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Meldgaard Rennen: „Das ist ein richtig großes Ding“

Meldgaard Rennen: „Das ist ein richtig großes Ding“

Meldgaard Rennen: „Das ist ein richtig großes Ding“

Rothenkrug/Rødekro
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Es wurde hart um die Punkte der Fahrerwertung gekämpft. Foto: Arne Matthiesen

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Der lokale Radsportverein „RKCC“ richtet ein international besetztes Rennen aus, das zu wenig Beachtung findet, sagt der Vereinsvorsitzende.

Werden die Menschen in Nordschleswig gefragt, ob sie den „Rødekro Cykel Club“ (RKCC) und den „Meldgaard Løb“ kennen, dann werden einige wenige vielleicht mit einem Ja antworten. Doch wird dieselbe Frage in Radsportkreisen gestellt, nicken viele – und unter ihnen auch viele Profis.

Fahrer aus sieben Nationen

Am Sonnabend fanden sich über 400 Rennradfahrer, unter anderem aus Schweden, Spanien und dem Nachbarland Deutschland, in Rothenkrug ein, um an dem Rennen teilzunehmen. „Und dass die Fahrer aus sieben Nationen kamen, zeigt schon, wie hochklassig die Veranstaltung ist“, sagt der RKCC-Vorsitzende Christian Bruhn. Dass es in Nordschleswig solch ein Top-Fahrerfeld gibt, wussten jedoch die wenigsten“, berichtet er und hofft, dass sich das ändert, denn das Meldgaard-Rennen, benannt nach Hauptsponsor Meldgaard aus Apenrade (Aabenraa), ist die größte Sportveranstaltung in Nordschleswig, wie Bruhn erklärt.

Über 120 Kilometer legten die Fahrer durch die Landschaft rund um Rothenkrug zurück. Foto: Arne Matthiesen

Belgische Rennstimmung

Ein wenig Besserung gegenüber den Veranstaltungen in den Jahren zuvor konnte er jedoch erfreulicherweise, wie Bruhn findet, erkennen. „An manchen Streckenabschnitten hatten sich nordschleswigsche Radsportfans versammelt und es sich am Straßenrad oder in den angrenzenden Gärten mit Gartenstühlen, manche auch mit Grill, gemütlich gemacht und feuerten die Fahrer an. „Das war ein bisschen belgische Rennstimmung“, so der Vereinsvorsitzende, der solche Szenen vor allem aus dem radsportbegeisterten Land kennt.

Auch der Begleittross, der sich an das Fahrerfeld anschloss, ließ erkennen, dass hier keine Anfänger am Start waren, sondern dass es sich um ein professionelles Rennen handelte.

Ein hohes Tempo prägte den Lauf am Sonnabend. Foto: Arne Matthiesen

Mehr Popularität durch die „Tour de France“

Besonders von der weltbekannten „Tour de France“, die im kommenden Jahr auch durch Apenrade führen wird, erhofft Bruhn sich einen Kick für den hiesigen Radsport und auch einen Bekanntheitsschub für das Meldgaard-Rennen, „das sicher nicht mit der Tour konkurrieren kann, aber sich auch nicht verstecken muss“, wie er findet.

Die „Meldgaard-Maskottchen“ sorgten ebenfalls für Sicherheit. Foto: Arne Matthiesen

Hohes Streckentempo

Als Sieger in der Profiklasse A stieg am Sonnabend der Däne Søren Vosgerau vom „Team Sparekasse Vendsyssel Aalborg“ auf das Siegertreppchen. 3:10:39 Stunden hat er für die 123 Kilometer lange Strecke benötigt. „Das ist ein Durchschnittstempo von mehr als 46 Kilometern pro Stunde, was ebenfalls erkennen lässt, wie hochklassig hier gefahren wurde“, sagt Christian Bruhn.

Beim „Meldgaard løbet“ sammelten die Rennradfahrer Punkte für ihr Konto. Je mehr Punkte sie dort horten können, um so höhere Klassen können sie fahren. Die Königsklasse ist „A“. Dort angekommen sind sie Vollprofis. Darunter gibt es schon Halbprofis und Amateure.

Der Sieger der „A-Kategorie“ beim Zeileinlauf. Er gewann mit 22 Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. Foto: Arne Matthiesen

Erfolgreiches Sicherheitskonzept

Bruhn ist mit dem Ablauf der Großveranstaltung ansonsten hochzufrieden. „Die 80 Freiwilligen und zwei Motorradfahrer der Polizei haben für Sicherheit gesorgt und wir haben an keiner Stelle mögliche Gefahren für die Fahrer oder die Begleitfahrzeuge erkennen können. Es gab zwar einige kleine Stürze, die immer mal vorkommen können, doch alles lief glimpflich ab und es gab keine schweren Verletzungen“, berichtet Christian Bruhn.

Kooperationskonzept mit deutschem Verein

Um möglichst viele Rennradfahrer nach Rothenkrug zu bekommen, haben sich die Veranstalter schon vor einigen Jahren mit einem Radsportverein aus Büdelsdorf bei Rendsburg zusammengetan. Dort wird das Rennen „Rund um Ascheffel“ ausgetragen. Die beiden Vereine haben die Termine so gelegt, dass die Rothenkruger am Sonnabend starten, die Büdelsdorfer am Sonntag. Der Vorteil liege auf der Hand, so Bruhn. „Fahrer können so an einem Wochenende an zwei Veranstaltungen teilnehmen und Punkte einfahren. Das lockt dann auch Fahrer aus dem Süden Deutschlands und Europas hierher“, erklärt Bruhn. Wegen der Corona-Restriktionen habe das Rennen um Ascheffel jedoch nicht stattfinden können. „Aber die Fahrer waren froh, wenigstens hierher kommen zu können.“

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Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
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