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Clyde verteidigt das Nest vehement

Clyde verteidigt das Nest vehement

Clyde verteidigt das Nest vehement

Schmedagger/Smedager
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Die Storchenexperten sind sich nahezu zu 100 Prozent sicher: Das ist Clyde. Foto: Storchen-Webcam

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Das Storchenmännchen hat schon mindestens einen Rivalen um den Horst von Schmedagger in die Flucht geschlagen. Und jetzt wollen die Storchenexperten Annika in der Nähe des Horstes erkannt haben.

Storchenmännchen Clyde hat sich bislang im Kampf um den Horst gegen Rivalen durchsetzen können. Jedenfalls sind sich die Storchenexperten ziemlich sicher, dass es sich bei dem unberingten Storch, der am Sonntag, 7. März, das eine der beiden Storchennester auf dem Anwesen von Benny Appel in Schmedagger in Beschlag genommen hat, tatsächlich um Clyde handelt.

Mindestens einen Nebenbuhler hat das Storchenmännchen in die Flucht schlagen können, der ihm das Nest abspenstig machen wollte. Am Montag, 15. März, bekam ein beringter Storch Clydes Schnabelhiebe und Beintritte zu spüren.
 

Clyde bewirft den Eindringling mit Nistmaterial. Foto: Storchen-Webcam

Kurzer, heftiger Kampf

Clyde hatte das Nest offensichtlich nur verlassen, um kuscheliges Nistmaterial zu besorgen. Als er mit Moos im Schnabel zurückkehrte, hatte sich der Rivale im Nest breitgemacht. Clyde „bespuckte“ den Nebenbuhler mit dem Moos, bevor er zu seinen Luftattacken ansetzte.

Nach kurzem, aber heftigem Kampf hatte er den Eindringling vertrieben.

Kein fremder Eindringling

Bei diesem „Eindringling“ handelt es sich übrigens um den männlichen Part des jungen Storchenpaares aus Brauderup (Broderup), das sich im vergangenen Jahr dort in dem neuen Nest niedergelassen hatte und sogar ein Ei legte, das es auch eine Zeit lang bebrütete.

Die Storchenexperten waren sich allerdings damals schon relativ sicher, dass es sich um ein noch sehr junges Paar handelte, das noch nicht wirklich geschlechtsreif war. So war es dann auch. Im Mai gaben die Storchen-Teenager ihr Vater-Mutter-Kind-Spiel auf.

In diesem Jahr vollendet der beringte Storch mit der Nummer 7T113 allerdings sein viertes Lebensjahr und müsste daher in dieser Saison voll geschlechtsreif sein. Der Storch wurde 2017 in dem Dorf Satrup im Kreis Schleswig-Flensburg geboren.

Die Tatsache, dass der junge Storch wieder in die Region zurückgekehrt ist, stimmt den Storchenverein hoffnungsfroh.

Ist das Annika?

Was den Storchenverein und dessen Vorsitzenden jedoch noch mehr in Verzückung und Spannung versetzt, ist die Tatsache, dass am Dienstag ein weiterer Storch um das Nest herumgekreist ist und auch schon mit Clyde leicht Kontakt aufgenommen hat.

Storchenvereinsvorsitzender Jess Frederiksen ist sich ziemlich sicher, dass es sich um ein Storchenweibchen handelt. Darüber hinaus vermutet er auch, dass es Annika ist.

Seit Dienstag befindet sich Storchenweibchen Annika (links) in der Umgebung. Die Webcam-Bilder belegen, dass sie offensichtlich nicht gewillt ist, Clyde das Nest von Schmedagger ohne Kampf zu überlassen. Foto: Storchen-Webcam

Annika wurde im vergangenen Jahr aus dem Nest in Schmedagger von Clyde und dessen Partnerin Bonnie vertrieben, während Annika von ihrem Tommy verlassen wurde.

Der Storchenverein war im vergangenen Sommer zu der Erkenntnis gelangt, dass Tommy bei einem seiner Ausflüge gestorben sein musste. Wie, wo und warum – das sind Fragen, die nie geklärt wurden. Witwe Annika konnte sich der Angriffe von Bonnie und Clyde allerdings auf Dauer nicht erwehren und verließ schließlich Nest und Gelege.

Jess Frederiksen ist sich sicher, dass Annika im Laufe der nächsten Tage ihre Ansprüche auf das Nest geltend machen wird, schließlich war das Nest auf dem Anwesen von Benny Appel sechs Jahre lang ihr Sommerdomizil. Wer miterleben möchte, wie der Kampf um das Storchennest von Schmedagger ausgeht, sollte mindestens ein Auge auf die Bilder der Webcam werfen.

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