Wiedereröffnung

Tierschau setzt alle Segel – und muss doch abwarten

Tierschau setzt alle Segel – und muss doch abwarten

Tierschau setzt alle Segel – und muss doch abwarten

Apenrade/Aabenraa
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Jørgen Popp Petersen steht am Mikrofon. Er begrüßt die Gäste der Tierschau. Im Hintergrund steht Apenrades Bürgermeister Thomas Andresen, der anschließend die offizielle Begrüßung vornimmt.
Jørgen Popp Petersen bei der feierlichen Eröffnung der Tierschau 2019 Foto: Paul Sehstedt

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Der Vorstand hofft auf eine schnelle und vor allem positive Stellungnahme der Expertengruppe und auf entscheidungsfreudige Folketingspolitiker.

Wie bereits in der vergangenen Woche berichtet, laufen die Planungen für die Tierschau 2021 in Apenrade schon seit Wochen und Monaten auf Hochtouren. Allerdings hatte der Vorstand gehofft, dass schon am Dienstag, 23. März, eine klare und deutliche Nachricht aus dem dänischen Folketing käme, damit der Endspurt mit voller Kraft gestartet werden kann.

Die Entscheidung, ob und wie Volksfeste, Konzerte und andere größere Veranstaltungen im Sommer durchgeführt werden können, wurde allerdings vertagt.

Eine „schnell-arbeitende Expertengruppe“ soll den Folketingsparteien zeitnah – Mitte April, steht in dem Absprachepapier, das am Dienstagmorgen veröffentlicht wurde – einen Vorschlag unterbreiten, wie solche Veranstaltungen stattfinden können.

Die Vorbereitungen laufen weiter

Der amtierende Vorsitzende der nordschleswigschen Tierschau in Apenrade, Jørgen Popp Petersen, macht keinen Hehl daraus, dass er es vorgezogen hätte, schon hier und jetzt und nicht erst in einem Monat zu wissen, ob die Tierschau durchgeführt werden kann.

„Damit die Tierschau aber – gesetzt den Fall – dann auch stattfinden kann, müssen die Vorbereitungen unvermindert weiterlaufen“, sagt Popp Petersen, der die Daumen drückt, dass die Expertengruppe zu dem Schluss kommt, dass die Traditionsveranstaltung auf dem Apenrader Tierschauplatz über die Bühne gehen kann.

Um einen halben Monat verschoben

„Wir haben uns jedoch dadurch etwas mehr Zeit ,erkauft’, dass wir die Tierschau von Ende Mai auf Mitte Juni verlegt haben“, so der Vorsitzende.

Die Tierschau in Apenrade hätte ursprünglich am 28. und 29. Mai stattfinden sollen. „Die Möglichkeiten einer Verschiebung eröffneten sich vor einigen Wochen, weil die Organisatoren der Tierschau in Nordjütland ihre Veranstaltung absagten, denn die Situation war ihnen zu unsicher. Sie sagten ab, bevor ihnen wirklich Kosten entstanden“, erläutert Jørgen Popp Petersen die Hintergründe.

Je später die Absage, desto teurer

Der Vorstand der nordschleswigschen Gemeinschaftstierschau hat sich für einen anderen Weg entschieden. Noch bevor feststand, dass das Folketing auch ein Hilfspaket für Veranstalter von Tierschauen schnüren würde, wurde der Vorstandsbeschluss gefällt, dass die Vorbereitungen wie geplant weiterlaufen sollten.

„Je später wir die Veranstaltung absagen, desto höher sind die Kosten, die wir dann durch das Hilfspaket abgedeckt haben müssten“, beschreibt Popp Petersen den Sachverhalt.

Tierschau ohne Frokost

„Wir werden wahrscheinlich auch nicht das bewährte Konzept übernehmen können. Ich denke unter anderem, dass das Tierschau-Frokost in diesem Jahr nicht stattfinden kann. Wahrscheinlich müssen die Verköstigungen überhaupt anders ablaufen. Ich könnte mir vorstellen, dass Kostproben künftig nur durch ein Fenster oder eine Türöffnung herausgereicht werden können“, vermutet der Tierschau-Vorsitzende.

Längere Öffnungszeiten

„Wir haben auch schon überlegt, ob es in diesem Jahr nicht sogar eine gute Idee wäre, den Tierschauplatz und seine Angebote zumindest am Freitagabend länger geöffnet zu halten. Dieser Wunsch ist schon öfter mal an uns herangetragen worden. In diesem Jahr macht es jedoch noch so viel mehr Sinn, weil wir dann den Besucherandrang ein wenig entzerren könnten“, sagt Popp Petersen.

Inwieweit diese Möglichkeit in die Tat umgesetzt wird, kommt in erster Linie darauf an, wie der Entwurf der Expertengruppe aussieht und wie die Folketingsparteien dann anschließend entscheiden.

Kleiner Nachtrag

Jørgen Popp Petersen ist in dieser Woche zwar als Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN) zurückgetreten und war in dieser Funktion seinerzeit auch zum Vorsitzenden der Tierschau gewählt worden. „Die Konstituierung des Tierschau-Vorstandes findet immer nach der Tierschau statt. Also wäre die diesjährige Veranstaltung auch die letzte in meiner Amtsperiode”, fügt er erläuternd hinzu.

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