Generalversammlung

Mitgliederwerbung Kernthema beim BDN-Rothenkrug

Mitgliederwerbung Kernthema beim BDN-Rothenkrug

Mitgliederwerbung Kernthema beim BDN-Rothenkrug

Rothenkrug/Rødekro
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Bothilde Jacobsen wurde auf eigenen Wunsch vom Vorsitzenden Gerhard Mammen nach 14 Jahren aus dem Vorstand verabschiedet. Foto: Jan Peters

Bei der Generalversammlung des Rothenkruger Ortsvereins des Bundes Deutscher Nordschleswiger am Donnerstagabend brachte der BDN-Hauptvorsitzende das Thema Mitgliederwerbung auf die Agenda und erklärte auch warum. Außerdem wurde an dem kurzweiligen Abend ein langjähriges Vorstandsmitglied verabschiedet.

„Wie sieht es bei euch mit neuen Mitgliedern aus“, fragte am Donnerstagabend Hinrich Jürgensen, der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger. Die Frage richtete er nach der Generalversammlung des BDN-Ortsvereins Rothenkrug an den Vorstand.

Schwere Überzeugungsarbeit

Es gäbe Herausforderungen, so die zusammengefasste Antwort. Eine davon sei, dass Eltern, die ihre Kinder zwar an der Deutschen Schule Rothenkrug anmelden,  schwer zu überzeugen seien, auch Mitglied beim BDN zu werden. „Wir stehen im Kontakt mit der Schule und den Eltern dort, doch es ist schwer deutlich zu machen, dass BDN und Schleswigsche Partei nicht Eins sind. Und das scheint so in den Köpfen anzukommen“, berichtete Dirk Jürgensen, der als Elternteil versucht hat, BDN-Lobbyarbeit zu leisten. BDN-Ortsvorsitzender Gerhard Mammen ergänzt: „Viele wissen nicht, was Minderheit ist.“

„Doch neue Mitglieder seien wichtig“, erklärte Jürgensen, denn: „Jedes Mitglied stärkt unsere Minderheit und das Zeichen, sich zu uns zu bekennen, ist ein wichtiges Zeichen – nach innen und nach außen“, präzisierte er.

Lösungsansatz gefunden

Der Vorstand wolle nun versuchen, noch engeren Kontakt mit der Schule zu suchen, wo es am leichtesten ist, neue Mitglieder zu erreichen, waren sich der BDN-Ortsvorsitzende Gerhard Mammen und der Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen einig.

Abschied aus dem Vorstand

Zuvor fand die Generalversammlung statt, bei der Mammen Bothilde Jacobsen nach 14 Jahren Arbeit für den Vorstand, auf eigenen Wunsch hin, verabschiedete. „Du hast uns immer unterstützt und geholfen, wo du konntest. Du warst die gute Seele des Vereins“, lobte er und übergab ein Präsent als Dankeschön für die geleistete Arbeit.

Irmgard Hänel (r.) wurde neu in den Vorstand gewählt. Foto: Jan Peters

Neues Vorstandsmitglied

Weil durch Jacobsens Ausscheiden ein Vorstandsmitglied fehlte, musste unter dem Top „Wahlen“ Ersatz gefunden werden. Der Vorstand war jedoch gut vorbereitet, und schlug Irmgard Hänel vor, die sich für Aufgabe bereit erklärt und per Akklamation gewählt wurde. Zur Wahl stand ebenfalls der Posten des Vorsitzenden. Gerhard Mammen stellte sich ohne Gegner zur Wiederwahl und wurde ebenfalls per Akklamation gewählt.

Bei seinem Jahresbericht schaute Mammen auf ein Jahr mit vielen Veranstaltungen zurück, die zum Teil in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Apenrader Ortsverein durchgeführt wurden.

Jubiläumsjahr und Schilderdebatte

Jürgensen war als Gast gekommen, um über seine Arbeit im BDN-Hauptvorstand zu berichten und Fragen der Gäste zu beantworten. Kurzweilig erzählte er von den vielen Veranstaltungen, die im Jubiläumsjahr 2020 stattfinden, so unter anderem das Knivsbergfest, das am 20. Juni gefeiert wird und bei dem in diesem besonderen Jahr, 100 Jahre nach der neuen Grenzziehung, Staatsministerin Mette Frederiksen erwartet wird. Außerdem werden das Deutsche Museum am 11. Juli in Sonderburg eingeweiht. Dort wird es ebenfalls besondere Gäste geben, versprach Jürgensen.

Der BDN-Vorsitzende sprach ebenfalls die derzeit erneut in den Fokus der Öffentlichkeit getretene „Schilderdebatte“ an, bei der es um zweisprachige Ortsschilder im Landesteil geht. „Nachdem das Thema in den vergangenen Jahren mehrfach aufgekommen ist, kann ich feststellen, dass sich der Ton und die Perspektive der Medien und der Mehrheitsbevölkerung geändert hat“, berichtet er. Der Widerstand gegen zweisprachige Ortsschilder bröckele. „Ich glaube nicht, dass es diesmal etwas wird, dass Apenrade, Tingleff oder Sonderburg mit auf den Schildern steht, aber wir nähern uns an“, zeigte sich Hinrich Jürgensen überzeugt.

Die Europarats-Kommission hat festgestellt, dass Dänemark, wenn es zweisprachige Ortsschilder nicht aufstellt, gegen das Rahmenabkommen zum Schutz nationaler Minderheiten verstößt. Das ist seit 2004 mehrfach von der Ratskommission bei der Regierung in Kopenhagen angeprangert worden.

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