Wirtschaft

Ein Lebensstil wird erweitert und erhält Familienzuwachs

Ein Lebensstil wird erweitert und erhält Familienzuwachs

Ein Lebensstil wird erweitert und erhält Familienzuwachs

Apenrade/Aabenraa
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Gitte Geest in den neuen Räumen Foto: Karin Riggelsen

Das Café „Frau Geest“ weitet sein Platzangebot aus. Dazu gesellt sich ein neues Restaurant, das von einem Familienmitglied geführt wird.

„Wir mussten einfach zu oft Nein zu unseren Gästen sagen“, erzählt Gitte Geest, Inhaberin des Cafés „Frau Geest“. Deshalb habe sie auch nicht lange gezögert, als das Angebot kam, das Café zu erweitern. 

„Jetzt können wir in den Räumen über dem ursprünglichen Café weitere 35 Plätze anbieten. So können beispielsweise weitere Gäste am donnerstags stattfindenden Büfett teilnehmen. Bisher mussten wir zu oft sagen, dass wir keinen Platz mehr haben. Außerdem ist es uns dadurch möglich, auch Familien- oder Firmenfeiern durchzuführen“, freut sich Gitte Geest über den „Zuwachs“.

Der Stil des Cafés, antike Möbel, kombiniert mit neuem Design, setzt sich in dem großen, lichtdurchfluteten Raum im Obergeschoss fort.

Geest bleibt Geest

„Es ist schließlich Frau Geest, und das soll sich auch hier oben nicht ändern“, erklärt die Betreiberin. 

Doch das ist noch nicht alles, denn das Café wird um ein vollkommen neues Angebot erweitert: Im oberen Bereich, dort wo zuvor noch eine kleine Galerie ihre Heimat hatte, entsteht derzeit ein Restaurant. Und das soll Sohn Sebastian führen. Der 27-Jährige tritt damit in die Fußstapfen seiner Mutter. Somit wächst nicht nur das Café; es gibt auch familiäre Unterstützung. 

Der junge Mann ist nicht ganz neu im Geschäft der Mutter. Schon vorher hatte er unter anderem in der Küche geholfen und bald das Interesse für die Leidenschaft seiner Mutter, das Café, auch für sich entdeckt.

Namen, so erklären die beiden, wollten sie jedoch noch nicht verraten. 

Der Stil bleibt gleich: Neues wird mit Antikem kombiniert. Foto: Karin Riggelsen
Torten werden auch gerne mit nach Hause genommen und dort genossen. Foto: Karin Riggelsen

Seele des Cafés

Dort setzt sich der Fru-Geest-Stil fort. Altes wird mit Neuem kombiniert, der Boden wird bewusst in seinem unbehandelten Zustand behalten – genauso, wie Gitte Geest und auch ihr Sohn Sebastian es gerne mögen. „Das ist unser Stil. Es gibt dem Café seine Seele“, sind sie sich einig.

Die Gäste können von den 35 weiteren neuen Plätzen aus bei der Zubereitung von Burgern, Sandwiches oder auch Tapas zusehen, denn die Küche ist in das Restaurant integriert.

„Außerdem wollen wir gute Weine anbieten“, berichtet der kommende Chef.

Der neue Restaurantchef in seiner zukünftigen Wirkungsstätte Foto: Karin Riggelsen

Unterschied zur Konkurrenz

Auf die Frage, ob die Konkurrenz nicht sehr groß sei, antwortet er: „Wir unterscheiden uns von anderen Restaurants. Wir machen alles selbst, von Grund auf: Brote, Dressings, das Fleisch kommt vom Schlachter aus Apenrade. Es wird nichts fertig dazugekauft. Wir verwenden nur Qualitätswaren von lokalen Herstellern und – nach Möglichkeit – aus lokaler Produktion.“ 

Das ist es auch, was Gitte Geest so wichtig ist. „Ich möchte Speisen anbieten, die ich selbst zubereitet habe. Nichts soll fertig gekauft sein, wie es in deren Betrieben der Fall ist“, erklärt sie.

Für die Frikadellen benutzt sie Hack, das extra von Schlachter Johannsen für „Frau Geest“ hergestellt wird, „mit einem speziellen Fettgehalt und einem bestimmten Mix, so wie ich es brauche“, erklärt sie. 

Ab 7 Uhr morgens steht Gitte Geest in der Küche. Foto: Karin Riggelsen

Alles selbst hergestellt

Für das neu im Angebot stehende Sauerteigbrot haben Gitte und Sebastian zwei Monate gebraucht, um es für gut zu befinden und den Gästen anzubieten. 

Um das alles zu schaffen, steht die 58-Jährige schon morgens um 7 Uhr in der Geest-Küche, backt Brötchen sowie Brot und bereitet die ersten Gerichte und Kuchen vor. 

Das funktioniert allerdings nur, „weil die ganze Familie dahintersteht“, wie sie sagt. „Sonst wäre das gar nicht möglich, ist sie sich sicher. „Für mich ist das Café ein Lebensstil, und den lebe ich nicht nur von 8 bis 16 Uhr. Das geht weiter“, sagt sie.

Inspiration aus ganz Europa

So holen sich Gitte und Sebastian Anregungen von Restaurants und Cafés in Kopenhagen oder auch anderen europäischen Städten. Kürzlich waren die beiden in London und haben von dort neue Ideen und Inspiration für das Restaurant mitgebracht. 

Die finden sie aber auch in ihrem großen Netzwerk, das über ganz Europa reicht und laufend erweitert wird. So können neben den speziellen Speisen auch Getränke und besondere Geschenkartikel angeboten werden. Die ändern sich laufend, und für die Café-Besucher gibt es oftmals Neues zu entdecken.

Neben dem zusätzlichen Platz für Gäste konnten mit der Erweiterung auch das Lager vergrößert werden. „Das war immer ein großes Problem. Oftmals wussten wir nicht, wohin mit den gelieferten Waren“, erinnert sich die tüchtige Geschäftsfrau. Außerdem kann sie nun, aus dem Restaurant eine Treppe hoch, auf ein eigenes Büro zurückgreifen. 

Gitte Geest mit ihrem Sohn Sebastian in der neuen Küche des Restaurants Foto: Karin Riggelsen
Die Ausstattung im Café findet Gitte Geest zum Teil zufällig, so wie diesen antiken französischen Bäckereischrank. Foto: Karin Riggelsen
Mit viel Liebe wird der Gästeraum dekoriert. Foto: Karin Riggelsen
Eine aus Dänemark nun jedoch in Amsterdam lebenden Künstlerin hat kürzlich den neuen Caféraum mit einem Bild verschönert. Das Bild will Gitte Geest nun noch selbst mit Farbe füllen. Foto: Karin Riggelsen
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