Mona und Frank Møller waren die vergangenen acht Jahre Dauercamper auf dem kommunalen Campingplatz in Loddenhoi und hatten sich bereits darauf gefreut, auch in der kommenden Saison dort ihren Campingurlaub verbringen zu können. „Daraus wird leider nichts, weil wir als Mitglieder der Jollengilde auf dem Campingplatz nicht erwünscht sind“, sehen die Møllers die Entscheidung der Campingplatzpächter.

Eine schriftliche Klage an die Kommune Apenrade hatte keinen Erfolg, und Kirsten Lorenzen von Loddenhøj Camping hat einleitend nur einen knappen Kommentar: „Sie passen nicht in unsere Campinggemeinschaft.“

Drei Familien betroffen

„Wir sind drei Familien, die ihren Mietvertrag nicht verlängert bekamen“, erzählt Frank Møller in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. „Zufälligerweise sind wir alle auch Mitglieder der Jollengilde, und im Laufe des Sommers wurden wir von den Gegnern des Jollenhafens oft geschnitten. Als die Gilde gegründet wurde, meldeten wir uns nach Aufforderung vom Campingplatzpächter Kjeld Andresen an. Später entstand ein Konflikt zwischen ihm und anderen im Vorstand. Daraufhin verließ Kjeld die Gilde, und das taten wir auch. Aber wir wurden wieder Mitglieder, als die Baupläne veröffentlicht wurden: Wir waren von der Anlage angetan, und wir konnten unsere Jollen künftig sicher in Sichtweite von unserem Platz am Anleger vertäuen. Also kauften wir einen Liegeplatz.“

Immer mitgeholfen

Die Møllers, die in Esbjerg zu Hause sind, lieben den ruhigen Campingplatz und verstehen den Wirbel um den Jollenhafen nicht. „Wir wollen dort nur unsere Freizeit verbringen und mit dem Boot zum Fischen oder Angeln auf die Ostsee hinaus fahren können“, sagt Mona Møller.

„Wenn Not am Mann war, und am Strand sollte der Badesteg instandgesetzt werden, dann hat Frank immer mitgeholfen. Aber seit wir wieder Gildenmitglieder sind, hat sich die Stimmung gegen uns gewandt. Das haben unser Sohn Martin und eine befreundete Familie aus Tondern, die schon seit 34 Jahren nach Loddenhoi kommt, auch erfahren: Ihre Verträge wurden auch nicht verlängert.“

Klage abgewiesen

Gegen die Entscheidung der Pächter klagten die betroffenen Parteien bei der Kommune Apenrade, die den Platz besitzt. Die Verwaltung teilte ihnen mit, dass die Pächter frei darüber verfügen können, an wen sie die Stellplätze vermieten. Die Kommune kann sich laut Pachtvertrag nicht einmischen.

Pächterin: Dauercamper-Wechsel notwendig

„Ihre Mietverträge wurden für die kommende Saison nicht verlängert, weil wir, um den Platz erhalten zu können, auch die Dauergäste ab und zu auswechseln müssen“, erläutert Kirsten Lorenzen die Entscheidung. „Das hat mit einer Mitgliedschaft in der Jollengilde nichts zu tun. Wir hatten jedoch in diesem Jahr zahlreiche Konflikte mit den drei Parteien. Da wir Ruhe auf dem Platz wollen, entschlossen wir uns dazu, die Absprachen nicht zu erneuern.“
Die Jolle der Møllers liegt jetzt bei ihnen in Esbjerg. „Wir wollen sehen, ob wir einen anderen Campingplatz in der Nähe finden. Der in Scherriff ist ausgeschlossen, weil dort die gleichen Pächter sind wie in Loddenhoi“, sagt Mona Møller.