Deutsche Minderheit
Handwerken im Wikingerdorf: Buhrkaller Schule dreht die Zeit zurück
Handwerken im Wikingerdorf: Zeitreise an Buhrkaller Schule
Handwerken im Wikingerdorf: Zeitreise an Buhrkaller Schule
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Alle draußen und alles wie anno dazumal: Eine Woche lang beschäftigen sich die Kinder der deutschen Schule mit Handwerk aus der Wikingerzeit. Es ist schon allerhand entstanden, und gekocht wird am offenen Feuer auch.
Sind noch Ferien, oder sind alle auf Klassenfahrt?
Diese Frage stellen sich Mann bzw Frau, wenn in diesen Tagen das Gebäude der Deutschen Schule Buhrkall betreten wird. Niemand scheint da zu sein.
Schulkinder und Lehrkräfte sind aber da; sie sind halt nur draußen. Im Rahmen der Projektwoche zum Thema „Handwerk und Wikinger“ ist das weitläufige Gelände einschließlich Waldstück in ein Wikingerdorf verwandelt worden, mit verschiedenen altertümlichen Werkstätten.
Dem grünen Daumen treu
Die Buhrkaller Schule hat bekanntlich einen „grünen Daumen“ und ist naturnah ausgerichtet. Da war der komplette Umzug in der Projektwoche einfach naheliegend.
Vier Stationen gibt es auf dem Wikingergelände: Schmuckherstellung, Essen zubereiten, Pfeil und Bogen basteln sowie Spiele aus der Wikingerzeit von vor über 1.000 Jahren bauen.
„Die Schülerinnen und Schüler wählten ihre Werkstatt selbst aus. Damit alle gut aufgeteilt werden konnten, entschieden sie sich für eine erste und eine zweite Priorität“, erwähnt Schulleiterin Ute Eigenmann am Rande des handwerklichen Treibens auf dem Gelände.
Dass die Schule naturnah ausgerichtet ist, und die Projektwoche draußen stattfindet, kam für Frank Bentert wie gerufen. Der 43-Jährige aus Eckernförde absolviert im Rahmen eines Waldpädagogik-Lehrgangs in Trappenkamp gerade ein Praktikum an der Buhrkaller Schule.
Bentert leitet die Holzschmuckwerkstatt der jungen Wikingerinnen und Wikinger. „Das ist mein Faible“, so der 43-Jährige, während die Kinder im primitiven Unterstand schnitzen, basteln und Amulette mit Runenzeichen vergangener Tage fertigen.
„Ich wollte mein Praktikum gern in einer Einrichtung in Dänemark machen. Da mein Dänisch nicht so gut ist, suchte ich nach einer deutschen Schule und stieß dabei auf die Buhrkaller Schule, die mit einer Waldschule ja einiges gemeinsam hat“, ergänzt der angehende Waldpädagoge.
Bunte Produktpalette
Geschnitzt und gebaut wird auch in der Waffen- und Spielewerkstatt.
Ebenfalls unter einfacher Bedachung stellen die Kinder Pfeile und Bögen, Knüppel sowie alte Spiele aus der Wikingerzeit her. Bei der Produktion darf natürlich auch nicht das heute beliebte „Wikingerschach“ fehlen, bei dem es darum geht, Holzklötze mit hölzernen Stäben umzuwerfen.
Ergänzt wird die Projektwoche mit Geschichten und Musik aus jener Zeit, und in der Themenwoche konnte mit einem Mythos aufgeräumt werden, der sich über Fernsehserien und Spielfilme verbreitet hat: Wikingerhelme haben gar keine Hörner!
Das ist eine Erfindung der Unterhaltungsbranche – nur einer von vielen Aha-Effekten in der Projektwoche.
Wikingerküche
Für das leibliche Wohl des Wikingerstamms wird ebenfalls gesorgt. An den Feuerstellen hinter dem Schulspielplatz werden Suppen gekocht sowie Pfannkuchen und Brote gebacken. Auch Grütze steht auf dem Speiseplan.
Kostproben aus der Wikingerküche servieren die Kinder am Freitagnachmittag den Eltern. Von 14 bis 16 Uhr ist eine Präsentation der Projektwoche angesetzt, bei der nicht nur die Wikingerspeisen, sondern auch die vielen eigenhändig hergestellten Dinge aus früheren Zeiten vorgestellt werden.
„Natürlich können dabei auch die hergestellten Spiele gespielt werden“, ergänzt „Wikingerhäuptling“ Eigenmann.