Kriminalität

Defibrillator von Damms Gård gestohlen

Defibrillator von Damms Gård gestohlen

Defibrillator von Damms Gård gestohlen

Feldstedt/Felsted
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Damms Gård
Damms Gård Foto: dammsgård.dk

Akuthelfer entdeckten bei einem Einsatz, dass das Gerät verschwunden war. Der Bürgervereinsvorsitzende Hans Jørgen Nissen hofft noch auf die Rückgabe.

Akuthelfer entdeckten bei einem Einsatz, dass das Gerät verschwunden war. Der Bürgervereinsvorsitzende Hans Jørgen Nissen hofft noch auf die Rückgabe.

„Hat jemand unseren Defibrillator gesehen?“, fragt Hans Jørgen Nissen, Vorsitzender des Feldstedter Bürgervereins, und schiebt noch zwei weitere Fragen hinterher: „Wer macht nur so etwas? Ist den Leuten denn nichts heilig?“ Der Defibrillator, der am Damms Gård aufgehängt war, ist gestohlen worden. Entdeckt wurde der Diebstahl am Donnerstag von Akuthelfern, die das Gerät für einen Einsatz holen wollten. Die Lebensretter kamen zum Glück bei ihrem Einsatz ohne das Gerät aus. „Die Regel ist aber, dass sie einen Defibrillator mitbringen, wenn sie einen Einsatz haben“, fügt Nissen hinzu.

„Am Dienstagmorgen war das Gerät noch da. Es muss also irgendwann im Zeitraum zwischen Dienstag und Donnerstagfrüh gestohlen worden sein“, ist er sich sicher. Der Defibrillator ist vom Typ Samaritan PAD und befand sich in einer auffällig gelben Schutzhülle. Das Gerät hat die Seriennummer 12D00080637 und kann deshalb eindeutig wiedererkannt werden. „Ich vermute, dass es sich um einen Dummejungen-Streich handelt und hoffe deshalb, dass das Gerät wieder  abgegeben wird“, so der Bürgervereinsvorsitzender. Dass es eine Tat des schnöden Mammons wegen war, daran mag er gar nicht denken.

Auf die Idee, dass der Defibrillator gestohlen werden könnte, ist er selbst nicht wirklich gekommen. Im Gegenteil, der Bürgerverein hat sich dafür  eingesetzt, dass alle in Feldstedt befindlichen Geräte rund um die Uhr zugänglich sind. Das gilt für die drei Defibrillatoren des Bürgervereins, die sich außer am Damms Gård beim Spar-Kaufmann und an der Tankstelle befinden. Auch der Defibrillator von Arwos am Containerplatz ist für alle zugänglich. „Leider haben wir die Feldstedthalle noch nicht davon überzeugen können, dass auch sie ihren Defibrillator draußen am Gebäude anbringt. Es ist nicht immer geöffnet. Dabei wird dort an der Halle u. a. Petanque gespielt. Es wäre daher wichtig, dass man dort im Ernstfall an den Defibrillator kommen kann. Leider hat man seitens der Feldstedthalle aus Angst vor Diebstahl das bislang verweigert. Bedauerlicherweise wird diese Haltung durch den Diebstahl unseres Defibrillators am Damms Gård bestätigt“, ärgert sich Hans Jørgen Nissen.

Er hofft – wie gesagt, dass sich das Gerät wieder einfindet; ansonsten muss der Bürgerverein sich ein neues anschaffen. „Wir haben das Teil nicht versichert. Zum einen ist die Versicherung recht teuer, und zum anderen ist die Eigenbeteiligung trotzdem hoch“, stellt der Bürgervereinsvorsitzende fest.  Sollte das Gerät nicht zurückgegeben werden, muss der Bürgerverein  schauen, wie er das notwendige Geld für eine Neuanschaffung zusammenbringt. Ein neuer Defibrillator kostet um die 10.000 Kronen.  
Wer etwas über den Verbleib des Feldstedter Defibrillators weiß, kann sich an Hans Jørgen Nissen (40 58 56 97) direkt oder auch an die Apenrader Polizeidienststelle wenden.

So sieht der gestohlene Defibrillator aus. Foto: DN

„Es ist mir unverständlich“

Jutta Drath, Vorsitzende des Apenrader Herzvereins, ist entsetzt, dass ein Defibrillator des Feldstedter Bürgervereins gestohlen wurde. „Es ist mir unverständlich, dass jemand so etwas tut“, sagt sie. „Es ist lebensgefährlich“, fügt Drath hinzu.
Und zwar nicht lebensgefährlich, weil das Gerät in falschen Händen Leben gefährdet. „Auch wenn das Gerät eine Spannung von mehreren tausend Volt generiert, so sind die modernen Geräte so eingerichtet, dass sie  die notwendige Energiemenge automatisch bemessen.  Das Gerät misst über die befestigten Elektroden, ob ein elektrischer Stromimpuls überhaupt, und wenn  ja, in welcher Stärke notwendig ist“, sagt Jutta Drath.

Allerdings können durch einen fehlenden Defibrillator Sekunden oder Minuten  vergehen, die über Leben und Tod entscheiden.  „Deshalb ist mir die Tat auch so unverständlich“, sagt die Herzvereinsvorsitzende.
Wichtig ist, dass das fehlende Gerät, wenn es nicht bereits geschehen sein sollte, sofort aus dem Defi-Register entfernt wird.  Es gibt eine Applikation für Smartphones, wo die verschiedenen Defibrillatoren aufgelistet sind.  „Wenn Lebensretter vergebens am Damms Gård nach einem Defibrillator suchen, kann es für den Patienten zu spät sein“, betont sie.

Ein Hintertürchen für den Reumütigen

Falls es sich tatsächlich um einen Dummejungen-Streich handeln sollte, rät Jutta Drath dem Bürgerverein, dass demjenigen ein „Hintertürchen“ geöffnet wird,  sodass er das Gerät anonym und ohne Angst vor Bestrafung zurückgeben kann. aha

 

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