Erdarbeiten

Kanalisationsprojekt in Loit verzögert sich

Kanalisationsprojekt in Loit verzögert sich

Kanalisationsprojekt in Loit verzögert sich

Loit/Løjt
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Aufgerissene Straßen, Straßensperren und Umleitungen sind schon seit Mitte Januar Alltag für die Einwohner von Loit. Foto: Karin Riggelsen

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Der Cocktail aus weichem Boden, erhöhtem Grundwasserstand und historischen Gemäuern ohne Fundament hat die Verantwortlichen bei Arwos und dem Bauunternehmen Arkil vor unerwartete Herausforderungen gestellt.

Die Anwohner von Loit müssen sich darauf einstellen, dass die Kanalisationsarbeiten in der Ortsmitte noch eine ganze Weile andauern werden. Im ursprünglichen Zeitplan hätte die erste von insgesamt drei Etappen im August 2021 abgeschlossen werden sollen. Die kommunale Versorgungsgesellschaft Arwos hat gerade einen neuen Zeitplan veröffentlicht. Demnach endet die erste Projektphase erst Ende September mit der Ausbringung der Asphaltschicht auf der Løjt Storegade.

Aufgerissene Straßen

„Wir wissen, dass wir die Geduld der Bürger strapazieren. Es tut uns auch sehr leid“, beteuert Projektleiter Aage Lundgaard Jørgensen im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. „Umständehalber verzögern sich allerdings die Arbeiten“, fügt er hinzu. Seit Mitte Januar haben sich die Einwohner mit aufgerissenen Straßen, Straßensperren und Umleitungen arrangieren müssen. Hinzu kommt natürlich der Arbeitslärm.

Die Bodenverhältnisse machen uns zu schaffen. Und ein hoher Grundwasserspiegel erschwert zudem die Arbeiten.

Aage Lundgaard Jørgensen, Projektleiter Arwos
Die Arbeiten an der Løjt Storegade schritten in den vergangenen Wochen nur im Schneckentempo voran. Foto: Karin Riggelsen

Schwierige Bodenverhältnisse

Die Tatsache, dass die Fernwärme die Gelegenheit nutzt, eigene Rohrleitungen auszuwechseln, wenn die Straßen sowieso schon aufgerissen sind, ist nicht die einzige Erklärung für die Verlangsamung des Projekts. Auch die 14-tägige Frostperiode Mitte Februar ist nicht wirklich ursächlich für die Verzögerungen.

„Die Bodenverhältnisse machen uns zu schaffen. Wir waren davon ausgegangen, dass wir unter dem Sand auf eine Lehmschicht treffen würden. Das war nicht der Fall. Und ein hoher Grundwasserspiegel erschwert zudem die Arbeiten“, sagt Aage Lundgaard Jørgensen.

Zeit sinnvoll genutzt

Normalerweise können auch bei Frost Erdarbeiten durchgeführt werden. Doch in Loit Kirkeby war das nicht möglich, um die Häuser nicht zu gefährden. „Erschütterungen werden von Eis ja noch heftiger weitergeleitet als durch Sand. Es war uns daher zu riskant, die Arbeiten in diesen Wochen fortzusetzen“, so Aage Lundgaard Jørgensen.

„Wir haben allerdings die Zeit, die Maschinen und die Mannschaftsstunden genutzt, um das Regenwasserauffangbecken (westlich von Kromai, red. Anm.), das eigentlich erst für die zweite Etappe vorgesehen war, jetzt schon anzulegen“, teilt der Projektleiter mit.

Setzschäden vermeiden

Die Boden- und Grundwasserverhältnisse in Loit Kirkeby stellten die Verantwortlichen vor unerwartete Herausforderungen. Aage L. Jørgensen ist aber zuversichtlich, dass alles Menschen- und Wissenschaftsmögliche getan wurde, um ein Absacken der umliegenden Häuser zu verhindern.

Es musste Grundwasser abgepumpt werden, das dann an anderer Stelle wieder gezielt hingepumpt wurde, um Setzschäden zu verhindern. Darüber hinaus mussten an mehreren Stellen eine Art „Stützkästen“ vor den Häuserfassaden errichtet werden. Wo das nicht ausreichte, wurden an den gefährdeten Häusern vorsichtig Löcher gebohrt und mit Beton gefüllt, in den wiederum Metallstangen eingelassen wurden.

Ich denke, wir sind gut um die Kurve gekommen, ohne Schäden an den Häusern verursacht zu haben.

Aage Lundgaard Jørgensen, Projektleiter Arwos

Besondere Vorsicht geboten

„Eine besondere Herausforderung stellten hier die historischen Häuser an der Løjt Storegade, der Krug und das gegenüberliegende Gebäude, dar. Beide Gebäude sind ohne Fundament gebaut. – Dort in diesem Bereich der Storegade/Skolegade sind wir nur im Schneckentempo vorwärtsgekommen. Diese Etappe ist jetzt aber geschafft. Ich warte zwar noch auf eine Rückmeldung der Immobiliengesellschaft Stenbjerg Ejendomme, der diese Häuser gehören, doch ich denke, wir sind gut um die Kurve gekommen, ohne Schäden an den Häusern verursacht zu haben“, so der Projektleiter tief durchatmend.

Während der gesamten Bauphase war gewährleistet, dass der Supermarkt im Ort mit frischen Waren beliefert wurde und der Kundenparkplatz zugänglich war. Foto: Karin Riggelsen

Ende herbeigesehnt

Jørgensen weiß, dass die aufgerissenen Straßen und die zeitweise notwendigen Umleitungen den Anwohnern und den auf der Halbinsel Loit ansässigen Geschäften, Betrieben und Unternehmen Unannehmlichkeiten bereitet haben und auch noch eine Weile bereiten werden.

„Besonders hart betroffen war sicherlich der Brugsen-Supermarkt. Wir haben uns aber bemüht, im Dialog Lösungen zu finden, damit der Markt ständig mit frischen Waren beliefert werden konnte und dass auch der Kundenparkplatz zugänglich war“, berichtet der Projektleiter, der sich aber sicher ist, dass der Marktleiter drei Kreuze machen wird, wenn die Arbeiten Ende September endlich beendet sind.

Sommerpause eingeplant

Wohl wissend, dass die Halbinsel Loit ein schönes Fleckchen Erde ist und im Sommer von vielen Touristen angesteuert wird, ist eine dreiwöchige Sommerpause bei den Kanalisationsarbeiten eingeplant. In den Wochen 29, 30 und 31 (vom 16. Juli bis 9. August) ruht die Arbeit.

Projekt verteuert sich

Die Kosten für das Gesamtprojekt waren anfangs auf 18 Millionen Kronen veranschlagt. Dieser Rahmen ist durch die vielen Sonderausgaben natürlich gesprengt worden. Allerdings möchte der Projektleiter nicht konkret darauf eingehen, in welcher Größenordnung die Mehrausgaben anzusiedeln sind. „Es hat das Projekt jedoch um einiges verteuert“, stellt er einzig fest.

In den kommenden Jahren folgen die Etappen 2 (das südliche Loit) und 3 (das nördliche Loit).

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