Arbeitsschutz

Polizisten beim Großeinsatz ohne Atemschutzmasken

Polizisten beim Großeinsatz ohne Atemschutzmasken

Polizisten beim Großeinsatz ohne Atemschutzmasken

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Die Bereitschaft händigte einem Beamten der Polizeiwache Apenrade eine Atemschutzmaske aus, die er während des Großeinsatzes am Posthaus am Donnerstag trug. Foto: Paul Sehstedt

„Wer nicht direkt im Gefahrenbereich steht, braucht sich nicht zu schützen“, erklärt die Polizei für Nordschleswig und Südjütland.

Großalarm im Posthaus am Donnerstag in Apenrade. Aus einem Briefumschlag rieselte ein weißes Pulver, Postmitarbeitern wurde übel, Feuerwehr, Bereitschaft, Krankenwagen und die Polizei umringten den Unfallort, der weiträumig abgesperrt wurde. Passanten wurden auf Abstand gehalten, weil eine Gesundheitsgefahr bestehen konnte.

„Geht bitte zurück, denn ihr steht genau in der Windrichtung, aus der die Gefahr kommen kann“, forderte ein junger Polizist auf. Warum er keinen Atemschutz trage? Diese Frage ließ er unbeantwortet.
„Er stand außerhalb des Gefahrenbereichs, aber natürlich hätte er das nicht so sagen sollen“, erklärt Wachleiter Ole Haamann von der Polizei für Nordschleswig und Süddänemark. „Und außerdem wehte der Wind mit drei Metern pro Sekunde in nördliche Richtung und daher war dort (an der Borgmester-Fink-Gade. Anm. d. Red.) keine Gefahr!“


„Wann tragen Polizisten Atemschutzmasken?“
„Falls der Verdacht auf Nervengas besteht, werden Masken benutzt, aber grundsätzlich sind unsere Beamten weit vom Gefahrenherd entfernt“, setzt Haamann fort. „Der Einsatz mit Schutzmitteln ist Aufgabe der Feuerwehr und der Bereitschaft.“


„Während des Großeinsatzes wurde einem Polizisten mit Vollbart von der Bereitschaft eine Atemschutzmaske ausgehändigt. Bei Bartträgern schließt diese kaum dicht an?“
„Das ist richtig, und die Maske muss erst mit Silikoncreme eingeschmiert werden, um dicht anliegen zu können“, erklärt der Wachchef die Prozedur bei barttragenden Einsatzkräften.

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