Barrierefreier Knappsteig

Kein Spaß für Rollstühle

Kein Spaß für Rollstühle

Kein Spaß für Rollstühle

Gesche Picolin
Gesche Picolin Journalistin
Apenrade/Aabenraa
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Der Knappsteig, ein Wanderweg auf der Spur der ehemaligen Kleinbahn, gilt als behindertengerecht zugänglich. Foto: Privat

Der Knappsteig ist ein kommunales Aushängeschild in puncto barrierefreiem Wanderweg und Tourismus. Hier hat eine Mutter mit ihrem schwerbehinderten Sohn am Himmelfahrtswochenende eine herbe Enttäuschung erlebt.

Der Knappsteig ist ein kommunales Aushängeschild in puncto barrierefreiem Wanderweg und Tourismus. Hier hat eine Mutter mit ihrem schwerbehinderten Sohn am Himmelfahrtswochenende eine herbe Enttäuschung erlebt.

Der Knappsteig beschreibt die Strecke, die früher einmal die Kleinbahn bedient hat. Die Linie liegt seit 1925 still, der Steig ist ein wunderbarer Wanderweg mit Aussicht, der in Apenrade am Gammel Kongevej beginnt, durch den Jørgensgaard führt und in Stollig endet. Er gilt als wander-, mountainbike- und behindertenfreundlich.

Behindertenfreundlich? Dieser Tage nicht so recht, liest man einmal, was Marieke Heimburger, Mitglied der Tonderaner Behindertenrats, am Freitag erlebte. Die Erfahrung hat sie in einem Brief an unter anderem Apenrades Bürgermeister, Thomas Andresen(V), Bent Sørensen (V), Vorsitzendem des Technik- und Umweltausschusses,  Hans Philip Tietje (V) in seiner Funktion als Vorsitzender des Kultur- und Freizeitausschusses, Povl Kylling Pedersen (Soz.dem.), dem Vorsitzendem des Sozial- und Gesundheitsausschusses formuliert, er liegt dem Nordschleswiger vor.

Heimburger ist Mutter eines schwerbehinderten Sohnes. Sie zeigt sich zunächst begeistert und lobt den Weg. Als dieser jedoch auf einmal nach 1,5 Kilometern bereits unbefahrbar wird, „hier waren Forstarbeiter mit großen Maschinen zugange gewesen und haben den Weg zerstört“, da kommt bei ihr Frust auf. Was ist daran so schwer, diesen Zustand des Wegs auszuschildern oder gar frühzeitig anzukündigen? So hätte sich die Mutter nicht die Mühe gemacht, den Sohn mitsamt elektrischem Rollstuhl herzubringen. „Keine Schwierigkeit für Fußgänger oder Radfahrer – aber unmöglich zu befahren für einen (elektrischen) Rollstuhl. Wir mussten umkehren, ohne den Aussichtspunkt erreicht zu haben“, schreibt Heimburger enttäuscht.

Es sei schlichtweg frustrierend, so etwas zu erleben, so die im Tonderaner Handicaprat engagierte Heimburger in ihrem Brief. „Es kann immer einen guten Grund geben, dass man gerade nicht hinter sich aufräumt, wie man eigentlich sollte. Aber dann sollte da zumindest ausgeschildert sein, dass der Weg eben derzeit nicht befahrbar ist für Rollstuhlfahrer.“ 

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