Gesunde Ernährung

„Lasagne ist jetzt meine Leibspeise“

„Lasagne ist jetzt meine Leibspeise“

„Lasagne ist jetzt meine Leibspeise“

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Rikke Buthler (l.) leitet das Kochcamp für Acht- bis Zwölfjährige in der Arena Apenrade Foto: Karin Riggelsen

Kinder lernen im Sommercamp von Rikke Buthler nicht nur Kochen. Sie erfahren auch mehr über die Zusammenhänge von richtiger Ernährung und Bewegung.

Mit 40 Kindern im Alter von acht bis 12 Jahren ist das Sommercamp mit dem Titel „Madskole og Aktiv SommerCamp“ unter der Leitung von Rikke Buthler in der Küche der Arena Apenrade komplett ausgebucht. Sie vermittelt den Kindern nicht nur ihre Begeisterung fürs Kochen. Sie erklärt den Kindern auch die Zusammenhänge zwischen Bewegung und Ernährung. Ihr Sommercamp besteht deshalb auch aus zwei Teilen: Vormittags wird gekocht, nachmittags wird Sport getrieben.

Die Freundinnen Julie und Lykke sind schon das zweite Mal dabei. Foto: Karin Riggelsen

Nachhaltiges Aha-Erlebnis

Die beiden elfjährigen Freundinnen Julie und Lykke nehmen schon das zweite Jahr in Folge an dem Angebot im Rahmen des kommunalen Ferienprogramms „Aktiv Ferie“ teil. Für die beiden Mädchen hat die Teilnahme im vergangenen Jahr einen merkbaren Aha-Effekt gehabt.

„Wir waren beide ganz schön krüsch“, geben die beiden Mädchen lachend zu. Beim Sommercamp im vergangenen Jahr hat sie Rikke Buthler animiert, verschiedene Lebensmittel zu probieren, die sie vorher nicht mit der Kneifzange angefasst hätten. Warum das so war, können sie sich heute gar nicht mehr erklären. „Ich esse inzwischen Bananen und Avocados“, erzählt Lykke. „Lasagne ist jetzt sogar meine Leibspeise“, sagt Julie. Bis zum vergangenen Sommer hat sie sich noch davor geekelt. Am besten schmeckt sie ihr aber, wenn sie sie selbst gemacht hat.  

 

David, Rasmus, Malthe und Jonas würzen das Hackfleisch. Foto: Karin Riggelsen

Kinder wollen gerne mithelfen

Rikke Buthler fordert die Eltern dazu auf, ihre Kinder mehr in das tägliche Kochen und Backen einzubeziehen. Allerdings ist das in vielen Familien gerade das Problem. Aus Zeitgründen wird häufig auf Fertig- oder Halbfertigprodukte zurückgegriffen.

In Rikkes Kochschule dürfen die Kinder noch das Rinderhack mit der Hand kneten. Sie entwickeln so ein Gefühl dafür, wann das Hack die richtige Konsistenz hat, um am Ende eine leckere, lockere Frikadelle auf dem Teller zu haben.

Weil die Eltern am letzten Tag zum Essen eingeladen werden, gibt es zur Feier des Tages zum Nachtisch Torte. Foto: Karin Riggelsen

Die europäische Kiwi

Am letzten Camptag werden die Eltern zum Essen eingeladen. Aus diesem Anlass wurden am Donnerstag Torten gebacken. „Weil eine Creme Anglaise doch sehr aufwendig zu machen ist und viel schiefgehen kann, haben wir die Torte mit selbstgemachtem Stachelbeerkompott gefüllt“, erzählt Rikke Buthler. Allerdings war sie doch einigermaßen überrascht, dass fast keines der Kinder die Stachelbeere kannte, geschweige denn je eine probiert hatte. Eine Kiwi hingegen kennen alle Kinder. Dabei ist die Kiwi einfach die chinesische Schwester der heimischen Stachelbeere.

Typisch Mädchen! Foto: Karin Riggelsen

Rhythmisches Klatschen statt lautes Rufen

Auch wenn Rikke Buthler eine Powerfrau ist, die für jeden Spaß zu haben ist, verlangt sie von den Kids ein gewisses Maß an Disziplin. Öffentliche Bekanntmachungen werden mit einem Klatschritual eingeleitet. Sie klatscht eine kleine rhythmische Melodie und prompt sind alle still und antworten im selben Rhythmus. Dann erst weiß sie, dass sie die Konzentration der Kinder hat, und erteilt ihre „Order“. Die Kinder signalisieren mit einem deutlichen „Ja tak!“, dass sie den Auftrag verstanden haben – wie in einer Restaurantküche.

„Es ist ganz putzig. Einige Eltern haben mir berichtet, dass ihre Kinder jetzt auch so zu Hause auf Mitteilungen und Aufträge reagieren“, erzählt Rikke Buthler mit einem herzhaften Lachen.

Spaß muss sein – auch in der Küche. Foto: Karin Riggelsen
Mehr lesen

Ehrenamt

Flucht vor häuslicher Gewalt – die Freiwilligen im Frauenhaus Apenrade haben immer ein offenes Ohr

Apenrade/Aabenraa Damit ein Frauenhaus funktioniert und zu einem sicheren Ort wird, müssen viele verschiedene Leute zusammenarbeiten. Für die Einrichtung in Apenrade sind das nicht nur festangestellte Fachkräfte, sondern auch engagierte Freiwillige. Warum sie für das Apenrader Frauenhaus so wichtig sind und die Arbeit vor Ort nachhaltig unterstützen, erklären Hanne Frederiksen und Henriette Tvede Andersen.