Ausstellung

Apenrade: Tag der offenen Tür im kreativen Haus

Apenrade: Tag der offenen Tür im kreativen Haus

Apenrade: Tag der offenen Tür im kreativen Haus

Gesche Picolin
Gesche Picolin Journalistin
Apenrade/Aabenraa
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Im Kreativen Haus am Haderslevvej 1 ist am 30. März Tag der offenen Tür. Karikaturist Bryan d’emil stellt als Gastkünstler seine Werke aus. Foto: Karin Riggelsen

Das kreative Haus am Apenrader Haderslevvej 1 veranstaltet am Sonnabend, 30. März, einen Tag der offenen Tür. Von 11 bis 15 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, sich ein Bild vom Wirken in dem Gebäude zu machen. Karikaturist Bryan d’emil ist als Gast eingeladen.

Bryan d’emil, mit bürgerlichem Namen Brian Emil Johannsen, ist Karikaturist und Illustrator. Den Künstlernamen hat er sich zugelegt, um die Menschen zur richtigen Aussprache seines Vornamens zu bewegen. „Meine Eltern haben mich nach Brian Jones von den Rolling Stones benannt. Die waren große Fans.“ 

Erlangte schon 1984 eine gewisse Bekanntheit in Nordschleswig: Bryan d’emil. Foto: Gesche Picolin

Bekannt sind seine Werke unter anderem aus dem Satireblatt „Æ Rummelpot“. Er hat Torben Stenos Höflichkeitsbibel „Længsel efter faste former“ bebildert. Er zeichnet aber auch Aufträge für die Gesundheits- oder die Umweltbehörde sowie Illustrationen für Zeitungen.

D’emils Kommentar zur #MeToo-Bewegung im jüngsten „Æ Rummelpot“. Foto: Karin Riggelsen

Von Kindesbeinen an hat Bryan gezeichnet, und so war der damals 15-Jährige dann auch am 25. März 1984 auf dem Kioskplakat für „SøndagsJydske“ zu sehen. 

Der heute 50-Jährige hat an der Königlichen Kunstakademie Malerei studiert, fand dann aber schnell heraus, dass er vom Zeichnen leben kann. Der gebürtige Apenrader blieb zwölf Jahre in Kopenhagen. 

 

Was hat sich für ihn mit der Zeit geändert? „Ich zeichne heute am Computer.“ Das klingt unmittelbar schwer umzusetzen. Ist es aber nicht. Bryan: „Du hast ein elektronisches Zeichenpapier vorliegen, das auf den Bildschirm übertragen wird. Da kann man vergrößern und bis ins letzte Detail gehen.“

Bleibt dabei denn nicht auch etwas auf der Strecke? Bryan: „Natürlich. Das Original geht verloren.“ Früher, in seiner Kopenhagener Zeit (Abschluss an der Kunstakademie 2001), war der Prozess ein anderer. Die fertige Zeichnung, das Original, wurde mit Boten zum Scannen in die Druckerei geschickt, von dort aus ging es zum Grafiker. Dort wurde die Zeichnung weiterbearbeitet, woraufhin sie zurück an die Druckerei geschickt wurde. Zum Druck. „Das ist verschwunden.“ Zudem birgt die schöne neue Welt „Gefahren“ anderer Art. Bryan räumt ein: „Man kann sich da in Effekten verlieren, in all den Möglichkeiten ...“

Wenn er Comics zeichnet, ist es für ihn wie für andere beim Film oder im Theater. Jemand schreibt eine Geschichte, ein Drehbuch. Jemand anderes „bebildert“ sie. Man denke etwa an den Comicautor René Goscinny und seinen Zeichner Albert Uderzo, der eine schrieb die Geschichte, der andere illustrierte sie. 

Bryan d’emil beim Anordnen seiner Werke im Kreativen Haus. Foto: Karin Riggelsen

Wie wird er seine Werke in der Ausstellung aufhängen? Alphabetisch? Chronologisch? D’emil lacht. Vielleicht thematisch, er weiß es noch nicht. Die Ausstellung wird Sonnabend eröffnet und ist bis einschließlich Sonntag, 14. April, im Kreativen Haus am Haderslevvej 1 zu sehen. 

Und was macht er, wenn er nicht zeichnet? Bryan d’emil ist Sammler. Er hat zu Hause in Feldstedtholz etwa 1.000 Tonträger als CDs. Nebenbei ist er auch Filmfan: 1.300 Filme besitzt er auf Blue Ray oder DVD. Was für Filme sieht er am liebsten? „Spielfilme und Science-Fiction.“ Keinen Zeichentrick? Liegt das nicht auf der Hand? Doch, mit dem jüngsten seiner drei Kinder sieht er Trickfilme.

Apropos, er besitzt natürlich auch eine Sammlung von Comic-Heften, von denen einige inzwischen auch wertvoll sind. Er hat um die 2.500 davon im Regal stehen. 

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