mit den kleinen Streifen und dem Leim eher weniger, zu groß ist meine Konzentration. „Das legt sich mit etwas Übung“, versichert mir meine Unterstützung Erika Christensen.

Das fertige Kunstwerk Foto: Karin Riggelsen
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