Kommunalpolitik

Kommunalwahl 2021 ohne Kurt Andresen

Kommunalwahl 2021 ohne Kurt Andresen

Kommunalwahl 2021 ohne Kurt Andresen

Apenrade/Aabenraa
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Kurt Andresen will sich künftig ganz auf seinen Betrieb und seine Familie konzentrieren. Foto: Karin Riggelsen

Der Landwirt aus Nolde will sich voll und ganz auf seinen Betrieb und seine Familie konzentrieren. Der Stadtratsabgeordnete der Schleswigschen Partei teilte seine Entscheidung am Montagabend seinem sogenannten Hinterland mit.

Kurt Andresen

Zur Person

Kurt Andresen begann seine kommunalpolitische Karriere, als er bei den Kommunalwahlen 2001 für die SP in das oberste politische Gremium der damaligen Kommune Tingleff einzog. Nach der Kommunalreform kandidierte er 2009 für die Groß-Kommune Apenrade und sitzt seitdem im Apenrader Stadtrat. Er ist verheiratet und hat drei Töchter.

Nach fast vier Legislaturperioden als Stadtratsabgeordneter der Schleswigschen Partei (SP) hat sich der 54-jährige Kurt Andresen, Nolde, entschieden, bei den Kommunalwahlen 2021 nicht wieder an den Start zu gehen.

Dies teilte er am Montagabend bei einer Vereinsvertretersitzung mit, zu der der Apenrader Bezirksverein des Bundes Deutscher Nordschleswiger und die Schleswigsche Partei Apenrade gemeinsam auf den Knivsberg/Knivsbjerg eingeladen hatten.

Der Tag hat zu wenig Stunden

„Ich bin einfach zu der Erkenntnis gekommen, dass mein Tag zu wenig Stunden hat oder anders formuliert: Viel zu viele Tage werden einfach zu lang“, erläutert er seine Entscheidung.

Kurt Andresen hat seinen landwirtschaftlichen Betrieb in den vergangenen drei Jahren stetig erweitert. Derzeit umfasst sein ökologischer Milchwirtschaftsbetrieb 200 Kühe und 300 Hektar  Land.

„Der Betrieb hat jetzt eine Größe erreicht, die es mir nicht mehr ermöglicht, sowohl Vollzeitlandwirt als auch Kommunalratsvertreter zu sein. Der Hof fordert einfach mehr Aufmerksamkeit und eine sichtbarere Leitung vor Ort“, so der Landwirt aus Nolde.

Reiflich überlegte Entscheidung

Schon vor der Wahl 2017 hatte er lange mit sich gerungen, ob er noch eine weitere Legislaturperiode dranhängen sollte oder nicht. Letztendlich entschied er sich damals für eine erneute Kandidatur.

„Die Entscheidung jetzt ist keinesfalls von heute auf morgen gefallen. Im Gegenteil, ich habe das mit meinem Umfeld schon seit April besprochen. Die Entscheidung habe ich dann letztendlich aber bereits vor einiger Zeit komplett allein getroffen“, unterstreicht der dreifache Familienvater.

Er habe nur auf die Gelegenheit gewartet, es seinem Hinterland persönlich mitzuteilen. „Sie sollten es nicht aus der Presse erfahren. Das war mir wichtig“, erläutert Andresen die Tatsache, dass er bislang auf die Frage ausweichend geantwortet hat.

Passender Zeitpunkt

Auch den Zeitpunkt hält er jetzt für passend. „Die SP Apenrade hat jetzt gut Zeit, nach einem weiteren Kandidaten oder einer Kandidatin für einen Spitzenplatz zu suchen. Die Aufstellungsversammlung der SP Apenrade findet im Frühjahr 2021 statt“, erinnert Kurt Andresen.

Auf die Frage, ob es vorstellbar sei, dass er schon jetzt seinen Platz im Apenrader Kommunalrat räumen würde, kommt Andresens Antwort aus der Pistole geschossen: „Ich mache in der Regel die Dinge zu Ende, die ich angefangen habe. Das habe ich eigentlich auch diesmal vor.“

Bedauern beim örtlichen SP-Vorstand

Der Vorsitzende der Schleswigschen Partei in der Kommune Apenrade, Hugo Schmidt, bedauert zwar die Entscheidung von Kurt Andresen, bei den Kommunalwahlen 2021 nicht wieder für den Apenrader Stadtrat zu kandidieren, kann aber auch sehr gut seine Beweggründe nachvollziehen.

„Ich hoffe jedoch, dass Kurt (Andresen, red. Anm.) auch künftig an unserer kommunalpolitischen Arbeit teilnehmen und uns mit seinem großen Wissen und seiner enormen Erfahrung unterstützen wird“, sagt Hugo Schmidt.

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