Hafen mit Potenzial

Apenrader Hafen: „Die Flensburger Wirtschaft kennt uns“

Apenrader Hafen: „Die Flensburger Wirtschaft kennt uns“

Apenrader Hafen: „Die Flensburger Wirtschaft kennt uns“

Anke Haagensen/Julian Heldt, SHZ
Apenrade/Aabenraa
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Auf der östlichen Hafenseite in Flensburg – wo heute noch der Wirtschaftshafen liegt – sollen Wohnungen für 2.800 Menschen entstehen. Foto: Thomas Raake, shz

Apenrade könnte von der Verlegung des Flensburger Wirtschaftshafens profitieren.

Mehr als drei Stunden hat die Flensburger Ratsversammlung in der vergangenen Woche über das „Jahrhundertprojekt“ für die Ostseite des Flensburger Hafens diskutiert. Dann erst kam es zur Abstimmung. Das Ergebnis war wie erwartet: Mit 24:12 Stimmen setzte sich die Mehrheit durch.

Die Verlegung des Wirtschaftshafens an die Westseite auf die Westseite – auf das Gelände der Stadtwerke – ist damit besiegelt. Am Ostufer sollen hingegen Wohnungen für 2.800 Menschen sowie Brücken zum Volkspark und über den Freihafen entstehen.

Für den Apenrader Wirtschaftshafen könnte diese Entscheidung von Vorteil sein. Die Expansionsmöglichkeiten des Flensburger Wirtschaftshafen wären an seiner neuen Lage gering, schätzen Experten. Firmen mit größerem Seefrachtbedarf könnten daher mit Vorteil ein paar Kilometer nach Norden schauen, wenn sie einen potenten Wirtschaftshafen suchen.

Das hat auch der Apenrader Hafenvorstand erkannt und beizeiten schon den eigenen Hafen als Hafen der Region profiliert. Deshalb wurde die Entscheidung in Flensburg auch in Apenrade mit Interesse verfolgt.

„Viel wichtiger für uns ist aber die Frage, was die Wirtschaft im Raum Flensburg dazu sagt“, sagt der Vorsitzende des Apenrader Hafens, Stadtratsabgeordneter Erwin Andresen von der Schleswigschen Partei.

 

Erwin Andresen
Erwin Andresen Foto: Karin Riggelsen

 

GateDenmark

„Die Flensburger Wirtschaft weiß auf jeden Fall, dass es uns gibt“, fügt Andresen hinzu. Apenrade sei mehr als nur eine mögliche Alternative, denn hier gibt es nach dem Kauf des Enstedter Hafens jede Menge Potenzial.

„Der Apenrader Hafen ist ein Teil von GateDenmark – einer Zusammenarbeit mit dem Pattburger Transportcenter, Business Aabenraa und der Kommune Apenrade. Wir haben hier schon jede Menge Argumente für den Transportknotenpunkt ,Kommune Apenrade‘ zusammengetragen, was wir bei Werbevorstößen im Raum Kolding schon nutzen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir dieses Material – in deutscher Übersetzung – auch in Flensburg zum Einsatz bringen können“, sagt Andresen.

 

Ähnlich wie jetzt in Flensburg hat der Koldinger Stadtrat bereits im vergangenen Herbst beschlossen, dass der Hafen Teil eines attraktiven Stadtraumes wird. 

Das bedeutet auf längere Sicht das Ende des dortigen Wirtschaftshafens. Die jetzigen Pachtverträge laufen noch knapp 25 Jahre; Experten prophezeien jedoch ein früheres Aus. Sie geben dem Wirtschaftshafen Kolding maximal noch 15 Jahre.

Für die Unternehmen, die erst kürzlich in den Standort Kolding investiert haben, ist die Entscheidung nicht nur ärgerlich, sondern gegebenenfalls auch existenzbedrohend.

Ein lohnender Blick über die Grenze

Erwin Andresen würde Unternehmern im Raum Flensburg raten, einmal über die Landesgrenze zu schauen, bevor sie im Zuge der Verlegung des Flensburger Wirtschaftshafens notwendige Investitionen tätigen.

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