Geschäftsjubiläum

Friseur mit Witz, Herz und Schere

Friseur mit Witz, Herz und Schere

Friseur mit Witz, Herz und Schere

Bettina P. Oesten
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Friseur Heines Sørensen vor seinem Salon in der Apenrader Westerstraße Foto: Karin Riggelsen

Seit 20 Jahren betreibt Heines Hofmann Sørensen seinen kleinen aber feinen Salon in der Apenrader Westerstraße. Viele deutsche Kunden nehmen weite Wege in Kauf, um sich bei ihm verwöhnen zu lassen

Wenn meine hochbetagte Mutter sich etwas unpässlich fühlte, lautete einer ihrer Standardsätze immer: „Ach, ruf doch bitte mal bei Heines an und frag ihn, ob er heute Zeit für mich hat.“

Da musste der letzte Gang zum Friseur gar nicht so lange zurückliegen und das Haar deshalb nicht zwingend in Form gebracht werden, doch sie wusste: Nach einem Besuch im Salon „Cut“ würden die Welt und die Frisur wieder tipptopp in Ordnung sein und das Stimmungsbarometer ein neues Hoch anzeigen.

 Einziges Problem dabei: Kurzfristig einen Termin bei Heines Hofmann Sørensen zu bekommen, ist fast genauso aussichtslos wie Konzertkarten für die Elbphilharmonie in Hamburg zu ergattern. Denn: Er ist beliebt und gefragt.

Heines Sørensen führt seit 20 Jahren den Friseursalon an der Westerstraße. Foto: Karin Riggelsen

Witz und Menschenklugheit

Und das hat seinen Grund. Er kann nicht nur Haare schneiden wie ein Weltmeister. Er versteht es auch meisterlich, seine Kunden und Kundinnen mit Witz, Humor und einer großen Portion Menschenklugheit so zu beglücken, dass man nach einer „Sitzung“ bei ihm gegen alles, was der Tag an Verdruss oder Missmut bringen mag, bestens gerüstet ist.

Lehrjahre in Flensburg

„Ich bin nicht jemand, der versucht, anderen um jeden Preis zu gefallen. Ich bin eher der aufrichtige Typ, der anderen reinen Wein einschenkt, und meinen Kunden scheint das zu gefallen“, sagt der gebürtige Esbjergenser, der seit 20 Jahren seinen kleinen Salon in der Westerstraße mit einer guten Mischung aus dänisch- und deutschsprachigen Kunden betreibt. Einige seiner deutschen Kunden kommen aus Flensburg, Husum und Süderlügum nach Apenrade, um sich bei ihm ihre Haare schön machen zu lassen. Ursprünglich hatte er aber gar nicht vor, in die Friseurbranche einzusteigen.

Heines Sørensens Stammkunden schätzen ihn nicht nur wegen seiner fachlichen Qualitäten. Foto: Karin Riggelsen

Schere statt Zahnersatz

„Eigentlich wollte ich Zahntechniker werden, aber dann kam alles ganz anders, als es mich in den 1990er Jahren nach Flensburg verschlug und ich dort eine vierjährige Friseurausbildung im Salon Lagerpusch begann.“

Während dieser Zeit fährt er nicht nur mit seinem Chef u. a. zur internationalen Friseurmesse nach London und erlebt dort, wie berühmte Friseurgrößen wie Vidal Sassoon, Rita Rusk und Tony&Guy selbst die Schere anlegen; er lernt in der Fördestadt auch seinen langjährigen Lebenspartner Claus kennen, mit dem er nun seit 26 Jahren durch dick und dünn geht.

20 Jahre „Cut“

Anlässlich des 20. Geschäftsjubiläums findet am 10. August ein kleiner Empfang für Kunden, Freunde und die Familie im Salon „Cut" in der Westerstraße 25 statt. Beginn ist um 11 Uhr.

Bootsfahrten und Kreta-Urlaub

Gemeinsam mit ihm und Neffe Kristoffer, der aus familiären Gründen seit einigen Jahren mit dem Paar zusammenlebt und derzeit das Technische Gymnasium am Stegholt besucht, geht es im Urlaub bevorzugt nach Kreta und an freien Tagen mit dem eigenen Boot kreuz und quer durch dänische Gewässer. Auch Wellness und gute Gourmet-Erlebnisse stehen ganz oben auf seiner Freizeitliste.

„Jeder Tag ist ein Geschenk“

„Am allerwichtigsten ist mir aber der zwischenmenschliche Kontakt zu meinen Kunden, von denen viele auch zu guten Freunden geworden sind. Was wir miteinander teilen an Freud und auch Leid, ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Ich sage es jedem, der es hören will: Die schönen Erlebnisse, die man mit anderen Menschen teilen kann und die einem noch lange danach ein Lächeln auf die Lippen zaubern, sind mehr wert als alles Geld der Welt. Seid zufrieden mit dem, was ihr habt, genießt es und hört auf, den materiellen Dingen hinterherzujagen. Jeder neue Tag ist ein Geschenk, und wer dies zu schätzen weiß, dem geht es einfach besser“, lautet sein Rezept für ein glücklicheres Leben.

Seines Wissens gibt es in ganz Dänemark nur eine Person mit dem Vornamen Heines. Foto: Karin Riggelsen
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Leitartikel

Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
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