Wohltätigkeit

Leierkastenmann orgelte über 600.000 Kronen zusammen

Leierkastenmann orgelte über 600.000 Kronen zusammen

Leierkastenmann orgelte über 600.000 Kronen zusammen

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Seit 25 Jahren gehört Paul Sange in diesem Outfit zum Stadtbild. Beim Stafet for Livet nahm er jedoch im gelben Jersey an der sogenannten Fighter-Runde teil als Zeichen dafür, dass er eine Krebskrankheit überwunden hat. Foto: Paul Sehstedt

Die Mitarbeiter des Apenrader Krisencenters überraschten Paul Sange im „Dienst“, um ihm für seinen 25 Jahre langen Einsatz für Kinder zu danken.

„Irgendetwas ist geplant, sonst hätte Tove Lagoni vom Krisencenter mich nicht angerufen, um zu erfahren, wo ich um 15 Uhr bin“, vermutet Paul Sange, der Leierkastenmann aus Apenrade, der sich seit 25 Jahren in den Dienst der Wohltätigkeit stellt und seit seinem ersten Auftritt 1994 insgesamt über 600.000 Kronen an Spenden eingenommen und an verschiedene Einrichtungen für Kinder und Kranke in der Kommune Apenrade weitergeleitet hat.

Über 130.000 Kronen für das Krisencenter

Das Apenrader Krisencenter wurde in den 25 Jahren bisher 24-mal vom Drehorgelspieler bedacht. Tove Lagoni hat Buch geführt: 130.886,75 Kronen haben sie von Paul Sange. Dafür wollte sich die Einrichtung standesgemäß bedankten und tauchte mit einer bunten Delegation auf dem Ringreiterplatz auf, wo Sange gerade auf Spendentour war.

Krisencenterleiterin Tove Lagoni steckt dem Leierkastenmann Paul Sange ein Dankesabzeichen an den Schlips. Foto: Paul Sehstedt

Spenden ermöglichen kleine Extras

Der 76-jährige Wohltäter nahm sichtlich gerührt die Dankesworte von Anne-Marie Vagnsø, der Vorsitzenden des Krisencenters entgegen: „Dank deiner freiwilligen Arbeit können wir die Kinder, die bei uns wohnen, zusammen mit unserem Pädagogen auf Ausflüge schicken. Du erfreust sowohl Groß als auch Klein und wenn du hereinschaust, um zu erzählen, dass du wieder einen Betrag an uns überwiesen hast, sind wir dir sehr dankbar.“

Noch eine Medaille für die Krawatte

Tove Lagoni heftete Paul Sange anschließend eine Dankesmedaille an den Schlips. Die versammelte Schar ließ ihn mit einem dreifachen Hurra (plus dem langen) – wie in Dänemark bei festlichen Anlässen Tradition – hochleben.

Während des diesjährigen Ringreitens sammelte Sange Spenden für das Kinderkurheim „Julemærkehjemmet“ in Kollund.

Paul Sange nimmt die Dankesworte von der Krisencentervorsitzenden Anne-Marie Vagnsø entgegen. Foto: Paul Sehstedt

Vom Fernmeldetechniker zum Leierkastenmann

Paul Sange war Fernmeldetechniker beim nordschleswigschen Fernmeldewesen, „Post- og Telegrafvæsen Sønderjylland“, als er im Alter von 46 Jahren eine Gehirnblutung erlitt, die ihn arbeitsunfähig machte.

Zu dem Zeitpunkt reifte bei ihm die Idee, anderen Kranken zu helfen, und er schaffte sich einen Leierkasten an.

„Madam Blå" und MobilePay

Bei Großveranstaltungen oder in der Vorweihnachtszeit ist er dabei, und die blaue Kaffeekanne – „Madam Blå“ – steht auf dem Leierkasten und nimmt große wie kleine Spenden entgegen.

Mittlerweile ist Paul Sange auch modern geworden: Spender können ihren Beitrag auch über MobilePay einzahlen.  

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