Gerichtsurteil

Transportunternehmen muss Schadensersatz zahlen

Transportunternehmen muss Schadensersatz zahlen

Transportunternehmen muss Schadensersatz zahlen

Pattburg/Padborg
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Franciscus Van De Wijgert muss täglich Schmerzmittel einnehmen. Foto: 3F/Lars Salomonsen

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Ein Lkw-Fahrer fiel mitsamt Gabelstapler von der Ladefläche eines Trucks und zog sich einen zweifachen Rückenbruch zu. Das war 2015. Jetzt hat das Westliche Landgericht das Urteil des Sonderburger Gerichts aus dem Jahr 2019 bestätigt.

Dem heute 54-jährigen Franciscus Van De Wijgert ist vom Westlichen Landgericht eine Schadensersatzzahlung in Millionenhöhe zuerkannt worden, schreibt das Gewerkschaftsblatt „3F“.

Van De Wijgert war 2015 als Lkw-Fahrer für ein Pattburger Transportunternehmen tätig, als er mitsamt Gabelstapler aus einem Meter Höhe von der Ladefläche seines Trucks stürzte und sich dabei einen zweifachen Rückenbruch zuzog.

Eine Operation, ein langer Reha-Verlauf und etliche Arbeitsfähigkeitstest waren die Folge. Noch heute muss er täglich Schmerzmittel einnehmen, um seinen Alltag einigermaßen bestreiten zu können. Der gebürtige Niederländer kann inzwischen einige Stunden in der Woche als sogenannter Flexjobber bei der Ökomeierei „Naturmælk“ in Brauderup (Broderup) seinen Beruf als Kraftfahrer ausüben.

Die dänische Flexjob-Regelung

Flexjobs (dän: Fleksjobs) sind Arbeitsstellen zu Sonderbedingungen mit staatlichem Zuschuss für Personen mit dauerhaften Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit. Die Kommune bietet Flexjobs Personen an, die keine Frührente beziehen, kein Beschäftigungsverhältnis zu normalen Konditionen erreichen oder aufrechterhalten können und bei denen es z. B. auch im Wege der Wiedereingliederung nicht möglich ist, auf dem Arbeitsmarkt zu normalen Bedingungen einen betriebsinternen Arbeitsplatzwechsel vorzunehmen oder sie für eine Beschäftigung zu qualifizieren. (Quelle: Region.dk)

Natürlich wäre der 54-Jährige lieber schmerzfrei und voll arbeitsfähig, wie er gegenüber dem Gewerkschaftsblatt betont.  Die Schadensersatzsumme sei zumindest ein kleines Trostpflaster. Vor allem aber sei es für ihn eine Erleichterung, dass der Rechtsstreit endlich abgeschlossen und die Verantwortung geklärt ist, schreibt „3F“. Die Gewerkschaft hat den langwierigen Prozess für ihr Mitglied geführt.

Das Stadtgericht in Sonderburg hatte bereits im Jahr 2019 Van De Wijgerts damaligen Arbeitgeber, Per Damgaard Transport, zur Zahlung eines Schadensersatzes in Millionenhöhe verurteilt. Dieses Urteil wurde nun vom Westlichen Landgericht bestätigt.

 

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