Vision

Ein Museum am „Nyhavn“ erhält viel Zuspruch

Ein Museum am „Nyhavn“ erhält viel Zuspruch

Ein Museum am „Nyhavn“ erhält viel Zuspruch

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Auf diesem Gelände am Nyhavn soll der Museumsneubau stehen. Foto: Google Maps

Das Kunst- und das Kulturhistorische Museum finden voraussichtlich in einem Neubau Platz, der am Apenrader Kilen stehen soll. Die großen Pläne haben viele Anhänger.

„Wir denken groß“, erklärte Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) zu den Plänen, den beiden Apenrader Museen in einem Neubau am Hafen ein neues gemeinsames Zuhause zu geben. „Es soll ein ikonisches Gebäude werden. Sonst machen wir es nicht“, erklärt Andresen weiter.
Nach der Stadtratssitzung am vergangenen Mittwoch fand ein Treffen zu diesem Vorhaben statt, bei dem sich eine breite Mehrheit dafür aussprach, dass Kommune und Museum Sønderjylland gemeinsam untersuchen, ob sich die Pläne umsetzen lassen können. Das berichtet „JydskeVestkysten“.

Das neue Museumsgebäude soll auf dem früheren „Uniscrap“-Gelände stehen, mit Blick auf den „Nyhavn“. 

Nachdem die große Sammlung von Franciska Clausen an das Kunstmuseum im Brundlunder Schloss übertragen wurde, gab es Pläne, dort eine Erweiterung zu bauen, um die Sammlung unterzubringen. Das Vorhaben scheiterte jedoch, weil das Schloss unter Denkmalschutz steht und dort nicht gebaut werden darf. Damals waren schon 20 Millionen Kronen bereitgestellt worden. 
20 Millionen Kronen reichen jedoch nicht, um einen Neubau zu finanzieren. Die Ausgaben werden ein Vielfaches höher sein. Deshalb solle bei Stiftungen um Mittel geworben werden, berichtet Lars Kristensen, der Vorsitzende des Kultur- und Freizeitausschusses. 

Auch von Henrik Harnow, dem Direktor von Museum Sønderjylland, kommt ein Ja zu dem Projekt. 

Nicht unproblematisch

Ganz unproblematisch dürfte der Standort auf dem früheren Gelände des Umweltbetriebes „Uniscrap“ jedoch nicht sein, denn dort wurde über viele Jahre Schrott gelagert, und der Untergrund könnte  mit Rückständen belastet sein. „Das wissen wir allerdings noch nicht. Und wenn es so sein sollte, so lässt sich sicher eine Lösung finden“, sagt Bürgermeister Andresen.

Auch Kirsten Bengtson, Vorsitzende des „Aabenraa Kunst- og Musikforening“ (Apenrader Kunst und Musikverein), äußert sich gegenüber „JydskeVestkysten“ äußerst positiv zu dem Museumsvorhaben am Kilen. „Davon habe ich schon lange geträumt. Es ist eine gute Idee, die beiden Museen unter einem Dach zu sammeln. Es könnten ein gemeinsames Café und ein Vortragssaal entstehen“, erklärt sie. 
Das Brundlunder Schloss sei zu klein, und es komme öfter vor, dass Veranstaltungen dort nicht stattfinden könnten, weil die Räume von Ausstellungen belegt seien. „Ich mag das Schloss, aber es ist offen gesagt nicht als Museum tauglich. Die Räume sind einfach zu klein“, meint sie weiter. 

Widerspruch

Der frühere Vize-Bürgermeister Ejler Schütt (Dänische Volkspartei, DF) ist allerdings nicht so begeistert. „Wir haben zwei hervorragende Museen in Apenrade, und wir hatten ja ursprünglich die Pläne, das Brundlunder Schloss zu erweitern. Das ließe sich auch machen, obwohl es unter Denkmalschutz steht“, sagt er gegenüber dem „Nordschleswiger“.
Allerdings wolle er sich nicht gegen die ambitiösen Pläne stellen, wenn es von so vielen Seiten unterstützt werde und es genügend Mittel vonseiten verschiedener Stiftungen gebe, erklärt er weiter. 

Es gibt noch keine Pläne, was mit dem Schloss und dem Gebäude des derzeitigen Schifffahrtsmuseums geschehen solle, wenn es tatsächlich zu einem Zusammenschluss der beiden Museen in einem Neubau kommen sollte.

Mehr lesen