Architektur

Ein-Blick in das Stenbjerghus

Ein-Blick in das Stenbjerghus

Ein-Blick in das Stenbjerghus

Apenrade/Aabenraa
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Das Gebäude ist im Stil historischer Hafenspeicher gebaut. Foto: Karin Riggelsen

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Seit knapp einem Jahr ist das markante Gebäude am Apenrader Hafen mit Leben gefüllt. Wir durften einen Blick in die Büros der Unternehmen werfen, die sich dort niedergelassen haben.

Das „Stenbjerghus“ ist seit gut einem Jahr fertiggestellt und gehört inzwischen fest zum Apenrader Stadtbild. Es liegt markant zwischen der Apenrader Einfahrtstraße Schiffbrücke (Skibbroen) und dem Süderhafen (Sydhavn). Die Fassade erinnert an die historischen Speichergebäude, die es in vielen Hafenstädten zu sehen gibt. Vier Unternehmen haben sich darin niedergelassen. Doch wie sieht es in dem Bauwerk aus?

Das „Stenbjerghus“ von der Schiffbrücke aus gesehen Foto: Karin Riggelsen
Das „Stenbjerghus“ von der Hafenseite aus Foto: Karin Riggelsen

„Der Nordschleswiger“ hat einen Blick hineinwerfen können, und unsere Fotografin Karin Riggelsen hat Eindrücke aus dem Haus mitgebracht.

Das „Stenbjerghus“ ist vom in Hong Kong ansässigen Überseekaufmann und Stadtmäzen Hans Michael Jebsen in den Grundzügen erdacht und in Zusammenarbeit mit einem Architektenbüro umgesetzt worden. Der ehemalige Schüler des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN) prägte nicht nur das Gebäudeäußere mit eigenen Ideen, sondern auch das Innere. So steht er, zusammen mit der Architektin Lisbeth Søkilde, für die Auswahl der Farben in den Fluren und in den Räumen von „Stenbjerg Ejendomme“ und hinterlässt auch bei den aufgehängten Bildern seine Spuren. 

Die beiden Gebäudeflügel werden durch frei liegende Übergänge verbunden. Hier der Blick auf den Eingangsbereich von einem der beiden Übergänge Foto: Karin Riggelsen
Die Treppenhäuser sind in einem Ockergelb gestrichen. Die Farbe stammt aus England. Hans Michael Jebsen hat sie ebenso ausgesucht wie das Bild, das dort hängt. Foto: Karin Riggelsen

Die hiesige Nordea-Filiale, das Architektenbüro „A78 Arkitekter“, das Handels- und Transportunternehmen „Stema Shipping“ und das Jebsen-eigene Immobilienunternehmen „Stenbjerg Ejendomme“ haben im Haus ihren Sitz gefunden. 

„A78 Arkitekter“ haben sich für eine offene Gestaltung ihrer Räumlichkeiten entschieden. Bei der Inneneinrichtung hatten sie freie Hand, wie Partner Lars Clausen berichtet. „Die Rahmenbedingungen sind ja abgesteckt, doch drinnen konnten wir unsere eigenen Vorstellungen umsetzen“, sagt er. 

Die drei „A78 Arkitekter“-Partner (v. l.) Lars Clausen, Morten Grejsen und Thorkild Chr. Hansen am Modell für das Hafenprojekt in Hadersleben. Die Büroräume konnten sie selbst übernehmen. Foto: Karin Riggelsen
Bei „A78 Arkitekter“ hat man sich für eine offene Bürolandschaft entschieden. Es gibt jedoch einen geschlossenen Raum, der für Besprechungen genutzt wird, und auch die Kantine kann als zweiter Besprechungsraum dienen. Vieles aus dem früheren Büro wurde hier wiederverwendet, so zum Beispiel die Regale und Schreibtische, die jedoch einen neuen Anstrich bekommen haben. Foto: Karin Riggelsen

„A78 Arkitekter“ zeichnet übrigens unter anderem für das Gebäude verantwortlich, in dem das „Lagekagehus“ an der Apenrader H. P. Hanssens Gade seine Waren anbietet und steht hinter dem Hochhausprojekt an der Haderslebener Hafenfront.

