Klimasicherung
Liebesallee schützt das Umland
Liebesallee schützt das Umland
Liebesallee schützt das Umland
Es scheint, als wenn die Erhöhung der Pappelalleedeiche nicht in das Gesamtbild passt. Dieser Schein trügt jedoch, wie ein kommunaler Projektverantwortlicher erklärt.
Die beiden Deiche der Pappelallee, in deren Mitte die Mühlenau (Mølleå) verläuft, soll in der kommenden Zeit um über ein Meter auf eine Gesamthöhe von 2,50 Meter erhöht werden. Der Stadtrat hat in diesem Jahr den endgültigen Beschluss dazu getroffen.
Damit soll auf die erwarteten Klimaveränderungen reagiert werden, in deren Zuge mit höheren Wasserständen und stärkeren Regenfällen gerechnet wird. So sollen einerseits der Ringreiterplatz südlich der Pappelallee und andererseits das neu angelegte Campusgelände, nördlich davon, vor Überflutungen geschützt werden. Beide Gelände liegen sogar tiefer als die Mühlenau.
Verwunderung über Bauhöhe
Allerdings ruft die Höhe der Deiche Verwunderung bei einem Bürger hervor, der sich fragte, was es nütze, wenn die Deiche um den Bach erhöht würden, doch der Dronning Margrethes Vej nicht so hoch sei, wie die Deiche.
„Das ist jedoch nicht der Fall“, erklärt Hans Sørensen Odgaard, Biologe der Kommune und verantwortlich für Projekte zur Klimaanpassung. „Der Dronning Magrethes Vej ist drei Meter hoch und schützt so die Umgebung östlich der Pappelallee vor Überschwemmung“, erklärt er auf Nachfrage des „Nordschleswigers“. Dort liegt unter anderem der Mühlenteich (Mølledamm) sowie das Brundlunder Schloss (Brundlund Slot).
Weitere Klimamaßnahmen
Neben den jüngst veranlassten Klimaanpassungen wurde schon die Pumpstation am Vestvejen mit einer größeren und stärkeren Pumpe versehen, um den Campus als auch den Ringreiterplatz vor Überschwemmung zu schützen. Dort gab es in den Jahren zuvor ab und zu Probleme mit Wasser, das auf dem Platz stand. Die Pumpen können 5.000 bis 6.000 Liter pro Sekunde bewältigen.
Die alten Pumpen schafften 2.000 Liter. „So haben wir dort schon auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiert“, sagt Odgaard. Mit der Pumpstation wird nämlich das Wasser unter Kontrolle gehalten, das die Mühlenau in ihrem Verlauf, unter anderem am Tøndervej, aufnimmt und zur Mündung am Südstrand bringt.
Gefahr für den Menschen
Die Erneuerung der Deiche ist dringend notwendig, denn sie haben sich seit dem Anlegen in den 1950´er Jahren gesenkt, von zwei Metern auf knapp 1,50 Meter. Und auch die auf den Deichen gepflanzten Pappeln waren alt geworden und haben ihre Lebenserwartung mit knapp 70 Jahren zum Teil schon überschritten. Einige waren deshalb schon vor einem Jahr gefällt worden, weil sie so morsch waren, dass sie eine Gefahr für das Leben der Menschen darstellten.
Wie Hans Sørensen Odgaard berichtet, gäbe es schon Pläne, die Pumpen am Mühlenteich durch stärkere zu ersetzen und eine Schleuse dort zu bauen, um die in Zukunft erwarteten Wassermengen noch besser im Zaum halten zu können.