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„Simba“ ist zu Besuch bei ihren Eltern

„Simba“ ist zu Besuch bei ihren Eltern

„Simba“ ist zu Besuch bei ihren Eltern

Brauderup/Broderup
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Im vergangenen Jahr wurde der Platz im Brauderuper Nest eng. Vier Jungen (auf dem Foto sind leider nur drei zu sehen) schlüpften damals aus den Eiern. Zwei wurden „Simba“ und „Findus“ getauft. Sie wurden mit GPS-Sendern ausgestattet. Deshalb kennt man ihren bisherigen Werdegang. Ihre Geschwister, „Loui“ und „Bella“, erhielten keine GPS-Tracker. Von ihnen liegen daher auch keine Daten vor. Foto: Christina Jacobsen

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Seinen ersten Winter hat der Brauderuper Jungstorch, Jahrgang 2021, in Spanien verbracht – gemeinsam mit Bruder „Findus“. Doch im Frühjahr trennten sich die Wege der Geschwister.

„Simba“ ist in Brauderup. Die Botschaft verbreitete sich in dieser Woche wie ein Lauffeuer in der nordschleswigschen Storchen-Community.

Viele Storchenfreunde haben sich eigens die App „Animal Tracker“ auf ihr Handy geladen, um die Jungstörche zu verfolgen, die im vergangenen Jahr mit GPS-Sendern ausgerüstet wurden. Dazu gehören auch „Simba“ (1E44) und ihr Bruder „Findus“ (1E45), die im vergangenen Sommer in Brauderup schlüpften.

„Simba“ verbrachte den Winter im warmen Spanien. Foto: Animal Tracker

Winter in Spanien

Ein Blick auf die App verrät, dass die beiden Geschwister den Winter gemeinsam im südlichen Spanien verbracht haben. Aufgrund des Klimawandels ist es dort auch in den Wintermonaten in der Regel warm genug, sodass die Störche nicht unbedingt mehr die beschwerliche, lange und gefährliche Route nach Afrika fliegen müssen, wie Storchenexperte Jess Frederiksen in mehreren Interviews bereits festgestellt hat.

Auch wenn die beiden Geschwister den Winter in gegenseitiger Gesellschaft verbracht haben, so haben sich ihre Wege in diesem Frühjahr getrennt.

Zurück in die Heimat

„Simba“ ist über Bremen, Lübeck, Flensburg (Flensborg) und Hadersleben (Haderslev) zunächst nach Djursland, nördlich von Aarhus, geflogen. Doch blieb sie dort nur kurz und ist dann flugs in den Raum Großenaspe geeilt, wo es ihr offensichtlich gut gefallen hat.

Am 11. Juli scheint sie dann das Heimweh gepackt zu haben.

Sie befindet sich seitdem im Raum Tingleff (Tinglev) und hat sogar eine Stippvisite bei den eigenen Eltern gemacht. Das lässt sich nicht nur über die App belegen. Es gibt auch Fotos und Filme, die Storchenfreundinnen über die sozialen Medien mit Gleichgesinnten geteilt haben. Aus diesem Material geht eindeutig hervor, dass die Eltern sich nicht daran stören, dass ein dritter Storch sich an deren Futterplätzen gütlich tun.

„Findus“ hat sich zunächst auch gen Norden orientiert, ist dann aber für eine Weile in den Raum Waren/Neustrelitz geflogen. Foto: Animal Tracker

Tolerante Eltern

Storchenexperte Frederiksen ist sogar sicher, dass die Storcheneltern „Simba“ auch als ihre Tochter aus dem Vorjahr erkennen und sie deshalb gewähren lassen, zumal sie in diesem Jahr selbst ohne Nachwuchs geblieben sind. Laut Frederiksen wurde der Brutprozess durch eine Schar Nilgänse entscheidend gestört.

Sohn „Findus“ hat im Frühjahr einen etwas anderen Weg eingeschlagen als seine Schwester. Er hat sich einige Zeit im Großraum Bad Bramstedt/Großenaspe aufgehalten. Anfang Juli hat es ihn plötzlich in den Raum Waren/Neustrelitz getrieben. Seit dem 13. Juli hält er sich nun im Raum Dannenberg an der Elbe auf.

Momentan hält er sich im Raum Dannenberg an der Elbe auf. Foto: Animal Tracker

Zurück nach Nordschleswig

Die Tatsache, dass sich vor allem „Simba“ so dicht an ihrer Geburtsstätte eingefunden hat, stimmt die Storchen-Community hoffnungsfroh, dass sie im kommenden Jahr wieder nach Nordschleswig findet, sich dort mit einem männlichen Storch paart und schließlich eigenen Nachwuchs aufzieht.

Wo sich die beiden Geschwister von „Findus“ und „Simba“ aufhalten, ist übrigens nicht bekannt. Sie wurden im vergangenen Jahr nicht mit einem GPS-Tracker ausgerüstet.

Weitere GPS-Sender 

Auch der diesjährigen Storchengeneration wird wieder ein solcher 30 Gramm schwerer Sender auf den Rücken geschnallt. Ein Küken aus Schmedagger (Smedager) hat die Prozedur schon vor einiger Zeit hinter sich gebracht. Am Sonnabend wird der Storchenverein storkene.dk in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Naturhistorischen Museum (Statens Naturhistorisk Museum) unter anderem in Renz (Rens) weitere Sender montieren.  

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