Andreas Asmussen

„Geschichte hat mich schon immer fasziniert“

„Geschichte hat mich schon immer fasziniert“

„Geschichte hat mich schon immer fasziniert“

Paul Sehstedt
Feldstedt/Felsted
Zuletzt aktualisiert um:
Andreas Asmussen
Alte Karten sind für den Heimathistoriker Andreas Asmussen ein wichtiger Bestandteil in der Erstellung von historischen Artikeln. Foto: Paul Sehstedt

Andreas Asmussen hat eine Chronik über die Gemeinde Feldstedt geschrieben. Er hat sich vom Handwerker zum Heimathistoriker gewandelt.

„Ich habe mich schon von Kindheit an für Geschichte interessiert, besonders für das, was in meiner näheren Umgebung geschehen ist“, erzählt der 71-jährige Andreas Asmussen, der kürzlich ein Buch über die Zeit von 1864 bis 2018 in der Gemeinde Feldstedt herausgegeben hat.

Auf rund 270 Seiten enthüllt der ehemalige Tischler- und Zimmerermeister Wissenswertes über Personen, Politik und Wirtschaft in den vergangenen 154 Jahren.  „Viereinhalb Jahre habe ich daran geschrieben, und ich habe Spaß daran gehabt“, fährt der Autor fort.

„Anfangs hatte ich den Plan, zeitlich weiter auszuholen und schon in der Frühzeit zu beginnen, aber ich sah schnell ein, dass dies viel zu umfangreich werden würde“, erläutert Asmussen seine Arbeit. „Also konzentrierte ich mich auf die Zeitspanne von 1864 bis heute. Ich habe so viel Material zusammengetragen, dass ich natürlich vieles davon nur komprimiert verwenden kann.“

„Im Reichsarchiv in Apenrade habe ich viele Stunden verbracht, und als ich dem Forschungsleiter, Dr. phil. Hans Schultz Hansen, von meiner Idee erzählte, forderte er mich dazu auf, weiterzumachen und Rat und Unterstützung bei Dr. phil. Lars N. Henningsen zu suchen“, berichtet Andreas Asmussen, der 19 Jahre lang Vorsitzender des lokalhistorischen Vereins für Feldstedt, „Historisk Forening for Felsted Sogn“, war.

Eine gewisse Schreiberfahrung hatte er durch das Verfassen von Geschichtsartikeln für die Jahresbücher des Vereines gesammelt. „Leser werden eventuell bemängeln, dass der Text nicht den wissenschaftlichen Anforderungen entspricht, aber ich benutze meine eigene Sprache, um den Inhalt leicht verständlich zu vermitteln“, sagt der rüstige Rentner. Er kann stolz auf sein Buch sein, das sich durch eine lebhafte Sprache positiv auszeichnet. Das Buch ist mit vielen Bildern und Zeichnungen illustriert.

Andreas Asmussen ist nach eigenen Aussagen der Bürger, der zurzeit am längsten in Feldstedt wohnt – auch wenn er nicht der älteste Bürger ist. Als ehemaliger selbstständiger Handwerker hat er viele Kontakte    zu den Einwohnern in der Gemeinde Feldstedt aufgebaut. Das hat ihm auch bei der Suche nach Quellen und Material geholfen.

Das Buch ist in einer Auflage von 750 Exemplaren gedruckt worden und kann unter anderem vom Verfasser bezogen werden.        

 

Andreas Asmussen
Historische Dokumente aus der preußischen Zeit sind mit Buchstaben der deutschen Frakturschrift geschrieben worden und nicht immer eindeutig zu entziffern. Foto: Paul Sehstedt

Vom Handwerker zum Heimathistoriker

Nur sieben Jahre Volksschule hatte Andreas Asmussen absolviert, bevor er in die Tischler- und Zimmererlehre bei Christian Clausen in Tombüll trat. Der Beruf war eigentlich schon ‚vorgeschrieben‘, da Vater Asmussen auch Zimmerer und Tischler war. „Das lag so in der Luft“, erinnert sich der heute 71-Jährige und denkt daran zurück, dass ihm oft Holzwerkzeug zu gegebenen Anlässen geschenkt wurde.

Dann folgte nach der Lehre eine Zeit bei Julius Holm in Snurrom, bevor er 16 Monate lang seine Wehrpflicht in Randers abdiente. Um seine Fachkenntnisse zu verbessern, besuchte er die Handwerkerschule in Haslev auf Seeland, um den Baumeisterbrief zu erlangen. 1962 heiratete er Tove Sørensen aus Loitwitt. Der nächste Karriereschritt war 1967 die Übernahme der väterlichen Firma, die er ausbaute. 2001 verkaufte Asmussen den Betrieb.

„Er hat eine Sammelleidenschaft“, sagt Ehefrau Tove. „Er hat schon Briefmarken und Uhren gesammelt, bevor er anfing, sich intensiv mit der lokalen Geschichte zu beschäftigen.“ Durch die Pfadfinderbewegung stiftete Asmussen Bekanntschaft mit Buchhändler Niels Thomsen, der ihn zum Schreiben aufforderte. Das wurde zu einer stattlichen Anzahl Artikel in den Jahrbüchern des lokalhistorischen Vereins der Kirchengemeinde Feldstedt, die seit 1983 herausgegeben werden. Sein gesellschaftliches Engagement führte u. a. dazu, dass er dem Kommunalrat Lundtoft von 2002 bis 2006/07 angehörte und sogar Vizebürgermeister wurde. 

 

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Kristian Pihl Lorentzen
„Hærvejsmotorvejen som grøn energi- og transportkorridor“