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Mann mit Erfahrung wird Apenrades erster Bürgerberater

Mann mit Erfahrung wird Apenrades erster Bürgerberater

Mann mit Erfahrung wird Apenrades erster Bürgerberater

Apenrade/Aabenraa
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Henrik Ebbesen ist 60 Jahre alt und lebt in Apenrade. Foto: Kommune Apenrade

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Henrik Ebbesen tritt nach Ostern seine neue Stelle im Apenrader Rathaus an. Dann wird er Bürgerinnen und Bürgern bei ihrem Weg durch das Verwaltungssystem bei Bedarf zur Seite stehen. Als Kind hat er gerne Raumschiff Enterprise geschaut. Das könnte sich in seinem neuen Job auszahlen.

Die Schaffung einer Beratungsstelle für Bürgerinnen und Bürger im Apenrader Rathaus war im Herbst ein zentraler Punkt bei den Haushaltsverhandlungen. Aus dem Kreis der Bewerbenden hat sich ein einstimmiges Einstellungsgremium für den 60-jährigen Henrik Ebbesen entschieden. Auf seiner Sitzung am Mittwochabend hat der Apenrader Kommunalrat die Einstellung Ebbesens bestätigt. Auch diese Entscheidung fiel einstimmig aus. Am 19. April tritt der 60-Jährige seinen Job an.

Die neu geschaffene Position soll zwischen Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern vermitteln. Der Bürgerberater soll den Menschen bei ihrem Weg durch das Verwaltungssystem bei Bedarf zur Seite stehen, ihnen mögliche Lösungswege aufzeigen und Verwaltungshandeln transparent machen, ist aber – so der Ausgangspunkt – neutral.

Mann mit Erfahrung

Henrik Ebbesen war zwar zuletzt gesundheitsstrategischer Konsulent im gemeinsamen Gesundheitssekretariat aller Kommunen in der Region Süddänemark in Middelfart, hat aber davor sechs Jahre Menschen in der Kommune Sonderburg (Sønderborg) bei ihrem Weg durch den Verwaltungsdschungel beraten.

„Seine Aufgabe wird es unter anderem sein, sich um Bürgerinnen und Bürger zu kümmern, die das kommunale System nicht durchschauen können, eine Entscheidung nicht verstehen oder auch ein völlig drittes Problem haben. Ich bin mir sicher, dass Henrik Lösungen für all jene Anfragen findet und dass er darüber hinaus unseren Verwaltungen als Sparringspartner dienen kann“, sagt Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Kons.) in einer offiziellen Pressemitteilung des Apenrader Rathauses.

Ich denke, ich kann gut zwischen den verschiedenen Inhalten trennen.

Henrik Ebbesen, künftiger Bürgerberater der Kommune Apenrade

Dem Stadtrat unterstellt

Henrik Ebbesen ist zwar Angesteller der Kommune, aber nicht Teil der Verwaltung. „Ich weiß noch nicht genau, wo genau im Rathaus mein Büro sein wird, aber ich bin direkt dem Stadtrat unterstellt“, erläutert der 60-Jährige auf Anfrage des „Nordschleswigers“ seine Positionierung in der Verwaltung.  

Die Tatsache, dass er kein Berufsanfänger ist und in seiner Karriere auch schon verschiedene Verwaltungsjobs innegehabt hat, sieht er als Vorteil. Auch seine Lebenserfahrung ist für die neu geschaffene Position nur nützlich, ist er sich sicher. „Ich denke, ich kann gut zwischen den verschiedenen Inhalten trennen, die der Job mit sich bringt“, sagt er.

Deutsche Sprachkenntnisse

Nicht unwichtig für seine Wahl war sicherlich die Tatsache, dass er Deutsch spricht. „Ich kann wohl nicht von mir behaupten, dass es perfekt ist, aber ich denke, ich kann mich verständlich machen und weiß mir ansonsten auch zu helfen“, sagt er. Obwohl „Der Nordschleswiger“ mit Henrik Ebbesen nur telefonischen Kontakt hatte, so ist das „Augenzwinkern“, mit dem er den letzten Satz sagt, förmlich zu hören.

Wie viele andere dänische Nordschleswigerinnen und Nordschleswiger seiner Generation auch, hat er über das Fernsehen Deutsch gelernt. „Ich bin ja in Apenrade aufgewachsen. In meiner Kindheit und Jugend habe ich häufig deutsche Sendungen geschaut“, sagt der heute 60-Jährige. Seine besondere Vorliebe galt der Science-Fiction-Serie „Raumschiff Enterprise“ (Originaltitel: Star Trek), verrät er. Sie wurde ab 1972 in einer synchronisierten Fassung vom „ZDF“ ausgestrahlt.

Dass ihm das Fernsehgucken einmal Vorteile bei einer Bewerbung einbringen würde, hatte er als Kind natürlich nicht ahnen können.

Mit dem Herzen will ich den Bürgerinnen und Bürgern der Kommune Apenrade beistehen.

Henrik Ebbesen, künftiger Bürgerberater in Apenrade

Sein „Traumjob“

Henrik Ebbesen hat keine Sekunde gezögert, als er die Stellenanzeige der Kommune Apenrade sah. „Es ist sozusagen mein Traumjob. Ich weiß darüber hinaus, worum es geht; ich habe es schließlich früher gemacht. Mit dem Herzen will ich den Bürgerinnen und Bürgern der Kommune Apenrade beistehen, während ich mit dem Kopf den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dabei helfen soll, noch besser zu werden. In meinen Augen ist das die perfekte Koppelung“, sagt er.

Demnächst wird aus der Homepage der Kommune Apenrade hervorgehen, wie und wann er zu erreichen ist. „Ich weiß selbst noch nicht ganz, wie das ab dem 19. April laufen wird. Das wird sich aber alles finden“, ist Ebbesen überzeugt.

(…) während ich mit dem Kopf den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dabei helfen soll, noch besser zu werden.

Henrik Ebbesen, künftiger Bürgerberater in Apenrade

Reizvoll und bereichernd

Der 60-Jährige wohnt in Apenrade und hat hier auch die meisten Lebensjahre verbracht. Dass er künftig nur einen kurzen Weg zur Arbeit hat, ist für ihn natürlich ein schöner Nebengewinn.

Das Wichtigste für ihn ist aber die Arbeit mit den Menschen. „Die Aufgabe ist reizvoll und bereichernd zugleich. Primär werde ich den Leuten durch das System helfen. In vielen Fällen ist es sicherlich mit einigen Erläuterungen und etwas Sparring getan. Dann finden die Bürgerinnen und Bürger ihren weiteren Weg allein“, ist er überzeugt. In anderen Fällen wird er jedoch auch eingreifen müssen, wenn die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgerin und Bürger aus unterschiedlichen Gründen nicht klappt. Auch bei offiziellen Klagen kann der Bürgerberater helfen. Um Missverständnissen vorzubeugen, sei hier noch einmal festgestellt: Er ist neutral.

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