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Anti-Corona-Waffe aus Apenrade

Anti-Corona-Waffe aus Apenrade

Anti-Corona-Waffe aus Apenrade

Apenrade/Aabenraa
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Die Zeiten mit solchen einfachen Masken könnten bald vorbei sein. Die Nanotechnologie macht es möglich. Foto: Karin Riggelsen

Abena und zwei Forscher der Süddänischen Universität entwickeln gemeinsam eine Maske, die den Träger nicht nur vor dem Coronavirus schützt, sondern auch warnt, wenn sie mit dem Virus in Kontakt gekommen ist.

Mund-Nase-Masken sind bisher der einzige Schutz, um das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus zu verringern. Ein wirksamer Impfschutz ist noch nicht auf dem Markt, und es kann auch noch einige Monate dauern, bis es ihn gibt. Abena und zwei Forscher des Mads-Clausen-Instituts an der Süddänischen Universität haben sich zusammengetan, um dem Virus auf andere Art den Kampf anzusagen.

Sicherer als bisherige Masken

Gemeinsam entwickeln sie eine Maske, die wesentlich sicherer ist als die sogenannten Typ-2-R-Masken, die derzeit auf dem Markt sind. Zudem sollen sie dem Träger anzeigen, wenn die Maske mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen ist. Dann gibt es eine Nachricht auf das Mobiltelefon, erklärt Jacob Marcussen, Assistent des geschäftsführenden Direktors.

Wirkstoff umschließt Virus

Professor Yogendra Kumar Mishra forscht im Bereich der Nanopartikel an der Süddänischen Uni. Er entwickelt einen Stoff, der sich bei Berührung an das Coronavirus heftet, es anschließend umhüllt und unschädlich macht. Der Stoff wird auf die Masken gegeben und sorgt so für eine 98-prozentige Sicherheit. „Außerdem ist er leicht, einfach und schnell herzustellen“, erklärt der Forscher, der hinzufügt, dass „der Wirkstoff für Menschen vollkommen ungefährlich ist“.

Sensor misst Kontakt – und schlägt Alarm

Lektorin Roana de Oliveira Hansen forscht mit hyperempfindlichen Sensorsystemen. Sie entwickelt einen Sensor, der die organische Oberfläche des Virus messen kann und so Alarm gibt, wenn ein Kontakt damit festgestellt wird. Ein kleiner batteriebetriebener Sensor soll dann eine Nachricht an das Mobiltelefon des Maskenträgers senden, „sodass dieser dann die notwendigen Maßnahmen beginnen kann“, erklärt Marcussen. „Auch wenn die Maske sehr sicher ist, sollte doch in einem bestimmten Abstand ein Corona-Test gemacht werden – um ganz sicher zu sein.“

Masken für jedermann

Gedacht sind die neu entwickelten Masken für jedermann. „Dementsprechend wird auch der Preis für die Einmal-Masken sein“, sagt Marcussen, der sich an den Preisen für aktuelle Einmal-Masken orientieren soll. Die Maske muss nach dem Gebrauch entsorgt werden.

Forscher und Abena rechnen damit, dass die Masken spätestens im Sommer des kommenden Jahres zum Einsatz kommen. „Die Entwicklung und Tests nehmen Zeit in Anspruch. Wir haben im März dieses Jahres mit der Entwicklung begonnen. Ist das Produkt fertig, können wir die Produktion beginnen“, so der Abena-Mitarbeiter.

Das Ziel ist es, ein Produkt herzustellen, das heute gebraucht wird, aber vielmehr auch in der Zukunft eingesetzt werden kann.

Jacob Marcussen, Abena

Der Verkauf der Masken könnte dann in den Zeitraum fallen, in dem auch die Verteilung des Corona-Impfstoffes beginnt oder sogar schon in Gange ist. „Unser Produkt soll helfen, die Zeit zu überbrücken, bis so viele Menschen geimpft sind, dass die weitere Ausbreitung gestoppt werden kann“, erklärt Jacob Marcussen.

Technologie für heute und die Zukunft

Danach ist die Maske jedoch kein „Wegwerf-Produkt“, denn „die Technologie soll auch gegen andere Viren eingesetzt werden können. Wir können doch festhalten, dass die Welt auf die Pandemie vollkommen unvorbereitet war. Wir haben als Gesellschaft die Verpflichtung, daraus zu lernen, um gegen eine nächste Pandemie besser gerüstet zu sein. Sars, Mers, Ebola und nun Covid-19 sind Beispiele für solche Pandemien, die weltweit enorme Konsequenzen hatten und haben. Mit der Maske, die jetzt entwickelt wird, können wir Infektionen sichtbar machen und Infektionsketten durchbrechen“, schaut Marcussen in die Zukunft.

„Das Ziel ist es, ein Produkt herzustellen, das heute gebraucht wird, aber vielmehr auch in der Zukunft eingesetzt werden kann“, schließt er.

 

 

Die Umfrage wurde im Februar 2024 von YouGov im Auftrag von Gjensidige unter 436 dänischen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern über 18 Jahren durchgeführt.

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