Coronavirus

Frustrierter Fahrschullehrer

Frustrierter Fahrschullehrer

Frustrierter Fahrschullehrer

Nordschleswig/Sønderjylland
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Fahrschullehrer Kim Rasmussen wundert sich über die derzeitige Regelung für Fahrstunden. Foto: PR-Foto

Fahrstunden sind untersagt – Unterricht aber nicht. Doch die Theoriestunden sollen parallel zur Praxis abgehalten werden. Ein Apenrader Fahrschullehrer wundert sich.

Fahrschullehrer Kim „Bimmer“ Rasmussen ist verwirrt: Nach längerem Zögern haben die Fahrschullehrer im Land am Dienstag von Transportminister Benny Engelbrecht (Soz.) zu wissen bekommen, dass sie keine Fahrstunden mehr geben dürfen, weil der Abstand zwischen Lehrer und Schüler im Auto zu gering ist. Der theoretische Unterricht darf dagegen fortsetzen – nur ist das nicht möglich, meint der Apenrader Fahrlehrer.

Bis Dienstag durften die Fahrlehrer noch mit ihren Schülern fahren, während die Polizei bereits alle Fahrprüfungen abgesagt hatte. Das fand Kim Rasmussen schon merkwürdig, daher hatte die Aabenraa Trafikskole bereits jeglichen Unterricht seit dem 12. März abgesagt: „Zum Selbstschutz und zum Schutz unserer Schüler – wir sitzen eng beieinander im Fahrzeug, und wir haben wechselnde Schüler. Das geht einfach nicht", so Rasmussen.
 

Theorie mit Auflagen

Theoriestunden sind laut Anweisungen der Gesundheitsbehörde weiterhin erlaubt, solange nur zehn Personen in einem Raum anwesend sind und eine Reihe von Auflagen (Platz, Desinfektionsmittel etc.) erfüllt wird.

„Die Auflagen sind kein Problem, aber das ergibt überhaupt keinen Sinn. Theorie und Praxis verlaufen heute nicht separat, sondern parallel. Es heißt: Theorie, Fahrstunde, Theorie, Fahrstunde und so weiter", erklärt er und wundert sich über die Maßnahme des Transportministers Benny Engelbrecht. „Weiß er denn gar nicht, wie der Fahrunterricht heute organisiert ist?"
 

Rasmussen: „Damit und davon können wir nicht leben"

„So wie es jetzt ist, lässt der Minister ein Fenster für uns offen, doch es ist nicht wirklich offen. Damit und davon können wir nicht leben. Es wäre viel besser, wenn er ein für allemal den Fahrunterricht einstellt und uns eine finanzielle Kompensation zusagt. Ein Hilfspaket ist, was wir wirklich brauchen", sagt Kim Rasmussen.

 

Klindt: Es ist auch im Lastwagen eng

Carsten Klindt, der eine eigene Fahrschule betreibt und an der Ausbildungsstätte EUC Syd in Apenrade Fahrschüler unterrichtet, kann die Forderung seines Kollegen nachvollziehen. „Alle meine Kollegen haben in dieser Zeit das Geschäft eingestellt", sagt er.

Dass der Fahrunterricht in Lastwagen noch gestattet ist, findet Fahrschullehrer Carsten Klindt zum Teil auch problematisch. „Dort sitzen wir auch auf engstem Raum zusammen, obwohl da mehr Platz ist", sagt er.

Da der Unterricht am EUC ausgefallen ist, unterrichtet er derzeit allerdings keine Fahrschüler.

Auch der praktische Motorradunterricht darf fortgesetzt werden.

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