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Henrik Boye gibt sein Parteibuch ab

Henrik Boye gibt sein Parteibuch ab

Henrik Boye gibt sein Parteibuch ab

Apenrade/Aabenraa
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Henrik Boye ist ein glühender Wildschweinzaun-Gegner und setzt sich ebenso vehement für die Wiederöffnung der deutsch-dänischen Landesgrenze ein. Foto: privat

Der Wahlapenrader erkennt sich in der aktuellen SF-Politik nicht wieder. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war die ablehnende Haltung seiner Partei zur Wiederöffnung der deutsch-dänischen Grenze.

Er ist für die Sozialistische Volkspartei in verschiedenen politischen Gremien aktiv gewesen, kandidierte bei den jüngsten Wahlen sowohl für den Kommunal- als auch für den Regionsrat und dennoch hat er sein Parteibuch abgegeben. „Der Weg von Kopenhagen nach Nordschleswig ist zu weit geworden. Ich erkenne mich in der aktuellen SF-Politik nicht wieder“, begründet Boye – übrigens gebürtiger Kopenhagener – gegenüber dem „Nordschleswiger" seinen Schritt.

Ausschlaggebend war für ihn letztendlich die rigorose Haltung der Parteispitze in Sachen Grenze. Seine Teilnahme an der Lichterkette am Sonntagabend bei Krusau war parteiintern nicht gern gesehen. „Unsere Parteivorsitzende Pia Olsen Dyhr ist gegen die Grenzöffnung. Sie lässt ja nicht einmal eine Diskussion zu“, stellt Henrik Boye verärgert fest.

Keine gesundheitspolitischen Argumente

„Ich habe viele Freunde und Bekannte auf beiden Seiten der Grenze und in den beiden Minderheiten. Es geht mir dabei nicht so sehr um die Öffnung der Grenzen für den Tourismus. Es geht mir vor allem um die Menschen auf beiden Seiten der Grenze, die nicht zueinander kommen können. – Es gibt für die geschlossene Grenze keine gesundheitlichen Argumente. Es war allein eine politische Entscheidung“, fügt Boye hinzu.

Politisch aktiv – auch ohne Parteibuch

Er vermutet, dass er künftig ohne Parteibuch glücklich werden muss, da das gesamte linke Parteispektrum auf die coronabedingte Grenzschließung beharrt. Dass die Parteien am rechten Rand sich für die Wiederöffnung der Grenzen starkmachen, wird ihn aber kaum in deren Lager ziehen können.

„Ich werde mich aber weiterhin in die politische Debatte einmischen“, verspricht er.

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