Wohltätigkeit

Neue Hilfe für trauernde Kinder

Neue Hilfe für trauernde Kinder

Neue Hilfe für trauernde Kinder

jrp
Apenrade/Aabenraa
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Der Verlust von Mutter oder Vater ist für alle Beteiligten schwer. Foto: Christian Lindgren/Ritzau Scanpix

Kinder, deren Eltern schwer erkrankt oder sogar verstorben sind, erleben eine schwere Zeit. Einige kommunale Lehrer, Pädagogen und Krankenschwestern werden zu einer Fortbildung gesendet, bei der sie lernen sollen, den trauernden Kindern zu helfen. Möglich macht das eine Spende einer lokalen Spedition.

„Es ist eine große Belastung für Kinder und Jugendliche, wenn Mutter oder Vater eine schwere Krankheit haben oder – im schlimmsten Fall – versterben“, sagt Annette Hansen, Trauerkonsulentin bei der dänischen Krebshilfeorganisation „Kræftens Bekæmpelse“. „Die Kinder machen sich viele Gedanken und fühlen sich mit ihren Sorgen oft allein gelassen. Meist ist der verbliebene Elternteil auch mit der Situation überfordert und kann dem Kind nicht so zur Seite stehen, wie er es sich wünscht“, berichtet sie weiter.

Im März des kommenden Jahres werden 18 Lehrer, Pädagogen und Krankenschwestern zu sogenannten Trauergruppenleitern ausgebildet. Ihnen wird unter anderem vermittelt, wie sie in Zusammenarbeit mit den Eltern mit dem Kind über dessen Sorgen reden können. Außerdem wird ihnen beigebracht, die Dynamik in den Klassen zu steuern und Trauergruppen zu leiten.

„Die Trauer und Sorgen der Kinder verschwinden ja nicht, wenn sie in der Schule sind. Lehrer und Pädagogen begleiten die Kinder dort und können sie in der Schule unterstützen. Deshalb ist es eine gute Initiative, den Mitarbeitern dort Werkzeuge an die Hand zu geben, wie sie Situation dort handhaben können“, meint Kirsten Nørgård Christensen (Venstre), Vorsitzende des kommunalen Kinder- und Ausbildungsausschusses. 

Auch beim lokalen Zweig der Krebshilfe ist die Vorsitzende Hanne Boe froh über das Projekt: „Wir sind sehr stolz auf die Zusammenarbeit mit der Kommune zur Gründung einer Trauergruppe in den Schulen, denn wir wissen, dass es ein wichtiger Teil für die trauernden Kinder ist. Sie können dort ihre Sorgen und Erfahrungen mit Gleichaltrigen in einer ähnlichen Situation teilen“, sagt sie.

Die Kommune Apenrade hat sich mit der Krebshilfe zusammengeschlossen, um diesen Kindern in ihrer Not zu helfen. Eine Spende der Spedition H. P. Therkelsen in Pattburg, die zum 100. Jubiläum des Unternehmens gemacht wurde, hat die finanziellen Rahmenbedingungen sicher gestellt.

 

Trauernde Kinder

  • 26.000 Schulkinder erleben jedes Jahr, dass Mutter oder Vater mit einer schweren Erkrankung in das Krankenhaus kommen. Das sind im Durchschnitt 12 bis 16 Kinder pro Schule.
  • Jedes Jahr verlieren knapp 2.000 Kinder unter 18 Jahren (fünf pro Tag) ein Elternteil.
  • Derzeit gibt es 14.000 Kinder unter 18 Jahren im Land, die beide Eltern verloren haben.
  • Im Durchschnitt gibt es sechs Kinder an jeder Schule, die Halbwaisen sind. 
  • Auf lange Sicht bedeutet Trauer, die nicht bearbeitet wurde, ein erhöhtes Risiko an psychischen Leiden zu erkranken, arbeitslos zu werden und sie macht es schwerer, eine Ausbildung abzuschließen. 
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