Stadtentwicklung

„Business Aabenraa“ im Einsatz gegen Geschäftsleerstände

„Business Aabenraa“ geht den Geschäftsleerstand an

„Business Aabenraa“ geht den Geschäftsleerstand an

Apenrade/Aabenraa
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Foto: Paul Sehstedt

Leerstände sind eine Herausforderung in den Innenstädten – auch in Apenrade. Business Aabenraa hat ein waches Auge darauf und geht unterschiedliche Wege, um das zu verhindern.

Wie auch in anderen Städten gibt es in den Innenstädten leer stehende Geschäftsräume. Auch in der Apenrader Fußgängerzone ist das zu beobachten. Die Mitarbeiter des  Wirtschaftsverbandes „Business Aabenraa“ arbeiten daran, Leerstände zu verhindern. Doch wie machen sie das? „Der Nordschleswiger“ hat mit der Direktorin Helle Malene K. Olsen gesprochen.

„Business Aabenraa“

„Business Aabenraa“ ist eine eigenständige Institution, die 2011 aus „Erhvervenes Hus Aabenraa“ entstanden ist. 

Das erklärte Ziel ist es, die lokale Wirtschaft zu stärken, um die Konkurrenzfähigkeit der Kommune Apenrade zu verbessern. Übergeordnet sollen neue Arbeitsplätze geschaffen und neue Einwohnerinnen und Einwohner geworben werden.

„Business Aabenraa“ ist Koordinator und auch Initiator, damit alle, die die Entwicklung der Stadt fördern, miteinander ins Gespräch kommen. Dazu gehören die Kommune, der Gewerbeverband „Shop i City“ sowie die Ladeninhaberinnen und -inhaber.

Finanziert wird „Business Aabenraa“ von der Kommune. 

Der Vorstand besteht aus neun Mitgliedern: drei vom Stadtrat bestimmte Stadtratsmitglieder (darunter der Bürgermeister), drei aus dem Apenrader Gewerbeverein und drei von lokalen Akteuren gewählte Repräsentanten.

Mit neuem Leben füllen

„Unsere Strategie ist es, die Geschäfte im Ort zu halten und die leer stehenden Räume mit neuem Leben zu füllen. So bieten wir einmal monatlich ein Treffen an, bei dem wir uns mit den Ladenbetreibern zusammensetzen und das Gespräch suchen. Dabei berichten wir von den Plänen, die die Kommune hat, beispielsweise über das derzeit laufende Projekt ,Nørreportkvarter‘. So haben sie die Möglichkeit, Wünsche und Probleme anzusprechen. Wir vermitteln dann zwischen den Händlern und der Kommune.“

Das war vor kurzem unter anderem der Fall, als die Parkzeiten für Autofahrer verlängert wurden (wir berichteten), was auf Wunsch der Geschäftsinhaber geschah und bei den „Morgentreffen“ thematisiert wurde.

Apenrader Geschäftsbestand (Innenstadt)

In der Apenrader Innenstadt gibt es derzeit 129 aktiv betriebene Geschäfte (Stand Januar 2020). Ihre Zahl ist seit 2018 stabil. 

Zum Jahreswechsel standen 24 Geschäftsräume leer. Drei davon sind allerdings schon neu vermietet und werden in der kommenden Zeit in betrieb genommen. 

Die Zahl der Räume, die sich als Ladefläche nutzen lassen, wird sich in diesem Jahr verringern, weil die Kommune einige davon kaufen wird.

Tendenzielle wird es in Zukunft weniger Geschäftsketten geben, die sich in der Innenstadt ansiedeln. Stattdessen wird es mehr Fachgeschäfte geben. Quelle: Business Aabenraa

Vermietung attraktiver machen

Doch das ist nur ein Teilaspekt der „Business Aabenraa“-Arbeit. Werden Geschäfte frei, suchen die Mitarbeiter den Kontakt zu den Gebäudeinhabern. „Dabei versuchen wir, neue Mieter zu vermitteln und im Gespräch mit ihnen herauszufinden, ob sich unter Umständen auch etwas an der Miethöhe verändern lassen könnte, sodass die Läden attraktiver werden“, erklärt Olsen.

Hilfe in die Selbstständigkeit

„Business Aabenraa“ berät auch Firmengründer. Ihnen wird dabei unter die Arme gegriffen, eine Geschäftsidee weiterzuentwickeln und – wenn sie konkret geworden sind – Geschäftsräume zu finden und Formalitäten zu regeln. 

„Ein gutes Beispiel ist ,Knit happens‘. Wir haben die Inhaberin Majbritt Høj Nissen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet. Durch die Gründerberatung (Iværksætterservice) wissen wir, wer sich als möglicher neuer Mieter in der Fußgängerzone eignet und können vermitteln“, skizziert Direktorin Olsen die durchdachten Abläufe. 

Doch die Gründerberater helfen auch, die Geschäftsinhaber fit für die Zukunft zu machen. So werden Fortbildungen und Hilfe bei der Eröffnung eines sogenannten Webshops angeboten. „Denn ohne Auftritt im Internet ist es heute kaum noch möglich zu bestehen“ erklärt sie. 

Ein guter Geschäftemix

Helle Malene K. Olsen freut sich, dass in der Apenrader Innenstadt ein „guter Mix aus lokalen Einzelhändlern und Geschäftsketten zu finden ist“. Das mache die Stadt attraktiv für Bewohner und Touristen.

Derzeit arbeitet „Business Aabenraa“ daran, das Nachhaltigkeitskonzept weiter auszubauen. Eine Wettbewerb unter den Geschäftsinhabern soll gestartet werden. „So wollen wir inspirieren, sich unserem Konzept anzuschließen, das wir gemeinsam ausbauen wollen“, schließt die Direktorin.

 

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