Freizeitsport

Die Kugel ist immer noch rund …

Die Kugel ist immer noch rund …

Die Kugel ist immer noch rund …

Anke Haagensen/jj
Apenrade/Aabenraa
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König Jes Jessen (Mitte), flankiert von Kronprinz Hans Jacob Nissen (r.) und Prinz Peter Petersen (l.) Foto: privat

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Tradition wird beim Apenrader Kegelverein von 1932 auch nach 90 Jahren noch immer großgeschrieben. Und das bedeutet, dass alljährlich auch ein Pudelkönig gekürt wird.

Beim Apenrader Kegelverein von 1932 sind die Herren bis auf ganz wenige Ausnahmen im Jahr unter sich. Das ist Tradition.

Die Satzungen verlangen die Durchführung einer Generalversammlung zum Anfang des Jahres. Die fand in der vergangenen Woche statt. Sie wurde ganz  traditionell mit einem zünftigen Rinderbraten mit Beilagen eingeleitet. Salzbohnen und „gammeldaws hvidkål“ gehören unbedingt dazu. „Gammeldaws hvidkål“ ist eine typisch nordschleswigsche Beilage. Sie besteht aus feingehacktem Weißkohl mit viel Butter und Sahne.

Nach dem Verdauungskaffee wird dann die Generalversammlung abgehalten. Auch das ist mittlerweile so Tradition beim Apenrader Kegelverein.
 

Die Generalversammlung wird mit einem gemeinsamen Essen eingeleitet. Foto: privat

Hohe Quote

Der Vorsitzende Frederik Christensen konnte 11 der 13 Mitglieder begrüßen. Von solcher Teilnahmequote träumen andere Vereine nur.

Im Jahresbericht erwähnte Christensen die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Hierzu gehört das alljährliche Damenkegeln. Einmal im Jahr überlassen die Herren ihren besseren Hälften das Kegeln. Die Veranstaltung wird stets mit einem Festessen verbunden. Königin wurde 2022 Christa Søndergaard. Der Titel der Kronprinzessin ging an Christa Kath, und Renate Røhl holte den dritten Platz und darf sich als Prinzessin bezeichnen.

Im September führte der Vorsitzende über die Insel Alsen (Als). Unter anderem wurde der  Lindewerft in Holm ein Besuch abgestattet, die eine Rekonstruktion des „Hjortspringbootes“  gebaut hat und momentan an einem Einbaum mit aufgesetzten Planken arbeitet. Der Ausflug nach Alsen wurde mit einem gemütlichen Kaffeetrinken im dortigen Ruderklubhaus abgeschlossen.

Wie seit Jahren schon haben sich die Apenrader Kegler zum sogenannten Vergleichskegeln mit dem Tonderner Kegelklub „Legan“ getroffen, bei dem die Tonderaner als Sieger hervorgingen.

Höhepunkt des Jahres 2022 war jedoch das Stiftungsfest zum 90-jährigen Bestehen, das Anfang November gebührend im Restaurant Knapp gefeiert wurde.

Die Jahresstatistik

Ein fester Bestandteil bei der Generalversammlung ist die Jahresstatistik.

An den 24 Kegelabenden des Jahres 2022 nahmen insgesamt 178 Kegler teil und warfen mit 11.550 Wurf insgesamt 70.466 Holz. Das entspricht einem Schnitt von 6,1 Holz und ist eine geringe Verbesserung zum Vorjahr, wo der Durchschnitt bei 6,04 Holz lag.

Den Thomaspokal errang Hans Jakob Nissen mit 72 Holz.

König des Jahres 2022 ist Jes Jessen mit 342 Holz. Mit 326 Holz ging der Titel des Kronprinzen an Hans Jacob Nissen. Prinz wurde Peter Petersen mit 326 Holz. Mit dem zweifelhaften Titel des Pudelkönigs muss sich Helmuth Thomßen „schmücken“. Ihm waren beim Königskegeln vier Pudel (siehe Infobox) unterlaufen.

Der Abend wurde mit einem sogenannten „Zahlenkegeln“, einer besonderen Variante im Kegelsport, abgeschlossen.

Darum heißt es Pudel

Ein Fehlwurf beim Kegeln wird als „Pudel“ bezeichnet. Mit der gleichnamigen Hunderasse hat es jedoch nur am Rande zu tun. Da sich die Kegelbahnen früher im Freien befanden, sammelte sich in den Auffangrinnen neben der eigentlichen Bahn häufig das Regenwasser. Landete die Kegelkugel also in einer der Auffangrinnen rechts oder links neben der Bahn, wurden die Kugeln häufig nass. Da Pfützen im Niederdeutschen als Pudel oder Puddel bezeichnet wurden, kam es zu dieser Bezeichnung im Kegelsport. Die gleichnamige Hunderasse wurde ursprünglich für die Jagd in flachen Gewässern gezüchtet. Dieser Name stammt vom niederdeutschen Wort „puddeln“ ab, das so viel bedeutet wie „im Wasser planschen“.

Im Anschluss an die Generalversammlung ging es auf die Kegelbahn. Foto: privat
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