Klimaschutzmaßnahmen
Tag der offenen Schleusen am Jahrestag der Sturmflut
Tag der offenen Schleusen am Jahrestag der Sturmflut
Tag der offenen Schleusen am Jahrestag der Sturmflut
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THEMA STURMFLUT 2023: Am 20. Oktober des vergangenen Jahres bestand das Schöpf- und Sperrwerk seine erste Bewährungsprobe. Damals war das Bauwerk eigentlich noch gar nicht fertig. Am Sonntag kann das wichtige Puzzleteil des künftigen Apenrader Klimaschutzes offiziell der Öffentlichkeit präsentiert werden.
„Wann ist das Schöpf- und Sperrwerk an der Mündung der Apenrader Mühlenau fertig.“ Diese Frage wurde in den vergangenen Monaten häufig in den sozialen Medien gestellt. Bislang lautete die Antwort der Apenrader Versorgungsgesellschaft „Arwos“ lange: „Noch nicht!“ Am Sonntag, 20. Oktober, – dem ersten Jahrestag des Jahrhundert-Hochwassers, das 2023 so große Schäden an der Ostküste anrichtete – kann das Bauwerk nun der Öffentlichkeit im Rahmen eines Tages der offenen Tür präsentiert werden.
Von 10 bis 14 Uhr kann das Schöpf- und Sperrwerk von innen und außen besichtigt werden. Interessierte können von Vertreterinnen und Vertreter von Arwos und des Bauunternehmens Jorton aus erster Hand erfahren, wie das Bauwerk funktioniert und wie es künftig gegen Überschwemmungen an der Küste und im Hinterland schützt.
Da alle Theorie bekanntlich grau ist, erhalten die Besuchenden vor Ort Anschauungsunterricht: Einmal pro Stunde werden die Schleusentore geschlossen und die Pumpen angeschaltet.
Informationen aus erster Hand
Die Kommune Apenrade ist ebenfalls mit mehreren Expertinnen und Experten vor Ort. Diese werden über die Klimasicherung im Allgemeinen sprechen, über Maßnahmen, die bereits ergriffen worden sind und weitere Projekte, die noch folgen werden.
Bei den Katastrophenschutzmaßnahmen spielen in Nordschleswig die freiwilligen Feuerwehren eine wichtige Rolle. Deshalb nehmen sie auch an dem Tag der offenen Schleusentür teil. Sie bringen unter anderem den sogenannten Klimawagen mit, der all das Material enthält, das bei Sturmfluten und anderen Naturkatastrophen benötigt werden kann.
Spiel und Spaß für die Jüngsten
Auch an jüngere Besuchende ist gedacht. Kinder können Sandsäcke füllen und mit einer Minipumpe spielerisch nachvollziehen, was der Sinn und Zweck des Schöpf- und Sperrwerkes ist.
Im folgenden Video erklärt Abteilungsleiterin Barbara Frenzel das Sperr- und Schöpfwerk an der Mündung der Mühlenau:
Die Nacht vor einem Jahr
Kurz vor der Sturmflut vor einem Jahr waren die archimedischen Schrauben in das Schöpf- und Sperrwerk eingesetzt worden. Als das Ausmaß der Wetterkapriolen abzusehen war, haben alle Beteiligten – Kommune, Bauunternehmen, das Team der Bauhandwerker und Arwos – einen Zahn zugelegt und die Pumpen zumindest provisorisch angeschlossen und so konnte das Schöpfwerk die ganze Nacht hindurch seinen Dienst tun. „Gesellschaftsökonomisch hat sich das Bauwerk schon in jener Nacht amortisiert“, unterstreicht der Kommunikationschef von Arwos, Kristian Aaskov.
Weil eine der wassergefüllten Flutsperren, sogenannte Water Tubes, die um den Hafen herum ausgelegt worden waren, kurz nach Mitternacht kollabierte, kam es in der Nacht doch zu Überschwemmungen in der Innenstadt. Ohne das Schöpf- und Sperrwerk hätten die Schäden ein weit größeres Ausmaß gehabt. Darin sind die Beteiligten einig.
Preisgekröntes Bauwerk
Das neue Bauwerk ist nicht nur wichtig für den Hochwasserschutz, sondern hat auch eine Aussichtsplattform, die den Sportlichen, die die vielen Stufen hinaufkraxeln, einen weiten Blick auf Hafen, Apenrader Förde und Stadt gewährt. Die Bürgerinnen und Bürger haben das Technik-Gebäude offensichtlich bereits in ihr Herz geschlossen. Erst kürzlich gewann das Schöpf- und Sperrwerk am Sønder Havnevej 2 den Publikumspreis beim Tag der Architektur in Apenrade.