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Eltern-Taxi: Viel Verkehr und einige Knöllchen

Eltern-Taxi: Viel Verkehr und einige Knöllchen

Eltern-Taxi: Viel Verkehr und einige Knöllchen

Apenrade/Aabenraa
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Eltern-Taxi vor der DPA.
Eltern bringen ihre Kinder nach den Ferien wieder zur Deutschen Privatschule Apenrade. Foto: Karin Riggelsen

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Kürzlich gab es vor dem Apenrader Gymnasium einige Bußgeldbescheide, weil Autos direkt vor der Schule hielten, um Personen aussteigen zu lassen. Radfahrer wurden dadurch behindert. Ähnliche Situationen durch sogenannte Eltern-Taxis gibt es auch an der Deutschen Privatschule Apenrade, wie die Schulleiterin erklärt.

Ein Auto nach dem anderen schiebt sich morgens, kurz vor Schulbeginn, am dänischen Gymnasium (Statsskole) in der Apenrader Forstallee vorbei. Es geht langsam, weil einige Fahrzeuge kurz an die Seite fahren. Personen springen heraus und gehen zum Eingang der Schule. Noch einmal kurz umgedreht und ein kurzes Winken in Richtung der Fahrerin oder des Fahrers. Dann geht es weiter zum Eingang. Das Auto reiht sich inzwischen wieder ein und fährt weiter. Meist sind es Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen. Eltern-Taxi nennt sich das Phänomen.

Kein Durchkommen für Radler

Radfahrende haben dort kaum eine Chance, vorbeizukommen, denn der Radweg am Rand der Straße wird durch die Kurzparker blockiert. Sie müssten links am Auto vorbei. Das ist gefährlich.

Viele Bußgelder

Erlaubt ist der kurze Stopp vor der Schule nicht. Dort gilt ein absolutes Halteverbot. Die Polizei wartete deshalb kürzlich vor der Schule, um Verkehrssünder eines besseren zu belehren. 13-mal zückten die Beamtinnen und Beamten den Block, und es gab jeweils einen Bußgeldbescheid für den Verstoß.

Ähnliche Situation an der DPA

Auch an der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA) beobachtet Schulleiterin Catarina Bartling solche Eltern-Taxis. Der Svinget ist allerdings keine Durchgangsstraße, sondern eine Sackgasse, an deren Ende eine Wendeschleife um den Parkplatz herumführt. Die Straße grenzt direkt an den Schulhof. Dort halten die Eltern dann zum Teil und lassen die Sprösslinge heraus. Das ist der Schulleiterin ein Dorn im Auge, denn auf dem Schulhof wird morgens gespielt – auch Fußball. Wenn der Ball in Richtung Straße rollt, rennen die Kinder manchmal hinterher, ohne auf den Verkehr zu achten. Es entstünden gefährliche Situationen, schrieb die Rektorin den Eltern in einer Info-Mail.

Auf dem Personalparkplatz zwischen der DPA und der Staatsschule werden die Jungen und Mädchen ebenfalls zum Teil abgesetzt. Auch keine gute Idee, wie Bartling warnt, denn dort sei es eng und viele Kinder gingen dort entlang oder führen dort mit dem Rad. Wiederholt gab es dort schon brenzlige Situationen.

Hinzu kommt, dass die Autos zum Teil dort halten, wo der Schulbus stoppt. Dann kann der Bus nicht ordnungsgemäß parken und blockiert zudem die Wendeschleife.

Tipps für die Eltern: So geht es anders

Allerdings weiß Schulleiterin Catarina Bartling, dass einige Schülerinnen und Schüler einen längeren Schulweg haben und deshalb von den Eltern zur Schule gebracht werden müssen. Einige verbinden den Schulweg mit der Fahrt zum Kindergarten, wo ein Geschwisterkind abgegeben wird.

Für diese Eltern hat die Schulleiterin folgende Empfehlung: „Die Kinder nicht im Svinget absetzen, sondern vorher. Alternativ kann man die Kinder gut am Friedhofsparkplatz hinauslassen. Von dort können sie sicher zur Schule gelangen. Auch ist es unsinnig zur SFO in den Grønnevej zu fahren, dort sind nur wenige Personalparkplätze und man blockiert im Nu alles oder bringt die spielenden Kinder in Gefahr.“

Klima bedenken

Sie fügt hinzu: „Sicher ist es gemütlich, das eigene Kind in die Schule zu begleiten, aber andere Rituale können auch schön sein. Wir freuen uns über zunehmenden Fahrradverkehr bei Eltern und Kindern, vielleicht werden es zum Sommer ja mehr – das ist doch auch ein Vorbild in puncto Klimabewusstheit“, so ihr Appell.

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