Wirtschaft

Dieselölumschlag im Hafen stark rückläufig

Dieselölumschlag im Hafen stark rückläufig

Dieselölumschlag im Hafen stark rückläufig

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Schüttgut füllt hauptsächlich die Umschlagsbilanz des Hafens, wie zum Beispiel Produkte für den Futtermittelhersteller Ewers. Foto: Paul Sehstedt

Der Apenrader Hafendirektor ist zufrieden mit den Wirtschaftszahlen im ersten Halbjahr. Er wundert sich jedoch über die Entscheidung der Ölindustrie, Dieselöl woanders zu lagern.

„In Zeiten, in denen wir alle auf weniger Straßenverkehr hinarbeiten, ist der Rückgang des Dieselölumschlags im Hafen nicht erklärbar“, sagt Hafendirektor Henrik Thykjær, als er die Umschlagsbilanz für das erste Halbjahr 2019 auf Anfrage vorlegt.

Umwelt aus den Augen verloren

„Der Einschnitt ist sehr markant von einst rund 800.000 Tonnen auf 100.000 Tonnen. Hauptabnehmer sind die Tankstellen im Transportzentrum Pattburg, und daher ist mir unverständlich, warum der Treibstoff jetzt mit Tanklastzügen von Fredericia statt von Apenrade aus gefahren wird. Mit Umweltdenken hat das nicht viel zu tun.“  

Die Fahrstrecke von Fredericia nach Pattburg beträgt 95 Kilometer, von Apenrade meldet der Kilometerzähler 32 Kilometer. Pattburg ist nach La Jounquera in Spanien und Luxemburg der drittgrößte Dieselhandelsplatz in Europa. 

Erfolg auf anderer Linie

Trotzdem hat Thykjær gut lachen, denn im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 ist der Güterumschlag um 11 Prozent gestiegen und zwar von 692.000 auf 770.000 Tonnen. „Der Schüttgutumsatz ist unser Hauptgeschäft, und da sieht die Zukunft günstig aus“, erklärt der Hafendirektor. „Ich sehe auf jeden Fall keine Anzeichen dafür, dass der Umschlag in den nächsten sechs Monaten einbrechen wird.“

Die Anlandung und Verschiffung von Stückgut war auch rückläufig, da in diesem Jahr keine Teile für Windräder über den Sønderjyllandskaj geschickt wurden. „Das kann sich natürlich schnell ändern, aber wir haben keine Anfragen vorliegen“, sagt Thykjær, der einen Jahresumsatz von 1,6 Millionen Tonnen anpeilt.

Immer weniger Tanklastzüge bringen Dieselkraftstoff vom „Dan Balt Tanklager“ in Apenrader zum Transportzentrum in Pattburg, wo täglich über eine Million Liter im Jahresdurchschnitt abgezapft werden. Die Versorgung kommt jetzt größten Teils aus Fredericia. Foto: Paul Sehstedt
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