Lokale Wirtschaft

Expansion in Corona-Zeiten

Expansion in Corona-Zeiten

Expansion in Corona-Zeiten

Apenrade/Aabenraa
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Der Blick von Capau-Inhaberin Carina Jacobsen ist in Richtung Zukunft gerichtet. Auf der anderen Straßenseite geht es ab Sommer weiter mit ihrer Erfolgsgeschichte. Foto: Karin Riggelsen

Der Apenrader Einzelhändler „Capau“ zieht im Sommer in neue Geschäftsräume. Für Besitzerin Carina Jacobsen spielen die Corona-Restriktionen keine Hauptrolle.

Viele Einzelhändler müssen derzeit wegen der Corona-Restriktionen schließen. Es dürfen nur Geschäfte geöffnet haben, die „Waren des täglichen Bedarfs“ anbieten, wie es in den Verordnungen heißt.

Pflanzen und Spezialitäten bestimmen das Bild im gemütlichen Laden. Foto: Karin Riggelsen

„Capau“ ist einer dieser Läden, und Besitzerin Carina Jacobsen ist froh, solche Waren im Sortiment zu haben. Angefangen hatte sie nämlich vor vier Jahren als Secondhandladen für Möbel und Wohnaccessoires. Doch die Nachfrage änderte sich. „Am Anfang hatten wir einige Grünpflanzen im Angebot, doch sie nahmen bald mehr und mehr Platz ein. Dann kamen Schnittblumen hinzu, und wir haben unser Sortiment um Spezialitäten erweitert“, erzählt die Inhaberin. Die Wohnaccessoires traten immer mehr in den Hintergrund.

Die Hälfte Waren des täglichen Bedarfs

Über 50 Prozent des Umsatzes macht sie mit Spezialitäten. Deshalb darf sie trotz der Corona-Restriktionen die Ladentüren auch öffnen. Zu den Angeboten in Laden gehören unter anderem Honig, Biere und Schokoladen – meist von Herstellern aus der Umgebung. „Das liegt mir besonders am Herzen“, sagt Jacobsen.

Carina Jacobsen zeigt eine frische Lieferung Tulpen. Foto: Karin Riggelsen

Mit dem Angebot scheint sie bei den Apenradern ins Schwarze zu treffen, denn seit der Öffnung wachsen die Umsätze. Sogar im vergangenen Jahr, als der erste Shutdown die Geschäftswelt für Wochen lahmlegte, ging es bergauf. „Wir mussten damals, wie andere auch, schließen, haben jedoch einen Lieferservice aufgebaut, den unsere Kunden zahlreich genutzt haben.“ Nach dem Shutdown ging es weiter bergauf. „Wir haben einen tollen Kundenstamm, der sich beständig erweitert“, berichtet Jacobsen.

Ich denke, in dieser Zeit wollen sich die Menschen gern verwöhnen. Wir können nicht reisen, und Shopping ist auch nur eingeschränkt möglich.

Carina Jakobsen, Geschäftsinhaberin „Capau“

Für sie ist das Coronavirus und die damit verbundenen Restriktionen ein Teil ihres Erfolges. „Ich denke, in dieser Zeit wollen sich die Menschen gern verwöhnen. Wir können nicht reisen, und Shopping ist auch nur eingeschränkt möglich. Deshalb kommen die Leute zu uns. Sie besorgen für sich oder ihre Lieben etwas Schönes“, nimmt Jacobsen als Grund an. Zudem habe der Lieferservice im vergangenen Frühjahr für mehr Bekanntheit gesorgt, meint sie.

Der Frische wegen nur an drei Tagen in der Woche

Allerdings öffnet sie das Geschäft nur an drei Tagen in der Woche. „Da wir frische Schnittblumen anbieten, sollen die so frisch wie möglich sein“, erklärt Carina Jacobsen. Sie bietet außerdem als Neuheit gebundene Sträuße an, die sie zusammenstellt. Dabei weiß der Kunde allerdings nicht, was er bekommt. Das ist dann der Überraschungsmoment, wenn die Verpackung geöffnet wird. Bisher habe ich viel positive Rückmeldungen dazu bekommen“, sagt sie.

Carina Jacobsen berichtet über ihre Corona-Erfahrungen. Foto: Karin Riggelsen

Expansion in die Nachbarschaft

Durch die größer und größer werdende Auswahl im Geschäft, stellte sich kürzlich die Frage nach einer Expansion. Und eine Möglichkeit ergab sich gleich gegenüber der aktuellen Geschäftsadresse am Ramsherred. Dort stehen seit dem vergangenen Sommer die Räume leer, in denen zuvor das Spielzeuggeschäft „Fætter BR“ beheimatet war. „Dort gibt es ein größeres Lager, und auch die Ausstellungsräume sind größer, sodass wir insgesamt mehr Platz bekommen. Vor allem für die Schnittblumen haben wir dann mehr Möglichkeiten, um sie auszustellen.“

Der Umzug wird allerdings erst im Sommer dieses Jahres passieren. „Wir haben eine Kündigungsfrist von einem halben Jahr, und die halten wir natürlich ein“, so Jacobsen, die sich auf die neuen Möglichkeiten sehr freue, die die neuen Räume böten, wie sie abschließt.

Der Geschäftsname „Capau“ ist übrigens zusammengesetzt aus dem Vornamen der Besitzerin Carina und dem Nachnamen ihres Mannes, der Paulsen heißt.

 

 

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Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
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