Wohnraum

Dringender Bedarf an bezahlbaren Wohnungen

Dringender Bedarf an bezahlbaren Wohnungen

Dringender Bedarf an bezahlbaren Wohnungen

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Immer mehr Apenrader haben keinen festen Wohnsitz. Foto: Christian Spies/Unsplash

Die Blaue Oase ist durchgehend voll belegt. Sozial schwache Bürger haben das Nachsehen

„Für die Studenten steht in Apenrade genügend Wohnraum zur Verfügung, aber für die sozial Schwachen sind keine bezahlbaren Wohnungen vorhanden“, beklagt Robert Refslund-Nørgaard, Leiter der Sozialeinrichtung der Blaukreuzler, „Die Blaue Oase“, am Apenrader Sønderport.

18 Wohnungen für sozial Schwache

„Unsere eigenen 18 Wohnungen sind durchgehend vermietet, und das gilt auch für die 4, die wir für die Akutzuweisungen der Kommune bereithalten.“

Laut Danmarks Statistik ist die Zahl der Bürger in der Kommune Apenrade ohne festen Wohnsitz innerhalb eines Jahres um 30 Personen auf 93 geklettert.

Robert Refslund-Nørgaard leitet den Treffpunkt „Die Blaue Oase“ in Apenrade. Foto: Paul Sehstedt

Immer mehr junge Menschen

„Zu uns kommen die Bedürftigen, wenn sie etwa um 30 Jahre alt sind“, erklärt Refslund-Nørgaard. „Die Jüngeren melden sich erst, wenn sie nach langem persönlichen Kampf aufgegeben haben und erkennen, dass sie Hilfe von anderen benötigen“, fügt er hinzu.

„Viele junge Menschen können sich in der Gemeinschaft nicht zurechtfinden und landen schließlich in der öffentlichen Versorgung, der sogenannten Jugendhilfe (ungdomsydelse). Doch diese reicht nicht dafür aus, die hohen Mieten für die vielen leer stehenden Wohnungen bezahlen zu können, und die billigen Studentenwohnungen dürfen sie aus rechtlichen Gründen nicht beziehen“, sagt der Leiter der „Blauen Oase“.

Es fehlt das Geld

Die Sozialeinrichtung der Blaukreuzler hat zahlreiche psychisch kranke Klienten, die von der Regionspsychiatrie an die Kommune weitergeleitet werden und das, ohne austherapiert zu sein.

Obwohl die kommunale Hilfe für diese Patientengruppe laut Refslund-Nørgaard besser ist als die regionale, hinkt die Finanzierung hinterher. „Die Kommune will gerne ihr Bestes leisten, damit die Klienten aufgefangen und aus dem negativen Kreislauf herausgerissen werden“, erläutert der Fachmann.

Wöchentliche Beratung

Seit einigen Monaten erscheint in der „Blauen Oase“ jeweils donnerstags ein Sachbearbeiter von der Sozialverwaltung, um mit den Nutzern des Hauses zu reden und ihnen mit ihren Problemen weiterzuhelfen. Robert Refslund-Nørgaard sieht u. a. in der heutigen Wettbewerbsgesellschaft die Ursache in der steigenden Anzahl von Bürgern ohne festen Wohnsitz. „Für einen Ausbau liegen keine aktuellen Pläne vor, und für eine notwendige Instandsetzung ist zurzeit kein Geld vorhanden“, schließt er.

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