Die Architekten sitzen im ersten Stock des Nordflügels.

Das Treppenhaus im Turm Foto: Karin Riggelsen

„Stema Shipping“ hatte bis zum Umzug in das „Stenbjerghus“ seinen Sitz in einem Flachdachgebäude direkt am Hafenkai des Nyhavn. Die Firma gehört zur deutschen „Mibau Gruppe“ und handelt mit Baumaterialien, vor allem Steinen aus einem eigenen Steinbruch in Norwegen, und dem Transport per Schiff. So haben die Apenrader unter anderem die Befestigungssteine für die Pfeiler der Brücke über den Großen Belt (Storebæltbro) geliefert.

Bei der Einrichtung ist darauf Wert gelegt worden, die Nähe zum Hafen und zur Schifffahrt zu zeigen. So zeigen historische Fotos unter anderem Hafenarbeiter bei der Arbeit.

Eines der historischen Fotos, das als Blickschutz auf einer Fensterscheibe zwischen Büros und Sozialraum dient, zeigt H. P. Hanssen, der bei einer Veranstaltung auf den damaligen König und dessen Frau trifft. Die Geschichte der Fördestadt, im Besonderen die des Hafens, wird bei „Stema Shipping“ eng mit der eigenen Firmengeschichte verbunden. „Ohne den Hafen gäbe es uns so nicht“, erklärt Stema-Direktor Rolf Bonnichsen. Foto: Karin Riggelsen
Historische Fotos vom Hafen und von Hafenarbeitern zieren die Flurwand bei „Stema Shipping“. Foto: Karin Riggelsen
Bei „Stema Shipping“ fiel die Entscheidung für ein Großraumbüro. Foto: Karin Riggelsen
Im Büro sind die alten Holzbalken blicktragende Elemente. Sie stammen vom früheren Bollwerk der Fähre über den Großen Belt (Storebæltsfærgen). Sie wurden durch die Brücke über den Großen Belt ersetzt. Es handelt sich dabei um sogenanntes „Eisenholz“, das aus tropischen Bäumen gewonnen wird und wegen seiner hohen Dichte besonders hart ist. Auch hier wird mit dem Modell eines der „Stema-Schiffe“ auf die Nähe zur Seefahrt und die eigene Firma hingewiesen. Foto: Karin Riggelsen
Auch in der Küche und im Pausenraum wurde das „Eisenholz“ verwendet, um den maritimen Look zu schaffen. Dabei wird Modernes mit Traditionellem gemischt. Foto: Karin Riggelsen

„Stema Shipping“ hat seine Räume im ersten und zweiten Stock des Südflügels des „Stenbjerghus“ und direkten Zugang zum markanten Turm, der von einer großen Dachterrasse mit Blick über den Hafen umschlossen wird.

„Stenbjerg Ejendomme“ ist im zweiten Stock des Nordflügels untergebracht. 

Im Flur von „Stenbjerg Ejendomme“ fällt der Blick der Gäste als Erstes auf den großzügigen Bereich, der für Anlässe aller Art genutzt werden kann. Rechts und Links des Flures liegen, abgetrennt durch große Fensterfronten, die Büros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu denen auch Hella Nissen Petersen (Hintergrund) gehört. Sie ist für die Verwaltung der Stenbjergschen Immobilien verantwortlich. Foto: Karin Riggelsen
Das Besprechungszimmer bei „Stenbjerg Ejendomme“ hat Hans Michael Jebsen eingerichtet. Foto: Karin Riggelsen
Der Sozialraum bei „Stenbjerg Ejendomme“ Foto: Karin Riggelsen

Aus Sicherheitsgründen wird die „Nordea-Filiale“, die sich im Erdgeschoss des Hauses befindet, hier nicht gezeigt. 

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