Coronavirus

Kommune Apenrade hat das Infektionsgeschehen im Blick

Kommune Apenrade hat das Infektionsgeschehen im Blick

Kommune Apenrade hat das Infektionsgeschehen im Blick

Apenrade/Aabenraa
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Beim Treffen des Krisenstabes sind vorrangig die kommunalen Direktoren dabei, einige von ihnen per Videoschaltung. Foto: Karin Riggelsen

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Die kommunalen Mitarbeiter übernehmen nun auch einen Teil der Infektionsnachverfolgung.

Die Corona-Inzidenz in der Kommune Apenrade ist erschreckend hoch. Die Kommune gehört zu denjenigen im Land, in denen die meisten Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen gemeldet werden. Deshalb hat die Behörde für Patientensicherheit verschärfte Aufmerksamkeit gefordert. Da die neuen Corona-Fälle sich über die ganze Kommune verteilen, werden unter anderem öffentliche Aufrufe über Facebook, die Presse und über Schreiben an Schulen und Kindergärten gemacht, um Eltern zu informieren. So sollen die Bürger zum Einhalten der Schutzmaßnahmen angehalten werden. 

Doch das ist nur die Spitze des „Arbeits-Eisbergs“, den die Kommune leistet. So übernehmen kommunale Mitarbeiter inzwischen einen Teil der Arbeit, für den die Behörde für Patientensicherheit zuständig ist.

Wer, wann und wo?

„Wenn ein Bürger positiv auf das Virus getestet wurde, setzt die Infektionsnachverfolgung ein. Die Behörde ruft bei der betroffenen Person an, informiert über die Infektion und fragt nach, wo und wann sie sich angesteckt haben könnte, wer als sogenannter Nahkontakt infrage kommt und hilft dabei, diese Leute darüber zu informieren, dass sie sich in Isolation zu begeben haben“, berichtet die kommunale Gesundheitsdirektorin Karen Storgaard Larsen. 

Und das sei besonders wichtig, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle halten zu können und die Ausbreitung zu verhindern, ergänzt Kommunaldirektor Tom Ahmt.

Kontrollanruf nun in kommunaler Hand

Nach 48 Stunden erfolgt ein zweiter Anruf. Und den übernimmt inzwischen das kommunale Personal. „Beim Anruf wird nochmals sichergestellt, dass die infizierte Person sich weiterhin in Isolation befindet. Außerdem wird sichergestellt, dass, wenn nötig, medizinische Hilfe gewährleistet ist. Und den Bürgern wird angeboten, eine der kommunalen Isolationsunterkünfte zu nutzen, die es gibt, und in die sich die Leute begeben können, wenn sie die Isolation zu Hause nicht aufrechterhalten können“, so Storgaard Larsen.

(...) weil wir vor Ort sind und zur Not auch den direkten Kontakt suchen können.

Gesundheitsdirektorin Karen Storgaard Larsen

Und sollte die Behörde den Infizierten nicht erreichen können, übernimmt die Kommune auch den ersten Anruf, „weil wir vor Ort sind und zur Not auch den direkten Kontakt suchen können“, sagt die Gesundheitsdirektorin.

Sicherheit für Bürger schaffen

Storgaard Larsen und Ahmt gehören zur kommunalen Bereitschaft, die sich seit nun einem Jahr ein- bis zweimal wöchentlich trifft, um das Corona-Geschehen zu verfolgen und notwendige Schritte und Maßnahmen zu entwickeln, damit das Ausmaß der Epidemie so gering wie möglich gehalten werden und den Bürgern bestmöglich geholfen werden kann, ein „normales“ Leben zu führen.

„So haben wir interveniert, als die Grenze für Grenzpendler geschlossen werden sollte“, berichtet Gesundheitsdirektorin Karen Storgaard Larsen. Der Bürgermeister habe in direktem Kontakt nach Kopenhagen dafür plädiert, dass es an dieser Stelle Ausnahmen geben müsse, erzählt sie.

Testen, testen, testen

Stolz sind die beiden Direktoren, dass die Kommune inzwischen zu den denen gehört, in denen am meisten getestet wird. „Und unsere Testkapazität ist noch nicht ausgelastet“, erklärt Ahmt, der nochmals alle dazu aufruft, sich möglichst oft und regelmäßig auf eine Infektion mit dem Virus hin testen zu lassen, um, im Infektionsfall, möglichst schnell reagieren zu können und die weitere Ausbreitung zu verhindern. Denn: „Wenn in einem Haushalt erst eine Person positiv ist, muss es schnell gehen mit der Isolation“, erklärt der Kommunaldirektor.

Um den Bürgern noch mehr Sicherheit zu bieten, wurde das Testangebot immer weiter erhöht. In der kommenden Woche werden in Schulen, Institutionen und in der Kommune zusätzlich 3.500 Tests gemacht.

Viel zusätzliche Arbeit für die Kommune 

Im vergangenen Corona-Jahr hat die Kommune 100 Pressemitteilungen zum aktuellen Geschehen versendet und 130 Einträge auf Facebook veröffentlicht, um die Bürger zu informieren.

Von der Zusammenarbeit zwischen der Kommune, der Region und dem Zusammenschluss der Kommunen, „Kommunernes Landsforeningen“ (KL), berichten die beiden Direktoren nur Gutes. „Wenn es Extra-Aufgaben zu erledigen gibt, findet sich immer jemand, der die Hand hebt und sie übernimmt“, berichtet Karen Storgaard Larsen.

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