Geburtstag

Geschichtsvermittler unter vollen Segeln

Geschichtsvermittler unter vollen Segeln

Geschichtsvermittler unter vollen Segeln

Apenrade/Aabenraa
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Asser Amdisen war von 2005 bis 2009 Leiter des Schifffahrtsmuseums in Apenrade. Foto: Pressefoto

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Asser Amdisen musste sich als Kind schon als „altklug“ beschimpfen lassen und ist es im übertragenen Sinn tatsächlich. Geschichte ist seine Leidenschaft und die Wissensvermittlung im Besonderen. Demnächst umrundet er eine wichtige Lebensklippe. Er wird 50.

Der frühere Leiter des Apenrader Schifffahrtsmuseums, Asser Amdisen, kann am 31. August seinen 50. Geburtstag feiern.

Amdisen gesteht, dass er seinen Mund nicht halten kann. Das war schon immer so und hat ihm schon im Kleinkindalter den Zunamen „Mangeord“ (Vielwort) eingebracht. In seiner Schulzeit wurde er weniger nett als „altklug“ bezeichnet.

Tatsächlich haben sein Wissensdurst und sein Interesse für die Historie dazu geführt, dass er Geschichte studiert hat. Sein Spezialgebiet ist die Ideengeschichte des 18. Jahrhunderts unter dem Aspekt des modernen politischen Denkens.

Gerne in Apenrade

Anschließend hat Asser Amdisen in verschiedenen Museen des Landes gearbeitet. Von 2005 bis 2009 war er Leiter des Apenrader Schifffahrtsmuseums. Dort wäre er auch gerne länger geblieben. „Leider zeigte die Kommune Apenrade keinen ausgeprägten Willen, voll auf die umfangreiche Schifffahrtssammlung zu setzen, die im Besitz des Museums war, weshalb ich mich dazu entschied, andere Herausforderungen zu suchen“, sagt Amdisen. Daraufhin verließ er die Museumswelt und wurde Vorsteher einer Volkshoch- und Nachschule in Ryslinge auf der Insel Fünen (Fyn).

Asser Amdisen ist übrigens in Sonderburg (Sønderborg) geboren worden. Aufgewachsen ist er jedoch seit seinem dritten Lebensjahr auf Tåsinge.

Ältestes ziviles Segelschulschiff der Welt

Seit 2012 ist er Direktor der Stiftung, die das Segelschulschiff „Georg Stage“ betreibt, übrigens das älteste zivile Segelschulschiff der Welt. Es wurde 1934 eingeweiht. Davor gab es ein Schiff gleichen Namens. 1882 machte dies seinen ersten Törn. 

In Amdisens Zeit am Ruder ist das Schiff umfassend renoviert worden. Die „Georg Stage“ bietet inzwischen zwei Segeltörns im Jahr an. Früher war es nur eine Fahrt.

Hohe Erfolgsquote

Die Organisation ist gewachsen, da immer mehr junge Frauen und Männer sich für die Ausbildung als Seemännin oder Seemann entscheiden. Die Ausbildung auf dem Segelschulschiff öffnet nämlich Türen.

Die Erfolgsquote sucht ihresgleichen: 99,9 Prozent der „Georg-Stage“-Absolventinnen und -Absolventen haben anderthalb Jahre nach der Ausbildung an Bord eine feste Arbeit oder sind in Ausbildung, obwohl nur rund die Hälfte der jungen Menschen mehr als einen Volksschulabschluss im Seesack haben, wenn sie auf dem Segelschulschiff anheuern.

Populärer Geschichtsvermittler

Asser Amdisen ist neben seiner Direktorentätigkeit ein aktiver Geschichtsvermittler. Er ist Autor verschiedener historischer Bücher und ist unentgeltlich „Haushistoriker“ des öffentlich-rechtlichen Hörfunksenders „P3“, wo es ihm immer wieder gelingt, komplexe geschichtliche Zusammenhänge in komprimierter und verständlicher Form einem breiten Publikum nahezubringen. So hat er es unter anderem geschafft, die Geschichte Dänemarks in etwas mehr als 60 Sekunden zu erzählen. Ein entsprechendes Youtube-Video ging anschließend viral. Bei dieser Aktion wird der Spitzname „Asser Mangeord“ aus der Kindheit durchaus verständlich.

Privates

Asser Amdisen lebt mit seiner Frau Lone Ree Milkær auf Nørrebro in Kopenhagen. Das Paar hat zwei erwachsene Töchter.

Gefeiert wird der Geburtstag am 31. August mit einem Empfang im Parolesaal am Eskadrevej auf Nyholm in Kopenhagen. Der Empfang gilt gleichzeitig als Jubiläumsfeier. Schließlich kann Amdisen im Dezember auf zehn Jahre an der Spitze der Georg-Stage-Stiftung zurückblicken.

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