Vereinswesen

Rothenkruger Radsportverein trotzt Mitgliederflaute

Rothenkruger Radsportverein trotzt Mitgliederflaute

Rothenkruger Radsportverein trotzt Mitgliederflaute

Rothgenkrug/Rødekro
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Ein Foto aus dem Jahr 1980, vor dem Start zu einem Radrennen Foto: RKCC/Ejner Petersen

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Der RKCC feiert Jubiläum. Zeit, um in die Vereinsgeschichte zu schauen, in der auch der aktuelle Erfolg des Vereins zu finden ist, wie der Mitgründer sagt. Demnächst findet außerdem wieder eine sportliche Großveranstaltung statt, für die der RKCC ebenfalls verantwortlich ist.

1973 wurde der Rothenkruger Radsportverein (Rødekro Cykle Club, RKCC) gegründet. Von Beginn an dabei war Ejner Petersen; als stellvertretender Vorsitzender und auch als Vorsitzender prägte er den Verein mit – auch heute noch im Alter von 78 Jahren ist er aktiv dabei.

Kampf um die Mitglieder

Der Verein hat sich in den vergangenen 50 Jahren jedoch gewandelt. Und das sei auch notwendig, meint Ejner Petersen und verweist auf die vielen anderen Vereine, die um Mitglieder ringen. Was die Mitglieder angeht, kann Petersen nicht klagen. Etwa 100 Fahrradbegeisterte sind beim RKCC registriert. „Damit liegt der Verein seit Jahren stabil“, sagt der Rothenkruger.

Ejner Petersen (l.) reißt an der Ziellinie den Arm nach oben. Das Foto stammt aus seiner Zeit als Rennradfahrer (Privatarchiv). Foto: Ejner Petersen

Es gibt weniger Rennradfahrerinnen und -fahrer

Was Petersen, der seit vielen Jahrzehnten ein begeisterter Rennradfahrer ist, bekümmert, sind die fehlenden Rennradler. „Früher hatten wir 12 bis 14 Mitglieder, die aktiv an Rennen teilgenommen und es bis in die A-Klasse geschafft haben und dazu viele Nachwuchsfahrerinnen und -fahrer“, erzählt er. Die A-Klasse ist im Land die höchste Fahrerkategorie. Das sei jedoch heute nicht mehr der Fall.

Es gab sogar einige Talente, die ihre Profi-Karriere als Rennradfahrer beim RKCC begonnen haben. „Alexander Salby ist einer unserer großen Sportler und fährt derzeit professionell für das belgische Team Bingoal WB. Und auch Søren Nissen, der jetzt mit 38 Jahren eben seine aktive Profikarriere beendet hat, gehörte zu unseren Schützlingen“, sagt Petersen.

Alexander Salby stammt aus Apenrade und hat seine sportliche Karriere beim RKCC begonnen (Archivfoto). Foto: DN

Der RKCC war ein reiner Straßenradsportverein. Heute gibt es neben dieser Sparte noch die Mountainbiker und sogar eine eigene Mountainbike-Sparte für Frauen. Beide Abteilungen bieten auch dem Nachwuchs Platz. Und das hat dem Verein beim Überleben geholfen. Beide Sparten laufen gut, sagt Petersen.

Es kostet einfach viel Zeit und Einsatz auch von den Eltern, wenn man sich in den Rennradsattel schwingt.

Ejner Petersen

Doch wenn es diese Sparten nicht gebe, sähe es anders auch, gibt er zu. „Es gibt nicht mehr so viele junge Leute, die Rennrad fahren wollen“, hat er festgestellt. Woran das liege? Er könne es nicht genau sagen. „Es kostet einfach viel Zeit und Einsatz auch von den Eltern, wenn man sich in den Rennradsattel schwingt“, weiß er aus Erfahrung. In jungen Jahren hat er selbst an vielen Rennen teilgenommen. „Dann kamen die Kinder und die Zeit für die vielen Trainingsstunden fehlte einfach“, erklärt er. Fünfmal wöchentlich müsse man trainieren, wenn man Erfolg haben wolle, sagt er.

Vereinsbild aus dem Jahr 1978: Ejner Petersen steht rechts im Bild mit einem Rennrad (Privatarchiv). Foto: RKCC/Ejner Petersen

Dem Radfahren ist Ejner Petersen jedoch weiterhin treu verbunden geblieben, genauso wie dem Verein – auch wenn er nicht mehr so viel trainiert.

Durch die vielseitigen Angebote konnte der RKCC jedoch weiter Erfolg verbuchen und Mitglieder gewinnen.

Vereinsgeschichte begann 1973

Begonnen hat die Geschichte des Vereins übrigens nur durch Zufall. „1973 suchte die Rothenkruger Schule einen Lehrer. Vor allem Sport sollte diese Person unterrichten. Gedacht wurde an Sportarten wie Handball und Fußball“, erinnert sich Ejner Petersen lächelnd, denn die Schule bekam etwas vollkommen anderes. „Da kam dann einer aus der Nähe von Silkeborg, Bent Nielsen“, erzählt er weiter. Und er bekam die Stelle. „Er war passionierter Radfahrer und begann mit seiner Klasse, Rennrad zu fahren. Das war so erfolgreich, dass er am 7. Mai 1973 den RKCC gründete.“

Ejner Petersen Foto: Jan Peters

Ejner Petersen stoppte 1969 mit seiner aktiven Radlerkarriere. „Dann traf ich Bent 1973 in der Postfiliale im Ort und wir kamen ins Gespräch. Ein Jahr später war ich im Club und wenig später Vorsitzender“, erzählt er.

Großevent im RKCC-Angebot

Doch nicht nur die aktiven Mitglieder zeichnen den Verein aus, sondern auch die Veranstaltungen, die durchgeführt werden. Dazu gehört unter anderem das sogenannte Meldgaard-Rennen (Meldgaard-Løb). Seit 1974 findet das Eintagesevent, das auf einer Strecke in und um Rothenkrug gefahren wird, statt. Zum 33. Mal ist das Apenrader Unternehmen Meldgaard Sponsor.

Im vergangenen Jahr nahmen 528 Fahrerinnen und Fahrer in verschiedenen Altersklassen teil. Der Verein sei stolz, ein solches Großevent durchführen zu können, denn „es gibt immer weniger solcher Veranstaltungen. Der Aufwand ist einfach größer geworden und es gehören viele Freiwillige dazu, so etwas auf die Beine zu stellen“, erklärt Ejner Petersen.

Faszination Wettkampf

Für Petersen ist der Wettkampf das faszinierende am Sport. „Im Radsport fährt man Mann gegen Mann. Es ist der direkte sportliche Vergleich, nicht wie beim Fußball, wo einer nicht dem Ball hinterherrennt und es so für andere verdirbt“, erklärt der frühere Kommunalmitarbeiter.

Zum Vereinsjubiläum am 5. Mai wird es einen Empfang und einige Aktivitäten geben. Das Meldgaard-Rennen findet am Sonntag, 2. April, statt. Etwa ein Viertel der Teilnehmenden kommt aus Deutschland. Das erste Rennen für Jugendliche U11 startet um 8.45 Uhr. Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten des Vereins und beim Dänischen Radsportverband DCU.

 

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