Nachruf

Der Familienhof war seine Herzensaufgabe

Der Familienhof war seine Herzensaufgabe

Der Familienhof war seine Herzensaufgabe

Schobüll/Skovbøl
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Foto: pexels.com

Durch den Tod des langjährigen Vorsitzenden des Landwirtschaftsvereins Apenrade, Hans Georg Bruhn, hat die Familie ihren natürlichen Mittelpunkt verloren.

Im Alter von 82 Jahren ist Hans Georg Bruhn, Schobüll, vor wenigen Tagen plötzlich und unerwartet verstorben.

Der Name Bruhn ist eng mit dem Anwesen „Schobüllgaard“ (dän. Skovbølgaard) verbunden. Hans Georg Bruhn übernahm den elterlichen Hof offiziell 1968. Der„Schobüllgaard“ war kein gewöhnlicher Bauernhof. Es war ein Gutshof, dessen Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreichten. Das Wohnhaus stammte aus dem Jahr 1765.

Der Hof ist in dem Registranten dänischer Gutshöfe aufgenommen.

Die Liste der früheren Besitzer zählt unter anderem die Familie Ahlefeldt. Seit 1880 ist der Hof bereits in Besitz der Familie Bruhn. Das Anwesen war einst von einem Wassergraben mit Zugbrücke umschlossen. An die Zugbrücke konnte sich der Vater von Hans Georg Bruhn noch aus seiner Kindheit erinnern.

Der Erhalt des Familienhofes war Hans Georg Bruhn keine Last, sondern eine Herzensaufgabe, der er sich gerne stellte. Er wusste sich glücklich zu schätzen, dass seine Frau Margarete ebenfalls die Instandhaltung des Anwesens als Lebensaufgabe ansah, auch wenn das mit viel Arbeit und natürlich auch Geld verbunden war.

Über die Jahre hat Hans Georg Bruhn den Hof, zu dem einst Kühe und später Schweine gehörten, zu einem einträglichen Pflanzenbaubetrieb umgewandelt. Er hat gern von seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz ausgeteilt. Bruhn war in den 1990er Jahren neun Jahre lang Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Vereins Apenrade und gehörte deshalb auch dem Hauptvorstand des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN) an. Dort hat er sich besonders im Pflanzenbauausschuss eingebracht.

Hans Georg Bruhn war Naturliebhaber und passionierter Jäger.

Glücklich war Hans Georg Bruhn auch darüber, dass Tochter Katja und Ehemann Kresten vor rund 15 Jahren den Hof übernehmen wollten und sich ihrerseits nun den Erhalt des Familienhofes zur Herzensaufgabe gemacht haben.

Damals zogen Margarete und Hans Georg Bruhn auf die Abnahme, die sie sich unweit am Eskedalvej gebaut hatten.

Seine Frau war gleichzeitig seine beste Kameradin. Sie hatte Hans Georg Bruhn zufällig kennengelernt. Er sollte seine Schwester in Bremerhaven abholen, die bei der Reederei „Norddeutsche Lloyd“ als Erzieherin angeheuert hatte. Deren Kollegin Margarete, die in Stuttgart aufgewachsen war, aber aus Dresden stammte, war auf dem Schiff als Physiotherapeutin tätig. Bei einer Feier lernten sich der Landwirt aus Schobüll und die Physiotherapeutin aus der Großstadt kennen.

Die Heirat erfolgte 1967. Aus der Ehe sind zwei Töchter hervorgegangen. Die erwähnte Tochter Katja lebt mit ihrer Familie auf dem Familienhof. Sie ist Tierärztin mit Schwerpunkt Pferde, ihr Mann Agronom. Die jüngere Tochter Anette lebt mit ihrer Familie auf Seeland. Sie ist Toxikologin und wie ihr Mann in der Forschung tätig.

„Er war der natürliche Mittelpunkt der Familie“, schildert Margarete Bruhn ihren Mann.

Ein wenig bezeichnend ist sicherlich auch die Tatsache, dass Hans Georg Bruhn bereits vor Jahren entschieden hat, dass sein Leichnam eingeäschert werden solle. Seine Begründung: Bei jeder Sargbestattung auf dem Familiengrab der Bruhn auf dem Feldstedter Friedhof werde die schmiedeeiserne Einzäunung in Mitleidenschaft gezogen und muss aufwendig repariert werden. Das wollte er seiner Familie ersparen.

Die Trauerfeier findet am Sonnabend, 6. Februar, ab 11 Uhr in der Feldstedter Kirche statt. Wegen der Corona-Beschränkungen ist sie geladenen Gästen vorbehalten.

Hans Georg Bruhns Urne, so hat er bestimmt, soll zu gegebener Zeit auf der Familiengrabstätte beigesetzt werden.

Statt Blumen bittet die Familie um eine Spende an die dänische Abteilung der SOS Kinderdörfer (Bankleitzahl 4183, Kontonummer 80 32 440, Kennwort: Hans Georg Bruhn).

Foto: DN
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