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DPA-Kinder auf Spurensuche nach der deutschen Minderheit

DPA-Kinder auf Spurensuche nach der deutschen Minderheit

DPA-Kinder auf Spurensuche nach der deutschen Minderheit

Apenrade/Aabenraa
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Die 3. Klasse besuchte die Bibliothek und durfte ins Archiv eintauchen. Foto: Karin Riggelsen

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Warum gibt es die Minderheit? Das ist eine Frage, der die Schülerinnen und Schüler der Deutschen Privatschule Apenrade kürzlich zwei Tage lang nachgegangen sind. Auf der Suche nach der Antwort haben sie nicht nur Bücher gewälzt.

Die Geschichte der Minderheit stand an der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA) im Mittelpunkt einer Unterrichtseinheit. „Wir wollen, dass die Kinder der Schule wissen, wo sie herkommen, wie die Minderheit in der Geschichte der Region verwurzelt ist, und – ja – warum es uns als Schule gibt und all die anderen Einrichtungen der Minderheit“, erklärte Catarina Bartling.

So sah ein Klassenzimmer zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus. Die Kinder hören Museumsleiter Hauke Grella gespannt zu. Foto: Deutsche Privatschule Apenrade
So lernten die Kinder vor 100 Jahren: Gespannt folgen die Schülerinnen und Schüler dem „Unterricht“. Foto: Deutsche Privatschule Apenrade

Die Klassen zwei, drei und sieben begaben sich dabei auch im Deutschen Museum Nordschleswig in Sonderburg (Sønderborg) auf die geschichtliche Spurensuche. Dort erzählte Museumsleiter Hauke Grella im Schulmuseumsbereich, wie es früher in der Schule zuging. Weiter ging es im Museumsbereich, wo Grella vorrangig anhand von Wahlplakaten berichtete, wie es zur Entstehung Nordschleswigs im Jahr 1920 kam. Ein Volksentscheid brachte schließlich die heutige Grenze hervor, erklärte Grella den Kindern. Den Grenzverlauf vor 1920 und nach der Abstimmung gab es ebenfalls zu sehen.

 

Im Museum erzählte der Museumsleiter den Kindern, wie und warum Nordschleswig 1920 entstand. Foto: Deutsche Privatschule Apenrade

Doch nicht nur in der Geschichte haben die Kinder gegraben, sondern sich auch in Apenrade auf Minderheitensuche begeben. Überall gibt es noch Hinweise auf die deutsche Geschichte in der Stadt. An Hausgiebeln sind deutsche Texte zu finden und schließlich steht auch das Haus Nordschleswig mit der angeschlossenen Zentralbücherei mitten im Ort als modernes sichtbares Zeichen der Minderheit.

Die Klassen zwei und drei besuchten die dänische Bibliothek in Apenrade, um herauszufinden, wo es Unterschiede zur deutschen Zentralbücherei gibt, wie Lehrerin Laura Papke berichtet. „Obwohl die dänische Bibliothek größer ist, als die deutsche, fanden die Kinder das Angebot und die Auswahl, die es in der Zentralbücherei gibt, richtig gut.“

Schülerinnen im Zeitungsarchiv der Bibliothek Foto: Karin Riggelsen

Während des Besuches haben die Schülerinnen und Schüler im Zeitungsarchiv geforscht und in alten Zeitungen gelesen, was damals so alles passierte.

Die 4. Klasse hat sich unter anderem zum „Nordschleswiger“ ins Medienhaus begeben, wo die Schülerinnen und Schüler sich als Reporter versuchten – mit tollen Ergebnissen, wie Chefredakteur Gwyn Nissen berichtet.

Die Klassen 5 und 6 arbeiteten an der Abstimmung und der Grenzziehung im Jahr 1920, die Klassenstufe 8 beschäftigte sich mit dem Thema „Minderheit von 1920 bis 1950“.

Dass sich die DPAler mit dem Thema Minderheit befassen, soll kein „Einzelfall“ sein. „Mit einer jährlichen Auffrischung und Erweiterung des Wissens, denken wir, sind sie gut ausgerüstet“, meint Schulleiterin Bartling.

Die Kinder versorgten sich mit Getränken und machten es sich gemütlich, bevor Bibliothekspädagogin Helle Stitz aus einem Buch vorliest. Foto: Karin Riggelsen

Gekennzeichnet von einer Erkrankungswelle unter Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften mussten die für Dezember des vergangenen Jahres geplanten Geschichtstage an der Deutschen Privatschule Apenrade verschoben werden, sagt Schulleiterin Catarina Bartling. Jetzt ist die Unterrichtseinheit nachgeholt worden – und zwar als zweitägiges Projekt für alle Klassen.

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