Lokalgeschichte

Die Kanonen erwachen aus dem Winterschlaf

Die Kanonen erwachen aus dem Winterschlaf

Die Kanonen erwachen aus dem Winterschlaf

Apenrade/Aabenraa
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Die vier Kanonen am südlichen Ortseingang Apenrades werden von ihrer „Winterverpackung" befreit. Foto: Privat

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Mitglieder der Kanonengilde Aurora haben die Schutzplanen entfernt und die Kanonen für den diesjährigen Einsatz klargemacht.

Die vier Kanonen der „Kronprinsens Kanonbateri", die am südlichen Ortseingang Apenrades stehen, gehören inzwischen zum Stadtbild dazu und zeigen ein Stück Stadtgeschichte.

Die Mitglieder der Kanonengilde Aurora haben vor wenigen Jahren die erste der nun vier zählenden Kanonen aufgestellt. Die Kanonen sind nach historischem Vorbild und mit großem Eigeneinsatz der Vereinsmitglieder gebaut worden.

Zum Schutz vor Umwelteinflüssen wurden die Kanonen, die, wie ihre historischen Vorbilder, aus Eisen und Holz gebaut sind, unter speziell angefertigten Planen gelagert. Am Mittwochnachmittag kamen sie aus ihrem „Winterlager" und wurden von der Schutzhülle befreit.

„Die Kanonen sowie die zugehörigen Füllstutzen haben den Winter gut überstanden und sind klar für viele Salutschüsse in diesem Jahr", berichtet Gunnar Pedersen, ein Vorstandsmitglied der Gilde.

 

Apenrader Kanonengilde 

Die Apenrader Kanonengilde wurde am 27. Mai 1999 vom Verein der Apenrader Museumsfreunde gegründet. Hintergrund der Gildengründung war die Tatsache, dass mehr oder weniger zufällig entdeckt wurde, dass zwei alte Kanonenrohre, die an der Schiffbrückstraße als Toreinfahrtpfosten ein tristes Dasein fristeten, der Fregatte Aurora zugeordnet werden konnten.

Dieses Schiff wurde 1808 auf der Apenrader Werft gebaut.

Die Fregatte hatte eine 14-köpfige Besatzung und war mit zwei in Schweden eingekauften Sieben-Pfund-Kanonen bestückt, um sich gegen Piraten zu schützen.

Bereits 1835 wurde die Aurora abgewrackt; die Kanonen wurden dem erwähnten Verwendungszweck zugeführt. Bis 1990 standen sie in der Apenrader Schiffbrückstraße. Dann nahm sich der Lokalhistorische Verein Apenrades der Kanonen an. Sie wurden restauriert, und schließlich gründete man die Kanonengilde.

Einige Mitglieder ließen sich als Kanoniere ausbilden, und seitdem werden die Kanonen bei festlichen Anlässen hervorgeholt und in Stellung gefahren.

Die Gilde hat vor einigen Jahren begonnen, die „Kronprinsens Kanonbatteri", die Apenrade vor Feinden von der Wasserseite aus schützen sollte, nachzubauen. Vier Kanonen zählt die Batterie inzwischen, die fast an dem Ort stehen, an dem ihre historischen Vorbilder noch 1809 standen.

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