Deutsche Minderheit
Großer Tatendrang für krebskranke Kinder
Großer Tatendrang für krebskranke Kinder
Großer Tatendrang für krebskranke Kinder
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Eine Woche waren Schülerinnen und Schüler der Deutschen Nachschule Tingleff wieder sehr kreativ und produzierten die unterschiedlichsten Sachen für einen bunten Herbstmarkt. Der Erlös kommt der dänischen Kinderkrebshilfe „Børnecancerfonden“ zugute. „Der Nordschleswiger“ schaute den fleißigen Jugendlichen über die Schultern.
Eine Vielzahl selbst gebundener Dekokränze liegen in Reih und Glied auf dem Flur des Neugebäudes und sind für den Verkauf bereit. In der Aula, in Klassenzimmern, draußen auf dem Gelände und in den Fachräumen der Deutschen Nachschule Tingleff herrscht in diesen Tagen ein emsiges und wuseliges Treiben.
Nicht nur Kränze haben Schülerinnen und Schüler der Deutschen Nachschule Tingleff in der Kreativwoche hergestellt. In verschiedenen Produktionsgruppen haben die Jugendlichen etliche andere Dekoartikel und Gebrauchsgegenstände entstehen lassen.
Die Produkte werden am Freitag bei einem internen Herbstmarkt mit den Eltern verkauft. Der Gewinn kommt einmal mehr einem wohltätigen Zweck zugute. Den Erlös erhält die Kinderkrebsorganisation „Børnecancerfonden“.
Auftakt mit der Schulband
Die Kundschaft – die Eltern der Schülerinnen und Schüler – haben beim Herbstmarkt am Freitag, der in der Sporthalle mit Musik der Schulband eingeleitet wird, reichlich Auswahl. Die Jugendlichen waren erneut sehr produktiv.
Sie sind nach ihren Wahlfächern in die verschiedenen Werkstätten eingeteilt worden, erzählt Kunst- und Designlehrerin Brigitte Thun, die mit Kollegin Sofie Clausen federführend bei der übergeordneten Planung ist. Die Kolleginnen und Kollegen sind ebenfalls stark eingebunden und tragen in den verschiedenen Arbeitsgruppen zu einem reibungslosen und produktiven Ablauf bei.
„Ich mache das jetzt schon seit zwölf Jahren, und es ist immer wieder erstaunlich, was die Schülerinnen und Schüler so alles zustande bringen“, so Thun, die am Rande des Treibens der über 100 Jugendlichen kaum Zeit für ein Gespräch hat. Es vergeht keine Minute, in der Schülerinnen oder Schüler nicht Organisatorisches oder Praktisches bei ihr nachfragen.
„Die Planung geht immer schon gleich nach den Sommerferien los. Wer macht was, wer kauft ein, was wird benötigt? All das wird zusammen besprochen, und die Aufgaben werden verteilt. Kurz vor der Kreativwoche bin ich dann wieder mal ganz viel im Wald und in den Knicks unterwegs, um Material zu sammeln“, erzählt Brigitte Thun mit einem Schmunzeln.
Bewährtes und Neues
Viele Produkte werden Jahr für Jahr erneut hergestellt. Sie sind quasi Verkaufsschlager, wie etwa die Kränze. „Es gibt aber immer wieder auch neue Sachen“, so Thun.
Ein Rundgang durch die Nachschulfabrik macht es deutlich: Die Produktpalette ist groß: Vogelhäuser, Insektenhotels, Wikingerschach und vieles mehr sind in der Holzwerkstatt entstanden.
Es ist entspannt und gemütlich. Und es ist ein gutes Gefühl, dass man etwas für die Kinderkrebshilfe tut.
Nachschülerin Mia Gundesen
Nicht weniger aktiv und produktiv geht es in den anderen Gruppen zu. Auch ganz viel Kulinarisches wird beim Herbstmarkt zu kaufen sein.
In der Textil- und Designwerkstatt in der Aula sitzen David Wolf und Norbert Szabó an der Nähmaschine. Die beiden Gastschüler aus Ungarn stellen Taschen aus Stoffresten her.
Mit der Nähmaschine habe er schon mal gearbeitet, verrät David Wolf. Später beruflich etwas mit Textilien und Mode zu machen, sei jedoch nicht unbedingt sein Ziel. „Als Hobby kann ich es mir aber vorstellen“, so der Neuntklässler.
Nette Abwechslung zum Schulalltag
In der Schokoladen- und Bonbon-Manufaktur nutzt Mia Gundesen aus Holebüll (Holbøl) eine Arbeitsecke für das Herstellen einer Lichterkette mit selbst gebastelten kleinen Lampenschirmen.
Die Kreativwoche sei eine interessante und nette Abwechslung zum Schulalltag, so die Schülerin. „Es ist entspannt und gemütlich. Und es ist ein gutes Gefühl, dass man etwas für die Kinderkrebshilfe tut“, sagt die 16-Jährige.
Der Donnerstag steht ganz im Zeichen des Aufräumens. Ein Blick auf die vielen Kästen, Werkzeuge und das buchstäblich weitverbreitete Dekomaterial lässt befürchten, dass es eine Mammutaufgabe wird und bis zum Herbstmarkt kaum zu schaffen ist.
Dem sei aber nicht so, versichert Brigitte Thun: „Das geht erstaunlich schnell. In jeder Gruppe sind viele Schülerinnen und Schüler und bei insgesamt 113 Jugendlichen samt Lehrkräften ist das in der Regel schnell erledigt.“
Der Herbstmarkt kann kommen.