Lokalpolitik

Hausboote: Parteien sind weiterhin uneinig

Hausboote: Parteien sind weiterhin uneinig

Hausboote: Parteien sind weiterhin uneinig

Apenrade/Aabenraa
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So könnte es im Apenrader Segelhafen aussehen, wenn die Hausboote dort verankert sind. (Illustration) Foto: Zunshine Living

Wenn die Kommune für die Lärm- oder Staubbelastung verantwortlich gemacht wird, zieht die Behörde die Zulassung zurück.

Der in Randers beheimatete Hausboot-Produzent „Zunshine Living“ möchte sieben seiner Hausboote im Apenrader Segelhafen platzieren. Das Küstendirektorat hat Ja zu dem Plan gesagt. Die Kommune Apenrade ist dagegen sehr zurückhaltend mit einer Zusage zu der beantragten Baugenehmigung. Seit neun Monaten wird der Antrag bearbeitet. Der Fall ist sogar auf der politischen Ebene gelandet, „weil es sich um einen Präzedenzfall handelt, der Einfluss auf zukünftige Entscheidungen haben kann“, so die Begründung. Der Wachstumsausschuss hat sich bei den zwei jüngsten Sitzungen damit befasst.

In einem juristischen Gutachten, das die Apenrader Verwaltung anfertigen ließ, heißt es außerdem, dass die Kommune möglicherweise mit Beschwerden rechnen müsse und zur Verantwortung gezogen wird, weil Staub und Lärm des nahen Industriehafens die Hausbootbewohner stören könnten. Obwohl der mit einer Entscheidung beauftragte Wachstumsausschuss für Stadt und Land grundsätzlich nichts gegen die Hausboot-Idee hat, ließen die Mitglieder Vorsicht walten und richteten sich nach der juristischen Beurteilung.

Direktor und Direktorat einig

Peter Poulsen, der Direktor von „Zunshine Living“ ist jedoch anderer Meinung. Es zähle die Entscheidung des Küstendirektorats, die für das Gebiet zuständig sei, auf dem die Hausboote liegen sollen. Außerdem habe sich bisher kein Segelhafennutzer je über Lärm oder andere Belästigungen beschwert, fügt Poulsen hinzu.

Das sieht auch das Küstendirektorat so. „Die Regeln, die bezüglich Staub und Lärm für an Land gebaute Häuser gelten, gelten nicht auf dem Wasser. Deshalb kann die Kommune dafür nicht verantwortlich gemacht werden“, erklärte der Gebietschef Hans Erik Cutoi-Toft gegenüber „JyskeVestkysten“. Allerdings sei das Direktorat bereit, die Zulassung zurückzuziehen, wenn ein Gericht, wider Erwarten, entscheidet, dass die Kommune die Verantwortung für Belästigungen der Hausboot-Bewohner tragen muss.

 

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