Knivsberg

Führungen: „Wissen, was an Geschichte im Berg steckt“

Führungen: „Wissen, was an Geschichte im Berg steckt“

Führungen: „Wissen, was an Geschichte im Berg steckt“

Knivsberg/Knivsbjerg
Zuletzt aktualisiert um:
Knivsberg
Rund um den Knivsberg verteilen sich die Gebäude und Angebote der „Bildungsstätte Knivsberg (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Am 22. Juni wird den Besuchern des Knivsbergfestes die Geschichte der Begegnungsstätte auf besondere Weise historisch erläutert.

Welche Geschichte steckt hinter dem Langbehnhaus, was hat es mit der Spitze des Berges auf sich, und welchen Namensweg hat die Gedenkstätte bereits hinter sich?

Fragen, die dank Museumsleiter Hauke Grella und dem Archivar des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Frank Lubowitz, beim kommenden Knivsbergfest geklärt werden können.

Durch kleine Kurzvorträge soll den Besuchern des Berges sein historischer Hintergrund nahegebracht werden.

Drei feste Termine werden den Besuchern zur Verfügung stehen, an denen sie an den drei verschiedenen Stationen so einige historische Einblicke bekommen können, auch visuell. „Wir werden auch Bildmaterial zeigen“, verriet Hauke Grella vorab dem „Nordschleswiger“.

Das Langbehnhaus bietet einige historische Komponenten von der Entstehung und der Nutzung und bis hin zum Namensgeber. Auch die Spitze des Berges hat im Laufe der Geschichte einiges „erlebt“, wie beispielsweise den Abtransport der Bismarckstatue. Die Gedenkstätte bietet ebenfalls eine interessante Geschichte.

„Es geht um die Vergangenheitsbewältigung der Minderheit“, erklärt Grella.

Und: „Viele Besucher des Knivsbergs wissen historisch nicht, was an Geschichte im Berg steckt“, so Grella weiter.

Das soll sich nun ändern. Am 22. Juni können sich Interessierte spontan ohne Voranmeldung zu den gegebenen Zeitpunkten an den historischen Orten einfinden, um Frank Lubowitz und Hauke Grella zu lauschen.

Die Zeitpunkte der Führungen am 22. Juni:

  • 12 Uhr   :  Langbehn-Haus (Lubowitz), Gedenkstätte (Grella)                 
  • 13 Uhr:      Gedenkstätte (Lubowitz), Bergspitze/Bismarckturm (Grella)
  • 14 Uhr:     Langbehn-Haus (Lubowitz), Bergspitze/Bismarckturm (Grella)

 

 

 

Der Knivsberg

Der Knivsberg bei Apenrade ist mit 97 Metern über NN (heute durch Aufschüttung 100 Meter) die höchste Erhebung in Nordschleswig.

Ab 1895 wurde auf Bestreben des Reeders Michael Jebsen ein 46 Meter hohes Bismarckdenkmal auf dem Berg errichtet, das 1901 fertig stand.

Die Bismarckstatue wurde  schon am 13. Mai 1919 wieder abgebaut, da man in der bevorstehenden Volksabstimmung für dieses Gebiet eine Entscheidung für Dänemark erwartete. Es steht heute auf dem Aschberg in Schleswig-Holstein.

Der Turm wurde am 28. August 1945 von der dänischen Widerstandsbewegung gesprengt.

1960 wurde ein „Ehrenhain“ für die Gefallenen der Minderheiten in beiden Weltkriegen eingerichtet. 2012 wurde dieser in „Gedenkstätte“ umbenannt. Zuvor waren einige Namen entfernt worden, nachdem sich herausgestellt hatte, dass deren Träger Kriegsverbrechen begangen hatten.

Ein  Höhepunkt in der Geschichte des Knivsberges war der Besuch von Bundespräsident Walter Scheel 1979. Es war der erste Besuch eines deutschen Bundespräsidenten bei der Deutschen Minderheit in Nordschleswig.

Das Knivsbergfest

1893 regte ein Pastor nach einem deutschen Volksfest auf der Insel Kalö an, künftig auf dem Knivsberg deutsche Volksfeste abzuhalten. Der Berg mitsamt dem umliegenden Gelände wurde gekauft und am 11. Oktober 1893 die heute noch bestehende Knivsberggesellschaft gegründet.

Seit 1895 (mit Ausnahme der Kriegsjahre) wird jeden Sommer ein Knivsbergfest abgehalten. Dabei standen immer auch die sportlichen Wettbewerbe im Vordergrund – neben einem Festprogramm.

2018 kamen 4.000 Personen zum Knivsbergfest, das nach einer Neukonzipierung durch den Deutschen Jugendverband für Nordschleswig wieder an Beliebtheit in der Minderheit gewonnen hat.

Bildungsstätte

Seit 1970 arbeitet der Jugendhof Knivsberg, seit 2011 Bildungsstätte Knivsberg, als musisch-kulturelles Zentrum des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig und als Begegnungs-, Freizeit- und Bildungsstätte der Deutschen Minderheit.

Quellen: DN-Archiv, nordschleswigwiki.info

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Rainer Naujeck und Christian Dirschauer
„Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Gefahr“