Landdistriktkonferenz

„…geht nach Haus, macht Kinder“

„…geht nach Haus, macht Kinder“

„…geht nach Haus, macht Kinder“

Bollersleben/Bolderslev
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Die 70 Teilnehmer hatten im Versammlungshaus gut Platz. Foto: Anke Haagensen

Die Landdistriktkonferenz in Bollersleben brachte den Teilnehmern Input und nützliche Kontakte für ihre künftige Arbeit in den Orten und Dörfern. Es wäre schön, wenn sich in Dörfern Räte und Vereine organisieren könnten, meint Philip Tietje.

Die Landdistriktkonferenz in Bollersleben brachte den Teilnehmern Input und nützliche Kontakte für ihre künftige Arbeit in den Orten und Dörfern. Es wäre schön, wenn sich in Dörfern Räte und Vereine organisieren könnten, meint Philip Tietje.

Was ist unter den neudeutschen Begriffen wie Fundraising und Crowdfunding zu verstehen? Wie und wann können diese Methoden auch in den kleineren Ortsgemeinschaften angewendet werden? Wie kann man seinen Ort attraktiver gestalten? Wie kann man die Jugend aktivieren? Um diese und ähnliche Fragen ging es am Donnerstag bei der ersten Landdistriktkonferenz der Kommune Apenrade im Bollerslebener Versammlungshaus. Viele dieser Fragen konnten sich die 70 Teilnehmer aus den verschiedenen ländlichen Bereichen gegenseitig beantworten. Einige Bürgervereine, Lokalräte und Dorfgilden auf dem Lande haben diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht – gute wie schlechte. Der Erfahrungsaustausch und Knüpfen von Kontakten  waren denn auch zwei der angestrebten Ziele dieser Landdistriktkonferenz. Darüber hinaus hatte der Landdistriktcoach Karsten Gram, der das Programm im Namen der Kommune Apenrade zusammengestellt hatte, eine Reihe von kompetenten Experten eingeladen, die nach ein paar einleitenden Worten zu den verschiedenen Themenbereichen auch Rede und Antwort standen.

Am Donnerstagabend wurden zudem Erwartungen abgestimmt. „Wir haben heute u. a. viel darüber erfahren, was die Landbevölkerung an Unterstützung von der Kommune erwarten kann. Gibt es denn umgekehrt auch Wünsche und Erwartungen der Kommune an uns?“, wollte Karen Kling vom Bürgerverein Rapstedt bei der abschließenden Aussprache mit den Vertretern der Kommune Apenrade wissen. „Eigentlich macht ihr schon vieles richtig und gut. Es wäre aber schön, wenn sich alle Orte und Dörfer in Vereinen oder Räten organisieren könnten, damit wir überall  Ansprechpartner und Kontaktpersonen haben“, lautete die ernste Antwort von Philip Tietje, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Wachstum und Entwicklung der Kommune Apenrade. Die Politiker hatten allerdings auch eine humorigere Version parat. „Sorgt für Nachwuchs!“, waren sie sich einig.

Auf der Landdistriktkonferenz wurden die verschiedensten Themenbereiche angesprochen: Kinderbetreuung, Schulstruktur, Infrastruktur - darunter öffentlicher Nahverkehr und Fahrradwege. Auch wenn die anwesenden Politiker keine Versprechungen machten, so gingen die Teilnehmer doch mit viel Input nach Hause, den sie jetzt mit ihren Kollegen in den Bürgervereinen und Lokalräten teilen würden. „Eine tolle Initiative und eine gute Art, sich von anderen inspirieren zu lassen“, lobte Martin Bösselmann vom Bürgerrat für Renz und Umgebung (Rens Egnsråd) die Veranstaltung; diesen Ball fing Landdistriktcoach Karsten Gram nur allzu gerne auf: „Wir werden eine solche Konferenz wieder durchführen“, versprach er, allerdings sollte jeder der 70 Teilnehmer am Donnerstag dann mindestens einen Nachbarn unter den Arm nehmen. „Wir hätten hier in Bollersleben die Option gehabt, in die benachbarte Halle gehen zu können.“

Am Ende einer solchen Veranstaltung wird den Teilnehmer üblicherweise eine gute Heimfahrt gewünscht. Diesmal sagte Philip Tietje nur „…geht nach Hause und macht Kinder!“

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