Wirtschaft

Hafen in Kolding schließt: Apenrader Möglichkeiten

Hafen in Kolding schließt: Apenrader Möglichkeiten

Hafen in Kolding schließt: Apenrader Möglichkeiten

Gesche Picolin
Gesche Picolin Journalistin
Apenrade/Aabenraa
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Der Koldinger Hafen Foto: kolding.dk

Des einen Freud, des anderen Leid: Der Hafen in Kolding soll abgewickelt werden. Dies könnte sich positiv auf die Apenrader Wirtschaft auswirken.

Dem Apenrader Hafen bieten sich neue, ungeahnte Möglichkeiten. Das ließ Direktor Henrik Thykjær am Donnerstag durchblicken. Doch auch ihn hatte die Nachricht, dass der Hafen in Kolding über die nächsten 25 Jahre abgewickelt wird,  durchaus überrascht.

Die Fraktionsvorsitzenden des Koldinger Stadtrats hatten sich Mittwoch darauf geeinigt, bei der nächsten Sitzung am 27. November einhellig für die Schließung des Industriehafens zu stimmen: Dort sollen Wohnungen entstehen.
Das teilte der Hafen in einer Pressemitteilung mit. Die dort ansässigen Firmen sollen sich demnach  zurückziehen. Betroffen seien unmittelbar 433 Arbeitsplätze im Hafen sowie weitere 2.800, verteilt in der Kommune.

Im Koldinger Hafen wird ein Drittel der dänischen Gülle umgeschlagen, sowie 90 Prozent des Zeitungspapiers, erklärte  der Vorstandsvorsitzende Asger Christensen (V) am Donnerstag. Aber, so Christensen weiter, „regelmäßig hatte der Stadtrat den Hafen und dessen Zukunft auf der Tagesordnung“. Er zieht nach dem  Veto vom Mittwoch Bilanz:  „Das sind jetzt ein paar heftige Tage. Der Hafen hat ein gutes Stück Arbeit geleistet.“

Heftige Tage

Vorstand und Leitung des Hafens hatten vor einem Monat einen sogenannten Masterplan zur Zukunft des Industriehafens vorgelegt. Hierin ist die Abwicklung des Hafens und Umwandlung in ein Wohngebiet angedacht. Für Christensen liegt es auf der Hand, dass sich die Firmen den Apenrader Hafen ansehen.

Es sei natürlich zu früh, etwas Konkretes zu sagen, so Thykjær. Allerdings biete die Kommune Apenrade für die Koldinger Firmen Platz. Wir haben das Kombicenter und das Transportcenter in Pattburg sowie unseren Hafen mit dem Enstedtgelände“, sagt der Direktor des Apenrader Hafens. „Wir wollen doch gerne unsere Möglichkeiten aufzeigen.“ Die Erfahrung zeige, dass sich Wohnen und Industrie schlecht vereinen lässt. Somit sei das Enstedter ehemalige Werksgelände wie prädestiniert für Industriefirmen.

Drastischer Entscheid

Doch auch Thykjær lässt die Nachricht nicht kalt. Er räumt ein: „Das war ein drastischer Entscheid, den Hafen zu schließen.“

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