Besser Radwege
Leidenschaftlicher Kämpfer für die Radfahrer
Leidenschaftlicher Kämpfer für die Radfahrer
Leidenschaftlicher Kämpfer für die Radfahrer
Niels Dalsgaard bemüht sich seit vielen Jahren um bessere Bedingungen für die Fahrt mit dem Drahtesel. Dabei ärgert er sich oft über fehlende Unterstützung und uninteressierte Politiker.
Bei Wind und Wetter schwingt sich Niels Dalsgaard auf sein Fahrrad, um zur Arbeit oder zu Freunden zu fahren, aber auch, um eine Mountainbiketour in der Apenrader Umgebung zu unternehmen. Das macht er schon seit vielen Jahren so, und bei seinen Fahrten ist ihm immer mal wieder etwas aufgefallen, was ihm gar nicht passte. Ob es ein Loch im Asphalt der Fahrradwege war oder Schnee, der nicht von „seinen Cykelstier“ geräumt wurde. Anfänglich hat er solche Missstände persönlich bei der Kommune gemeldet – stieß dort jedoch selten auf Gehör. Deshalb hat er sich dem dänischen Fahrradclub (Dansk Cyklistforbundet) angeschlossen und kämpft seither in der Kommune für bessere Verhältnisse für die Radfahrer.
„In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Bedingungen für die Fahrradfahrer verschlechtert. So werden viele Radwege nicht mehr gereinigt und im Winter nicht von Eis und Schnee befreit“, berichtet er von seinen Erfahrungen.
Viele positive Seiten
„Das Fahrradfahren ist eine fantastische Sache. Man bewegt sich in der freien Natur. Man bekommt Bewegung – ohne dafür zu bezahlen und hält sich so fit. Es schont die Umwelt“, spricht er von den vielen positiven Seiten des Radfahrens. „ Außerdem ist es oft sogar schneller, mit dem Rad zu fahren, als sich ins Auto zu setzen. Besonders in den Stoßzeiten, morgens wenn die Leute zur Arbeit fahren und am Abend, wenn sie wieder nach Hause fahren, ist das gut zu merken“, hat der Rothenkruger beobachtet. Oft ist er nicht nur allein unterwegs, sondern auch mit seiner Ehefrau – und vor einigen Jahren auch noch mit den gemeinsamen Kindern.
„Mir ist aufgefallen, dass wir an Stellen gekommen sind, die wir sonst nie gesehen hätten“, sagt er. „Man entdeckt die Welt auf eine ganz eigene Art“, schwärmt er von Touren auf Bornholm, Barsø oder Årø – oder zu anderen Orten Dänemarks.
Keine große Lobby
Die Lobby der Radfahrer, das hat Niels Dalsgaard jüngst bemerkt, ist in Apenrade nicht sehr groß. „Das sieht in den großen Städten ganz anders aus. Dort sind die Bedingungen für uns Radfahrer allerdings auch wesentlich besser“, findet er. Als möglichen Grund für die fallende Anzahl sieht er die größer werdenden Abstände. So pendelten wesentlich mehr Menschen zur Arbeit. „Und die Herausforderungen, Beruf und Kinder unter einen Hut zu bekommen, steigen ebenfalls. Die zeitliche Belastung nimmt zu“, sagt er.
Besonders am Herzen liegen ihm die Radwege zu den Schulen. Vor allem die Kinder und Jugendlichen müssen die Möglichkeit haben, sicher zur Schule kommen zu können“, findet er.
Niels Dalsgaard versteht allerdings die Probleme bei der Kommune. „Natürlich müssen dort ökonomische Richtlinien eingehalten werden. Es ist aber eben schade, dass die Radwege auf der Prioritätenliste so weit nach unten gerutscht sind“, meint er.
Stadtrat uninteressiert
Bei einer Umfrage, die er 2017 unter allen Stadtratsmitgliedern gemacht hat, wie hoch sie den Fahrradverkehr halten, hätten elf geantwortet. „Das zeigte mir ein enttäuschendes Bild“, berichtet er.
Doch es besteht nicht nur der Wunsch nach besser instand gehaltenen Radwegen, sondern auch nach neuen. „Wir wünschen uns Verbindungen zwischen Hellewatt und Rothenkrug sowie zwischen Bollersleben und Tingleff“, sagt er.
Oft macht sich der passionierte Radfahrer auf den Weg, um Strecken zu überprüfen und gegebenenfalls bei der Kommune zu melden. So gibt es die sogenannte Østersørute sowie die Hærvejsrute, die besonders für Touristen ein Anziehungspunkt sein könnte. „Doch auch dort wird kaum Geld investiert“, meint Niels Dalsgaard.
Seit über 30 Jahren eine Leidenschaft
Die Liebe zum Radfahren hat Niels Dalsgaard entdeckt, als er vor über 30 Jahren von Fünen nach Nordschleswig zog und im Rothenkruger Sportverein die Triathlon-Abteilung entdeckte. Dort Mitglied geworden, ging es auf Rennrädern und Mountainbikes durch die Landschaft und auch in den Urlaub. Die Kinder seien immer mit dabei gewesen, wenn sie sich in den Ferien auf den Drahtesel schwangen und Touren unternahmen“, erinnert sich der Sydbankmitarbeiter.
Dass er sich in den dänischen Fahrradbund als Mitglied meldete, war selbstverständlich. „Die Radfahrer brauchen eine Lobby“, meint er. Viele Jahre ist er Repräsentant für den Danske Cyklistforbund und im vergangenen Jahr wurde sogar eine eigene Apenrader Abteilung gegründet. Die musste jedoch kürzlich auf der Generalversammlung geschlossen werden. Einige der Vorstandsmitglieder konnten die Arbeit aus privaten Gründen nicht fortsetzen, und es gab keine Nachfolger (wir berichteten).
Doch Niels Dalsgaard ist weiterhin als Repräsentant in der Kommune ansprechbar und kämpft für bessere Bedingungen für die hiesigen Radfahrer.